Threshold - March Of Progress | |
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Review von RJ vom 08.09.2012 (9607 mal gelesen) | |
THRESHOLD-Fans mussten sich lange mit dem mittlerweile fünf Jahre alten Album "Dead Reckoning" über Wasser halten, denn der Nachfolger ließ auf sich warten. Vor etwas über einem Jahr verstarb dann auch noch Sänger Andrew McDermott an Nierenversagen, was nicht nur für die Band ein großer Rückschlag gewesen ist. Immerhin hat Andrew fünf Alben für THRESHOLD eingesungen und ist für mich ein hervorragender Sänger mit einer sehr speziellen Klangfarbe gewesen. Bei der Suche nach einem neuen Sänger trafen sich alte Bekannte, denn Damian Wilson hat diesen Part übernommen und bereits auf zwei Alben bewiesen, dass auch er gut zu den Briten passt. Neben dieser gravierenden Änderung stellt sich dann eigentlich nur noch die Frage, inwieweit sich "March Of Progress" von "Dead Reckoning", das in meinen Ohren mit einer wohltuenden Härte ausgestattet ist und einige starke Songs an Bord hat, unterscheiden. Erst einmal gar nicht so gravierend, denn der Opener ’Ashes’ startet mit aggressiv-sägenden Gitarren. Im weiteren Verlauf nimmt der Song dann aber einen wesentlich progressiveren Verlauf und deutet damit bereits an, dass die musikalische Ausrichtung von WMarch Of ProgressW (der Titel des Albums leitet sich übrigens aus einer Textzeile des Openers ab) einen anderen Weg beschreiten wird. Bereits der nächste Track ’Return Of The Thought Police’ betont die Eingängigkeit, die sich in den folgenden Songs als steter Wegbegleiter fortsetzt. ’Staring At The Sun’ ist der vorab veröffentlichte Appetithappen, der bei mir zwangsläufig die größte Rotation erfahren hat und sich nach und nach immer tiefer in die Gehörgänge gefräst hat. Rekapituliere ich die Entwicklung der Wirkung des Songs auf mich, dann ist dieses Stück ein klassisches Beispiel dafür, welche Kraft ein Song mit der Zeit entwickeln kann. Dieses Potenzial ist grundsätzlich mit dem Material von THRESHOLD verbunden und auch "March Of Progress“ hat diese besonderen Songs, die nach und nach eine spezielle Wirkung entfalten. Songs wie ’That’s Why We Came’ zünden zum Beispiel aufgrund ihrer hymnischen Aufmachung sofort, andere Songs wirken eher unscheinbarer und spielen ihre Stärke erst nach und nach aus und belegen, dass man diese Art Musik nicht nebenher „konsumiert“, sondern erleben und einwirken lassen muss. So langsam muss ich mich bremsen, denn ich möchte euren Entdeckungsdrang nicht dadurch stören, weil ich zu viel verrate. Aber ein Fazit muss ich dennoch anfügen. Songs wie ’Slipstream’ oder ’Elusive’ findet man auch auf "March Of Progress“, doch in einer etwas anderen Form. Kurz: Weniger auf Härte getrimmt (die typischen Bratriffs des Vorgängers hat man deutlich zurückgefahren), ein größerer melodischer Fokus mit progressiver(er) Betonung und Spielzeit je Song, dennoch schnörkellos und straight. Hinzu kommen die für THRESHOLD typischen Trademarks wie Eingängigkeit und die luftig-leicht arrangierten Songs, so dass man sich immer wieder fragt, wie es den Briten gelingt, derart spielerisch großartige Songs zu kreieren. Es gibt einige Parallelen, aber dennoch reichlich Unterschiede zum Vorgängeralbum, so dass Fans auf eine große Entdeckungsreise gehen können, um sich schlussendlich begeistern und verzücken zu lassen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass das Digi mit ’Divinity’ als Bonustrack daherkommt. Pete Morten hat in den dazu gehörigen Lyrics seine Gefühlswelt, als er zur Band stieß, verarbeitet, so dass "March Of Progress“ natürlich auch ein Album mit einer persönlichen Note ist. Hoffen wir also auf eine Tour, wobei es derzeit noch keine Daten außer der Bestätigung zum Rock Hard Festival 2013 gibt und genießen derweil den mit üppiger Spielzeit ausgestatteten aktuellen Rundling der Jungs um Karl Groom.
Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ashes 02. Return Of The Thought Police 03. Staring At The Sun 04. Liberty, Complacency, Dependency 05. Colophon 06. The Hours 07. That's Why We Came 08. Don't Look Down 09. Coda 10. The Rubicon 11. Divinity (Bonus Track) | Band Website: www.thresh.net Medium: CD Spieldauer: 75:40 Minuten VÖ: 24.08.2012 |
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