Epica - Requiem For The Indifferent

Review von Lestat vom 09.03.2012 (10568 mal gelesen)
Epica - Requiem For The Indifferent EPICA gibt es eigentlich noch gar nicht so lange: Dieses Jahr feiern sie zehnjähriges Bandbestehen. Und dennoch ist die Band um Frontfrau Simone Simons in einem enormen Steilaufstieg zu einer Institution geworden. Nach eigenen Angaben sind sie die holländische Band, die am meisten tourt, und das scheint wohl der Weg zu sein, wie Band-sein heutzutage geht.

Bis zum Vorgängeralbum "Design Your Universe" wurden die Niederländer immer bombastischer. Dieses Mal hat man das erste Mal den Eindruck, dass das Orchester eher wieder ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, was den Liedern aber durchaus gutgetan hat. Allerdings setzt beim Orchester auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt an: In meinen Augen ist es etwas zu stark komprimiert, ein wenig mehr Dynamik hätte hier besser getan. Ich führe an solchen Stellen ganz gerne RHAPSODY OF FIRE an, bei welchen die Klassikinstrumente einfach stärker zur Geltung kommen. Ansonsten ist das Orchester gut arrangiert und pointiert eingesetzt.

"Requiem For The Indifferent" hat aber auch etwas Seltsames an sich: Wenn man "Consign To Oblivion" und "Requiem For The Indifferent" hintereinander hört, fällt kein großer Bruch auf. Und dennoch ist eine enorme Entwicklung zu sehen, vor allem im Songwriting. Die Songs sind vielschichtiger; die ruhigen Momente werden mehr betont, das Geknüppel wird ein wenig besser zelebriert. Sicher, die Lieder sind teilweise nicht die Eingängigsten. Dafür sind sie allesamt hochkomplex, und obwohl die CD seit einer Woche auf Dauerrotation läut, kann ich immer noch Feinheiten entdecken, die mir zuvor entgangen waren.

Ein zweiter Kritikpunkt ist der Sound á la Sascha Paeth: Die Gitarren sind meist doch arg wachsweich, das Schlagzeug ohne Druck. Hier gibt es definitiv Besseres. Sicher, katastrophal ist der Sound nicht, aber es wäre deutlich besser gegangen. Das ändert allerdings nichts an der spielerischen Leistung von Isaac und Jan, den beiden Gitarristen: absolut sauber, im richtigen Moment gefühlvoll, im anderen wieder super exakt im Stakkato. Genauso auch Sängerin Simone: Spielerisch wechselt sie zwischen Kopf- und Bruststimme.

Was will man noch sagen: Wer auf Bands mit Sängerin steht, der muss hier einfach zugreifen. Hier steht ein Meisterwerk und ein Aspirant auf die CD des Jahres. Nach der schon starken "Design Your Universe" konnten sich die Niederländer nocheinmal steigern. Abzug gibt aber definitiv der Sound - für 10.0 müsste der einfach besser sein.


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Karma
02. Monopoly On Truth
03. Storm The Sorrow
04. Delirium
05. Internal Warfare
06. Requiem For The Indifferent
07. Anima
08. Guilty Demeanor
09. Deep Water Horizon
10. Stay The Course
11. Deter The Tyrant
12. Avalanche
13. Serenade Of Self-Destruction
Band Website: www.epica.nl/
Medium: CD
Spieldauer: 1:13:00 Minuten
VÖ: 09.03.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten