Windfaerer - Solar

Review von grid vom 31.07.2012 (4825 mal gelesen)
Windfaerer - Solar 2010 debütierten WINDFAERER aus den USA mit "Tribus", einer Scheibe, die schon zeigte, wo die Stärken der Truppe sind. Nämlich in der Fähigkeit, spannende, melodiereiche Songs zu schreiben, die mit abwechslungsreichem Gesang versehen zu einer Mischung aus Viking/Folk/MeloDeath/Black Metal verschmelzen. Vermisste ich auf dem wirklich sehr guten Debüt einen echten Übersong, verhält es sich mit der aktuellen EP "Solar" ganz anders.

Nach einem leidlich interessanten Intro erweist sich das hymnisch-triumphierende 'A Glimpse Of Light' als erstes Highlight. Flott nach vorn stürmendes Liedgut mit Herz, Hirn und Hingabe zeichnen die Songs im Wechselspiel der Geschwindigkeiten, zur rechten Zeit gebremst, beziehungsweise betont durch akustische Einlagen, aus. Kehliger Raugesang und vereinzelte Deathgrowls verhindern süßliche Klebrigkeit. Bei 'Worlds Of The Self' blitzt wohliges DRAUGNIM-Vibe auf und der Geige, immerhin schmückt man sich mit einem Mann, der ausschließlich die Violine betätigt, wird reichlich Raum zur Stimmungsuntermalung eingeräumt. Geblaste leitet das teuflisch groovende 'Blackened Voids' ein. Hier jubiliert die Fiedel kurzzeitig recht banal, doch ist dieser kleine Ausrutscher im späteren Akustikspiel mit der Gitarre wieder ganz schnell vergessen. Track Nummer fünf, 'A Moura Encantada', ist ein bezauberndes Gitarren/Geigen-Instrumental, auf das sich emotional im positivsten Sinn des Wortes reimt. Während der beiden letzten Songs 'In the Shadow Of Giants' und 'The Morning Star' drücken WINDFAERER der triumphierenden, strahlenden Stimmung etwas mehr düstere Vikingstimmung auf. Für einen melancholischen Anstrich sorgt die Geige gerade in 'The Morning Star' und der Song steuert auf einen starken Blastpart voll dramatischer Epik zu, um sich in einem akustischen Ende zu verlieren.

Innerhalb von zwei Jahren haben WINDFAERER einen beachtlichen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht, was wohl auch dem Umstand zuzuschreiben ist, dass Michael Gonçalve, seines Zeichens Gitarrist, Bassist, Sänger, auf "Solar" mehr kreative Beiträge seiner beiden Mitmusiker eingebunden hat. Freilich sind WINDFAERER mit "Solar" keine Anwärter auf den Innovationspreis 2012, aber sie haben mit bewährten Mitteln ein unverschämt kurzweiliges Album geschaffen, das sofort beim ersten Durchlauf den Funken überspringen läßt und auch in der Dauerrotation überhaupt nichts von seiner Strahlkraft verliert.


Anspieltipps: 'A Glimpse Of Light', 'Blackened Voids', 'A Moura Encantada'


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Mortal Flare
02. A Glimpse Of Light
03. Worlds Of The Self
04. Blackened Voids
05. A Moura Encantada
06. In the Shadow Of Giants
07. The Morning Star
Band Website: www.windfaerer.com
Medium: CD
Spieldauer: 35:38 Minuten
VÖ: 10.07.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten