Onkel Tom - Nunc Est Bibendum

Review von Stradivari vom 31.08.2011 (11121 mal gelesen)
Onkel Tom  - Nunc Est Bibendum Da der gute ONKEL TOM bereits nahezu sämtliche Gassenhauer der deutschen Kneipenkultur verwurstet hatte, blieb ihm für die sechste Scheibe nichts anderes übrig, als bekanntes Liedgut mit einer Vielzahl eigener Songs zu ergänzen. Und das ist gut so, denn das Album ist mit Abstand das beste, abwechslungsreichste, intensivste und authentischste Werk von Angelrippers Spaß-Combo. Lustig, aber nicht albern, simpel, aber nicht billig und eingängig, aber nicht gewollt. Ein erfrischendes Gebräu, leicht und bekömmlich, zwischen HOSEN-Punk und ONKELZ-Rock, mit einem guten Schuss von schwerem Metall veredelt.

Man muss sogar konstatieren, dass ironischerweise ausgerechnet die vier Theken-Klassiker ('In Junkers Kneipe', 'Wie das Glas in meiner Hand', 'Ein Heller und ein Batzen' und 'Drink doch ene met') zu den schwächeren Momenten auf "Ninc Est Bibendum" zählen. Insbesondere der kölsche Evergreen ist irgendwie ziemlich enttäuschend, da der Song nach gelungenem Auftakt einfach nur noch kaputt geballert wird. Manche werden es ziemlich witzig finden, ich finde es schade, da hätte ONKEL TOM sich eine echte Hymne auf den Leib schneidern können, wenn er näher am Original geblieben wäre und die einzigartige Atmosphäre dieses Stückes nicht komplett verloren gegangen wäre. Aber sei's drum, genug gemeckert, ansonsten birgt das Album wirklich erstaunlich starke Musik, die allerdings leider etwas untergeht, da man doch häufig intensiv den Texten lauscht. Und diese haben es in sich. 'Bon Scott hab ich noch live gesehen' ist eine Genugtuung für ältere Semester, 'Lemmy macht mir Mut' eine augenzwinkernde Hommage an Toms Idol, 'Auf nach Wacken' spricht für sich und wer nicht weiß, was mit '1516' gemeint sein könnte, gehört eh nicht zu ONKEL TOMs Zielgruppe... Mit Abstand bestes Stück des Albums ist 'Auf immer und ewig', das auch auf jeder ONKELZ-Scheibe ein absolutes Highlight gewesen. Einfach nur schweinegeil!

Egal ob Party oder Feierabendbierchen - "Nunc Est Bibendum" macht Laune und Durst. Herrlich unaufdringlich, entspannend und zwanglos. Keine große Kunst, aber verdammt unterhaltsam. Man muss diese Scheibe nicht haben, aber man macht mit ihr auch garantiert nichts verkehrt.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) Nunc Est Bibendum 2:47
02.) Wenn der Zapfhahn kräht 3:46
03.) Auf immer und ewig 4:49
04.) In Junkers Kneipe 2:59
05.) Format C 4:15
06.) Bier 3:52
07.) Wie das Glas in meiner Hand 2:31
08.) Lemmy macht mir Mut 2:39
09.) Bon Scott hab ich noch live gesehen 4:07
10.) Schade, dass man Bier nicht ficken kann 3:00
11.) Ich hab Dich zum fressen gern 3:22
12.) Ein Heller und ein Batzen 3:03
13.) Auf nach Wacken 3:56
14.) 1516 3:05
15.) Drink doch ene met 3:44
Band Website: www.onkeltomband.de/
Medium: CD
Spieldauer: 51:55 Minuten
VÖ: 28.08.2011

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