Deceit - Nine

Review von RJ vom 09.10.2012 (5169 mal gelesen)
Deceit - Nine Was hat ein Cover für eine Bedeutung, auf dem in der 69er-Stellung ein Mann und eine Frau abgebildet sind, er mit einer Jeans bekleidet und digital zerkratzt, während sie mit Unterwäsche bekleidet ist und durch die auffällig geschminkten Lippen einen Kontrastpunkt setzt? Eigentlich sollte man meinen, dass die Protagonisten in der abgebildeten Situation gut drauf sein sollten, immerhin liegt ihre Hand zärtlich auf seiner. Doch der starre, maskenähnliche Gesichtsausdruck spricht eine andere Sprache und wirkt bizarr.

Ganz anders dagegen die Musik der Italiener DECEIT, die in den 90er Jahren als Coverband gestartet ist und Songs von Bands wie den FOO FIGHTERS, ALICE IN CHAINS oder QUEENS OF THE STONE AGE gespielt haben. Kein Wunder also, dass insbesondere die erstgenannte Band auch einen großen Einfluss hinterlassen hat, wobei der direkte Vergleich natürlich eine hohe Hürde für die Italiener darstellt.

DECEIT haben bereits im letzten Jahr mit der Coverversion des MASSIVE ATTACK-Songs 'Teardrop' Aufmerksamkeit erregt und gezeigt, dass sie es grundsätzlich draufhaben. Dabei haben sie den Song nicht einfach gecovert, sondern ihm den bandeigenen Stempel aufgedrückt. So wartet der Opener 'Wolfman' auch mit reichlich Feuer und einer kraftvollen Stimme auf und lässt erahnen, dass "Nine" voll sein dürfte von treibenden Songs, die mit Groove und einer guten Note Aggression gepaart sind. Den etwas räudigen Unterton holt sich das Album vom aggressiven Gesangsstil, der zum Glück nicht immer vorherrscht, den Songs aber seinen Stempel aufdrückt. 'Around The World' ist die eher ruhige Nummer, gitarrenlastig, nicht kitschig oder schmalzig, eine Spur kraftvoll und rundum gelungen. Mit 'Too Fighters' spielt man auf die Band an, die deutlich ihre Spuren bei den Italienern und den Songs hinterlassen hat und setzt ihnen ein würdiges Denkmal. Zugegeben, auf Dauer kann die Stimme auch nicht alles rausreißen und man merkt dem einen oder anderen Song an, dass noch etwas Würze fehlt. Auch wenn der Ausreißer nach oben fehlt, können die genannten Songs oder 'First Father', welcher als Single veröffentlicht und zu dem ein Video gedreht wurde, punkten. Der Rest ist handwerklich solide mit Luft nach oben. "Nine" ist ausschließlich als digitale Veröffentlichung zu beziehen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Wolfman
02. Out Of Project
03. First Father
04. Unreal
05. Around The World
06. Too Fighters
07. Bietto
08. The Fall
09. My Stupid Revenge
10. Last Song
Band Website: www.deceitmusic.com
Medium: Digital
Spieldauer: 37:04 Minuten
VÖ: 10.10.2012

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