Brocken Moon - Hoffnungslos | |
---|---|
Review von Kex vom 22.03.2011 (5926 mal gelesen) | |
Bereits seit 1999 aktiv machten sich BROKEN MOON in der deutschen Black Metal Szene einen Namen. Bekannt sind die Karlsruher bisher vor allem für ihren eher am Black Metal der neunziger Jahre orientierten, minimalistischen Stil sowie für Grims recht markanten, für einige sicherlich gewöhnungsbedürftige, in schmerzhaften Höhen herausgepressten Gesang, der kaum verzweifelter klingen kann. Zuletzt machten sich Grim und Humanhater einen Namen mit "Das Märchen vom Schnee", welches 2008 durchgängig solide bis gute Kritiken erhielt. Nun melden sich BROCKEN MOON zurück, diesmal scheinbar in veränderter Besetzung, wobei die genaue Arbeitsteilung an den Instrumenten noch nie ganz klar war. Aus dem Duo ist nun ein Quartett geworden und Grims charakteristisches, depressiv-verzweifelter Kreischpressgesang ist zumindest nach der genannten Besetzung nicht mehr Teil der Karlsruher, sondern wird durch Humanhater selbst ersetzt. "Hoffnungslos" heißt die Scheibe, auf die Fans drei Jahre gewartet haben, wobei die Erwartungen hoffentlich nicht all zu hoch gesteckt waren. Fängt der Silberling mit dem Titelsong 'Hoffnungslos' noch recht hoffnungsvoll an, folgt diesem eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Der Reihe nach: 'Hoffnungslos' beginnt mit einem simpel gezupften Akkordmuster als Intro um dann auf die Tube zu drücken. Der Gesang ist in kalten Höhen gehalten, aber eher in den Hintergrund gemischt und mit Halleffekten versetzt. Das Schlagwerk klopft ordentlich auf Becken und Doublebass rum, begleitet von typischem 90er Jahre Riffing, abgewechselt von ruhigen, gezupften Instrumentalpassagen. Zumindest hier wird noch auf die Tube gedrückt, sodass der Eindruck einer getriebenen Leere entsteht und mit einem tristen "Hoffnungslos!" als Ausruf endet das Stück. Was dann folgt bedarf eigentlich kaum näherer Beschreibung. Irgendwie scheint BROCKEN MOON in den letzten Jahren eine Rückentwicklung vollzogen zu haben, das Schlagwerk bremst und abgesehen von 'Regen' ist auch die Gitarre nicht weiter erwähnenswert. Fans, denen Grims Stimme im Stile AASKEREIAs zusagte, werden diese schmerzlich vermissen, sorgte diese doch für diesen spannenden Mix aus Tristesse und Wut. Die Intros der folgenden drei Songs beginnen alle mit einem identischen Rauschen. 'Einsamkeit' weist dann noch mal eine eher melodische, Synthesizer getragene Songstruktur auf, die aber angesichts des kraftlosen Gesangs recht schwach klingt. Wer den Vergleich zu früherem Schaffen hören möchte, sollte sich 'Tränenmeer' anhören - das konnte noch einiges! Fazit: Noch 2008 wurde BROCKEN MOON in einem Atemzug mit NAGLFAR genannt - einen Vergleich, den ich nun nicht im Ansatz wagen würde. Sicher, eine gewisse kalte Atmosphäre ist da, doch scheinen die einzelnen Instrumente nicht zu einer Einheit zu verschmelzen, nach "Das Märchen vom Schnee" wirklich Schade, immerhin, die 20minütige Übung in monotoner Hypnosetechnik bleibt dem Hörer bei diesem Album zumindest erspart. Anspieltips: 'Hoffnungslos', 'Regen' Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Hoffnungslos 2. Regen 3. Kälte 4. Krieg 5. Ritual 6. Einsamkeit 7. Die Leere | Band Website: www.myspace.com/brockenmoon Medium: CD Spieldauer: 38:51 Minuten VÖ: 25.02.2011 |
Alle Artikel