Dragony - Legends

Review von Dweezil vom 09.07.2012 (9764 mal gelesen)
Dragony - Legends Eine Band names DRAGONY mit dem Album "...Of Legends", auf dem Promophoto gibts dazu noch in barocke Überröcke und Rüschen gewandete Burschen. Das lässt zunächst grausig kitschigen, fluffigen Keyboard-"Power"-Metal befürchten, irgendwo zwischen KAMELOT, RHAPSODY und Fernsehgarten. Ganz so schlimm kommt es dann aber keinesfalls. Ja, DRAGONY benutzen gerne Keyboards; ja, sie lassen kaum ein Fettnäpfchen aus, hier geben Songtitel wie 'Hero's Return', 'Dragonslayer' oder 'Burning Skies' eine ziemlich genaue Vorstellung des inhaltlichen Anspruchs und der Individualität der Songideen, aber dennoch ist ihr Debüt eine sehr starke Platte geworden, die einfach Laune macht!

Befürchtete ich beim Hören der ersten Takte des Openers eine verwaschene, das Original an Pathos und Kitsch übertreffende, FIREWIND-Kopie, so wurde ich alsbald eines Besseren belehrt: Sänger Siegfried Samer orientiert sich erfreulicherweise stark an GAMMA RAYs Kai Hansen, statt nach irgendwelchen Pseudo-Heldentenören klingen zu wollen. Im weiteren Verlauf der Platte hört man dann sowohl im Riffing als auch in der Melodieführung immer wieder Anleihen an die Hamburger Grinsebacke. Das geht soweit, dass man sich irgendwann fragt, ob GAMMA RAY eine neue Langrille draußen haben, die versehentlich unter dem Namen DRAGONY veröffentlicht wurde. Nicht, dass DRAGONY das Niveau der norddeutschen Vorbilder erreichen würden, zumindest nicht durchgängig, doch bei Songs wie 'The Ride' (man höre allein schon den Chor zu Beginn, der Assoziationen zu 'Armageddon' oder anderen Hansenschen Großtaten aufkommen lässt) kann man einfach nicht anders, als die Österreicher in Gedanken ein paar hundert Kilometer Richtung Norden zu verorten.

Klar kann man das alles ideenlos und wenig eigenständig finden, ich finde jedoch, dass DRAGONY ein sehr gutes Händchen für packende Refrains haben und über fast die gesamte Albumdistanz durchaus zu gefallen wissen. Abgesehen vom ultra-cheesigen, mit NIGHTWISH- meets HAMMERFALL-Gedächtnismelodien und Frauengesang "aufgewerteten" 'Vaults Of Heaven' ist "...Of Legends" ein gut ins Ohr gehendes, trotz der Keyboards ordentlich Arsch-tretendes Album geworden. Letztere sind größtenteils angenehm dezent eingesetzt oder mit durchaus gutem Effekt, wie zum Beispiel im flockig angehauchten, daher etwas an FALCONER gemahnenden, 'Wings Of The Night', immer mal wieder etwas dominanter.

Fans der genannten Bands, besonders natürlich GAMMA RAY, können definitiv zugreifen, dürfen aber nichts bahnbrechend Neues erwarten; eher eine gute Alternative, wenn man die etablierten Bands schon zur Genüge abgenudelt hat.


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Of Legends
02. Burning Skies
03. Land Of Broken Dreams
04. Dragonslayer
05. Wings Of The Night
06. Vaults Of Heaven
07. The Longest Night
08. Hero's Return
09. The Ride
10. Alcador
Band Website: www.dragony.net/
Medium: CD
Spieldauer: 52 Minuten
VÖ: 22.06.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten