Livebericht The Night Flight Orchestra |
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Ein Livebericht von RJ aus Bochum (Matrix) - 22.12.2018 (24991 mal gelesen) |
Kurz vor Weihnachten geht der konzertreiche Herbst, auch wenn wir uns bereits sowohl meteorologisch als auch astronomisch in der Winterzeit befinden, für mich zu Ende. Den Abschluss bilden THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, die in Essen ihre Tour-Aktivitäten für 2018 beenden. Mit im Gepäck haben die Jungs um Björn Strid BLACK MIRRORS aus Belgien, die JANIS JOPLIN, JACK WHITE, ANOUK, NIRVANA und QUEENS OF THE STONE AGE zu ihren Einflüssen zählen. Die eigentlichen Beginnzeit dient wohl nur als ungefährer Richtwert, denn bei meinem Eintreffen sind die Belgier bereits mit ihrem Auftritt dran. BLACK MIRRORS um Sängerin Marcelle Di Troia waren eigentlich als rein weibliche Band geplant, das Unterfangen erwies sich aber wohl als zu ambitioniert. Mit ihren jetzigen Mitstreitern ist die Sängerin aber sehr gut aufgestellt und hat wohl auch das Team gefunden, um mitreißende Songs zu kreieren. Auf der Bühne geht Marcella richtig in der Musik auf und den Einfluss von JANIS JOPLIN merkt man auch ihren Bewegungen an. Dem Publikum scheint die Darbietung ebenfalls zu gefallen, denn der Support erhält reichlich Applaus. Die Belgier, die bereits einige Lorbeeren einheimsen konnten, haben auf der Tour ihr diesjähriges Album "Look Into The Black Morror" im Gepäck und kredenzen dem Publikum daraus einige Songs. Neben diesem Album gibt es auch nur noch die zuvor veröffentlichte EP, aus der man 'Funky Queen' auch auf das Debüt gepackt hat. In der Setlist ist dieses Stück genau so gesetzt wie zum Beispiel der Opener 'Shoes for Booze', 'Moonstone', 'Burning Warriors', aber auch die Single-Auskopplung 'Günther Kimmich' oder das MC5-Cover 'Kick Out The Jams'. Da die Stücke sofort ins Ohr gehen, erreicht die Band das Publikum unmittelbar und kann die Zuschauer von Beginn an mitreißen. Das Aufwärmprogramm für die Hauptband funktioniert nur, wenn die Vorband ihren Job macht und beim Publikum ankommt. Dies ist den Belgiern allemal gelungen, so dass der Auftakt absolut als gelungen bezeichnet werden kann. Pünktlich erscheinen THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA nach der Umbaupause zum zweiten und entscheidenden Akt und die Bühne füllt sich mit den sechs Musikern und den beiden Background-"Flugbegleiterinnen". Die Plätze sind genau austariert, denn viel Bewegungsspielraum bleibt den sechs Herren und zwei Damen wahrlich nicht, denn mit den vielen Instrumenten kann die Bühne nahezu als voll bezeichnet werden. Sogar die obligatorische Eule darf natürlich nicht fehlen und hat den Weg aus der Requisite auf die Bühne geschafft. Ohne Umschweife geht es nach einer kurzen Begrüßung gleich los und mit 'Sometimes The World Ain't Enough', was auch sogleich vom Publikum mitgesungen wird. Überhaupt kommt recht schnell Bewegung ins Publikum, denn so kurz vor Weihnachten sind auch die Zuschauer so richtig in der Stimmung, eine tolle Party zu feiern. Spätestens mit 'Living For The Night' wird klar, dass das Publikum jeden Song mitsingen kann und auch mitsingen wird. Ebenfalls merkt man Björn an, dass er bereits einige Tage auf Tour ist, denn seine Stimme hat deutlich gelitten. Auch wenn er in den Höhen nicht mehr so recht fest im Sattel sitzt, spielt er seinen Part dennoch mit Lust und Hingabe, als wäre es der erste Auftritt auf der Tour. Der Funke sprüht unmittelbar auf die Zuschauer über und so schaffen es eine perfekt zusammengestellte Setlist, eine spielfreudige Band und ein Publikum mit Lust und Laune auf den Gig von TNFO, eine großartige Party zu feiern. Der symbolische Sekt - im Tarnkleid einer Margherita - für Kapitän Björn darf natürlich nicht fehlen, ebenfalls wird ihm der Schweiß abgetupft. Ob Bedienung eines Klischees oder nicht, auf jeden Fall eine witzige Anspielung und auch passend zum Outfit, dem man damit auch eine Handlung zufügt. Setlist THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA 01. Sometimes The World Ain't Enough 02. Living For The Night 03. Speedwagon 04. Midnight Flyer 05. Turn To Miami 06. Star Of Rio 07. Rimini 08. Something Mystirous 09. Stilletto 10. Josephine 11. Paralyzed 12. Can't Be That Bad 13. 1998 Encore: 14. This Time 15. Lovers In The Rain 16. West Ruth Ave Zum Schluss wird die Bühne dann noch voller und man kann kaum glauben, dass auch noch die vier Musiker von BLACK MIRRORS sowie die gesamte Crew Platz auf der Bühne finden, aber so ist es. Alle bewaffnen sich irgendwie mit einem Instrument oder spritzen einfach mal mit Schampus - wahrscheinlich ist es auch nur profaner Sekt - durch die Gegend und beglücken damit Publikum und Crew. Für die einen die reinste Sauerei, für die Herrschaften auf der Bühne die Lösung der Anspannung nach einer langen Tour, die kurz vor Weihnachten endlich ihren Abschluss findet, denn es möchten sicherlich alle nach Hause und das Fest mit der Familie feiern. Das Fazit ist oben bereits vorweggenommen, der Konzertabend kann als rundum gelungen bezeichnet werden. Für THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA kann ich zum Abschluss nur noch sagen: Wir sehen uns dann auf dem Rock Harz Open Air im Juli in Ballenstedt! |
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