The Beast Of The Apocalypse - Henosis

Review von Stormrider vom 11.07.2011 (5479 mal gelesen)
The Beast Of The Apocalypse - Henosis So kann man sich täuschen. Die Ankündigung des Albums las sich wie folgt: "Ach Leute, das Leben kann doch so schön sein. Pflanzt Euch an den Strand, nehmt ein paar Mojitos ein und lasst euch die Sonne auf den Bauch scheinen. Ach ne? Ok, dann gebt Euch halt diese Platte!" - Klingt ja eigentlich ganz gut, dachte ich. Als mir die Promo dann vorlag, ahnte ich schon direkt nichts Gutes mehr. Keinerlei Infomaterial und ein okkult anmutendes Cover ließ auf räudigen Underground Black Metal schließen. Egal, vielleicht wird man ja positiv überrascht?!

Ich drücke also Play und das mit 'One' betitelte Intro quält sich, garniert mit den üblichen Keyboardteppichen, leicht atmosphärisch und ewige 2:58 Minuten lang durch die Boxen. Umgehend erhärtet sich der oben gestellte Verdacht.

Was im Anschluss (in Form von 'Vision Of The Twelve Priests Before The Altar' - Was ein Songtitel - sic!) losbricht, habe ich in ähnlicher Form das letzte Mal gehört, als ich meinen Mixer angestellt habe. Ein undefinierbarer Soundbrei, bei dem weder eine Struktur noch ein Instrument wirklich auszumachen ist. Von echten Vocals ganz zu schweigen. Leute, Leute, Leute ... das hat doch mit einer vernünftigen Produktion nichts zu tun. Nicht mal dann, wenn man im tiefsten Underground zu Hause ist. Das klingt als hat man ‘nen Kassettenrekorder in die Ecke eines Proberaums gestellt, mit dem Mikrofon in Richtung Boden wohlgemerkt, und jeder kloppt, was er will. Kurzzeitig soll der "Song" dann wohl mit einem leicht doomigen Break etwas aufgelockert werden, bevor man wieder den Mixer anwirft.

Die nächsten Songs offenbaren leider keine weiteren Erkenntnisse. Weder im Bezug auf die Songstrukturen und Breaks (von Refrains will ich gar nicht erst anfangen), noch auf das was da gespielt oder im Hintergrund gegrunzt/gekeift/gegurgelt wird. Selten habe ich beim Hören eines Albums so sehr gehofft, dass es bald vorbei ist. Vermutlich bin ich einfach nicht Black Metal affin genug und damit nicht wirklich offen für diese Art von Lärm. Dennoch wäre es schön, wenn man wenigstens das Schlagzeug und die Gitarren halbwegs raushören könnte. Vielleicht mag das auch alles total echt und true sein. Mehr stumpfer Underground geht wohl kaum, trotzdem steht zu jeder Sekunde eine Frage im Raum. Meinen die das wirklich ernst???? Als das Intro, die sechs Lärmattacken und endlos erscheinende 39 Minuten durchgestanden sind, bin ich mir nicht sicher ob ich laut lachen, heulen oder mich gar fürchten soll. Ich entscheide mich fürs Lachen.

Laut Wikipedia ist Henosis das alt-griechische Wort für Vereinigung oder Einheit. So wie hier die Zutaten vereint wurden, wünscht man sich, dass nicht jede Band ihr Songmaterial auf die Menschheit loslässt. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wer das kaufen oder sich mehr als ein Mal anhören soll. Selbst der tiefste Underground-Panda hat im Minutentakt die Möglichkeit besseres Material für den Player aufzutreiben.

Ich habe lange überlegt was ich an dem Album gut fand. Wenn ich zwingend etwas ausmachen müsste, dann am ehesten noch die wirklich schwarze und eiskalte Atmosphäre die es verbreitet. Dafür gebe ich einen drittel Punkt, weitere 0,33 gibt's noch für das halbwegs hörbare Intro und das letzte Drittel gibt's für das Lachen, das man unweigerlich anfängt wenn der Mixer angeht.


Gesamtwertung: 1.0 Punkte
blood dry dry dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. One (2:58)
2. Vision Of The Twelve Priests Before The Altar (6:07)
3. I Am Not Worthy To Utter Thy Name (5:21)
4. Henosis (5:20)
5. An Enlightened Aeon (6:56)
6. The Immortal Realm Of Barbelo (5:06)
7. Yaldabaoth (6:46)
Band Website: www.myspace.com/tbota
Medium: CD
Spieldauer: 38:57 Minuten
VÖ: 02.07.2011

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