Jesus On Extasy - The Clock

Review von Stormrider vom 25.10.2011 (4875 mal gelesen)
Jesus On Extasy - The Clock Sollte ich den vorliegenden Output mit einem einzigem Wort beschreiben, dann würde mir am ehesten belanglos oder langweilig einfallen. Damit wäre das Review dann schnell abgehandelt, dies wäre allerdings nicht Sinn eines Reviews. Beleuchten wir also Album und Umstände für dieses recht knappe Fazit doch etwas genauer.

Die Biographie verrät, dass 2011 bis dato für die Band alles andere als ein positives Jahr gewesen ist. Sänger, Basser und Keyboarderin steigen aus, und müssen ersetzt werden. Hierbei wird die Chance genutzt, die ehemals männlichen Lead-Vocals nunmehr von einer Dame übernehmen zu lassen. So weit, so gut, so unschädlich.

Da mir JESUS ON EXTASY bisher kein Begriff waren, habe ich das Album im ersten Durchlauf relativ unbefangen und ohne (Vergangenheits-) Vergleiche in Ohrenschein genommen. Obwohl ich grundsätzlich sehr melodieaffin bin und auch mit seichten Tonfolgen eine Menge anfangen kann, hat mich keines der Stücke wirklich gepackt. Auch der zweite Durchlauf hat den Eindruck bestätigt und der Finger hat regelmäßig Richtung "Skip" gezuckt. Zu durchschnittlich ist sowohl das Songwriting, als auch die Performance von Manja am Mikrofon. Natürlich kann sie singen und trifft die Töne, aber das reicht nicht immer. Mir zumindest sind die Vocals viel zu dünn. Es fehlt ihr an Charisma, Volumen und die wirklich großen Emotionen werden einfach nicht transportiert. Nimmt man B4M relevante Bands die mit weiblichen Vocals arbeiten, wird deutlich wie weit JESUS ON EXTASY im Grunde genommen von unserer Bewertungsskala entfernt liegen. Weder kann die Atmosphäre von EVANESCANCE oder WITHIN TEMPTATION aufgebaut werden, noch erreicht das Songmaterial die Härtegrade von NIGHTWISH. Klar werden auch mal Gitarren eingestreut, sie dienen allerdings meist nur der Untermalung und nicht als wirklich tragendes Element. Wenn sie dann doch mal in den Vordergrund treten, dann sind die Riffs 08/15 und können den Nacken nicht in Schwung bringen. Ganz schlimm finde ich die anbiedernde Coverversion des DURAN DURAN Songs 'Ordinary World', welches das Original zu keiner Sekunde erreicht. Und seien wir ehrlich, das war damals schon nicht wirklich tophitverdächtig.

Ich bin mir sicher, dass man mit dem Album eine Menge Leute erreichen kann, wenn man es schafft einen der Songs als Single in die Clubs zu bekommen. Allerdings eher in den EBM-Bereich als in die Rock / Metal-Läden. Im Großen und Ganzen handelt es sich auf "The Clock" um einfache Pop-Musik mit leichten Rock-Anleihen, die nicht weh tut und problemlos auch auf den öffentlich-rechtlichen Sendern im Frühstücksprogramm laufen kann.

Auch der dritte Durchlauf (den ich bewusst eine ganze Weile später angesetzt habe, um das Material mit einem anderen Gefühl zu hören) liefert keine neuen Ansatzpunkte, die mir das Album in metallischer oder wenigstens rockiger Weise schmackhaft machen können. Wer auf seichten Rock mit poppigen Einflüssen und leichtem Goth-Touch steht, der dürfte seine Freude daran haben.


Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Freak Me Out
02. Lost In Time
03. Forever Now
04. Snow Of Syberia (feat. Ski/Beloved Enemy)
05. The Clock
06. Vendetta
07. Heartless
08. Nothing To Cry For
09. Pulse
10. Living A Lie
11. Ordinary World (Duran Duran Coverversion)
12. Nothing To Cry For (Hotel Room Recording Session) (Bonus Track)
13. Heartless (Ambient Mix) (Bonus Track)
14. The Mirror (Exclusive Bonus Track)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 63:54 Minuten
VÖ: 07.10.2011

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