Monster Magnet - God says no

Review von Souleraser vom 17.01.2004 (10840 mal gelesen)
Monster Magnet - God says no Das 2000er-Album der Stonerrocker MONSTER MAGNET ist wieder ein wenig entspannter als der Vorgänger „Powertrip“.
Der Opener 'Melt' etwa ist wieder ganz in der stolzen, psychedelischen Tradition der Band gehalten. Druckvoller und weitaus neuzeitlicher zwar als noch in den Anfangstagen, aber doch eher relaxed.
'God says no' ist die Singleauskopplung des Albums. Das zugehörige Video musste in zwei Versionen aufgelegt werden, da den prüden amerikanischen Jugendschutz-Organisationen die Oben-Ohne-Mädels gegen den Strich gingen. Der Song an und für sich ist wieder ein ordentlich rockender Track, vergleichbar etwa mit 'Space Lord' vom Vorgängeralbum „Powertrip“.
'Doomsday' dagegen ist einer der langsameren Songs. Die Stimmung ist sehr abgedreht und passt trotzdem (oder vielleicht genau deswegen?) zum Songtitel.
Ein weiterer Nachfolger für einen Song vom Vorgängeralbum ist der Titeltrack 'God says no', der aufgrund seiner eher balladesken und ruhigen Art ein wenig an 'Your lies become you' von „Powertrip“. Nicht nur wegen dieser Ähnlichkeit ein wirklich toller Song.
Heftiger wird es dann bei 'Kiss of the Scorpion'. Der Song spielt wieder massig mit 70er- und Synthie-Effekten und knallt an anderen Stellen dafür um so genialer. Ein echter Ohrwurm, mit angenehmer Melodie und eingängigem Refrain.
'All shook out' ist prima abwechslungsreich. Der Song wechselt zwischen heftigen Passagen, eingängigem Refrain und ruhigeren Strophen.
'Gravity Well' dürfte vielen 70er-Fans das Herz höher schlagen lassen. Der wirklich extrem psychedelische Ansatz, der mich phasenweise sogar an Black Sabbath oder Hendrix'sche Gitarrenexperimente erinnert, macht den Song zum Nostalgie-Song des Albums schlechthin.
Ob Wyndorff mit 'My little friend' seinem besten Stück ein Denkmal für die Ewigkeit setzen wollte, verbleibt besser unergründet. Der Song jedenfalls lebt von seinem rauchigen Rocksong-Flair und überraschend hochwertigen Gitarrensoli.
Ein weiterer Nachfolger, wenn schon nicht musikalisch dann doch wenigstens konzeptionell ist 'Queen of you'. Auf „Dopes to Infinity“ findet sich ein Song namens „King of Mars“. Gemein ist den Songs neben dem Kokettieren mit Monarchen und Monarchinnen, dass es sich absolut um Gänsehaut-Songs handelt, die offensichtlich für die Ewigkeit geschrieben wurden. 'Queen of you' ist eingängig und trotzdem komplex und abwechslungsreich. Eins der Highlights dieser Scheibe.
Sehr düster und wirklich ziemlich heavy gerockt wird dann aber wieder bei 'Down in the Jungle'. Mit verzerrten Gitarren und Vocals, schnellen Breaks und jeder Menge Dampf ist der Song einer der härtesten des Albums.
Deutlich psychedelischer geht's dann wieder bei 'Cry' zu. Ein Synthie-/Orgelintro leitet den beinahe siebeneinhalbminütigen Track ein, der etwa ab der Hälfte aus der Meditations-/Kifferstimmung heraus doch noch etwas heftiger zu rocken beginnt.
'Take it' ist ein selbst für MONSTER-MAGNET-Verhältnisse sehr ungewöhnlicher Song. Kurz und im Prinzip nur ein Rhythmusgenerator mit darüber gelegter Gesangsspur, ab und an von Streichern untermalt. Sehr ruhiger Song, der einen mindestens ob seiner Nonkonformität in seinen Bann zieht.
'Silver Future' war auf dem Soundtrack zum Zeichentrick-Epos „Heavy Metal F.A.K.K. 2“ zu finden. Der Song an und für sich ist ein ziemlicher Killer. Eineinhalb Minuten wird lasziv Spannung aufgebaut, die sich in einem schwer rockenden Refrain entlädt und diesen nach gute 2 Minuten weiterführt.

Das Gesamtprodukt „God says No“ konnte mich nicht ganz so überzeugen wie „Powertrip“. Trotzdem halte ich das Album für einen weiteren Fortschritt, denn insbesondere im Songwriting zeigte Wyndorff sich noch weiter gereift und präsentierte sich und seine Band als weitaus vielseitiger als je vermutet.
Ein wirklich hörenswertes Album für jeden Stonerrock-Fan. Wem „Powertrip“ gefiel, der sollte hier ruhig auch mal reinhören.

Bleeding Songs: Heads explode, God says no, Kiss of the Scorpion, Queen of you, Silver Future

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
1.Melt
2.Heads explode
3.Doomsday
4.God Says No
5.Kiss of the Scorpion
6.All shook out
7.Gravity Well
8.My little friend
9.Queen of you
10.Down in the jungle
11.Cry
12.Take it
13.Silver Future (Bonus Track)
Band Website: www.monstermagnet.net/
Medium: CD
Spieldauer: 60:44 Minuten
VÖ: 30.10.2000

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