Purgatory - Necromantaeon

Review von Jukebox vom 25.02.2011 (9421 mal gelesen)
Purgatory - Necromantaeon Es gibt sie doch noch! Bands nämlich, die auf sämtlichen Schnick Schnack und produktionstechnischen Firlefanz scheißen, aber trotzdem ein sauber produziertes und authentisches Album abliefern. Zu diesen Bands gehören PURGATORY, die drei Jahre nach ihrem letzten Album mit der vorliegenden Langrille ein weiteres Prachtexemplar in Sachen Old School - Death abliefern.

Die Jungs aus Sachsen, die bald schon ihr 20-jähriges Jubiläum feiern können, feuern auf "Necromantaeon" wieder mal aus allen Rohren, und bieten uns hier eine gute halbe Stunde voller kompromissloser Brutalität. Nach dem kurzen Intro 'Arrival Of The Undevine' bricht bereits die gesamte Wucht der Band über einen herein, und zwar in Form von 'Reaping The Diseased', welches einen sofort mit fetten Riffs, einem heftigen Drumming und den tiefen Growls von Mirko Dreier gefangen nimmt. Von Anfang an wird hier alles in Grund und Boden geknüppelt, aber dennoch gekonnt mit durchdachten Tempowechseln kombiniert. Bei 'Glorification Of The Lightbearer' werden beispielsweise auch mal kleinere Melodieläufe und ein Solo mit eingebaut, wenngleich diese Momente eher selten sind. Dafür haben Stücke wie 'Downwards Into Unlight' auch schleppende und drückende Parts parat, die gerne mal an gewisse Amis erinnern. Das Ziel von PURGATORY, auf diesem Album düsterer und atmosphärischer als auf den Vorgängern zu klingen, ist jedenfalls geglückt, nachzuhören beispielsweise in dem mit kurzer Sprechpassage versehenen Titeltrack.

Die gesamte Instrumentalfraktion erweist sich als äußerst versiert: Drummer Lutz prügelt den letzten Rest aus seinem Schlagzeug heraus, Gitarrist René erweist sich über die komplette Albumlänge als wahres Riffmonster, und Bassist Peter unterlegt all das gekonnt mit seinen drückenden Bassläufen. Zusammen mit den stellenweise extrem tiefen Vocals von Mirko ergibt sich hieraus eine wirklich derbe Mischung, die unaufhaltsam in die Gehörgänge kriecht. Und wer die Jungs schon mal live gesehen hat, der weiß, dass sie auch auf der Bühne abgehen wie die Berserker, ihre Instrumente nach allen Regeln der Kunst bearbeiten und sich in diesen Minuten in einer eigenen Welt befinden.

Mit "Necromantaeon" haben PURGATORY offensichtlich nicht in erster Linie das Ziel verfolgt zu gefallen, sondern direkt auf die Fresse zu schlagen. Dazu trägt auch der im Rape Of Harmonies Studio von Patrick W. Engel geschliffene Sound bei, denn der bringt die Stärken der Band deutlich zum Vorschein, sorgt aber trotzdem dafür, dass "Necromantaeon" zu jeder Zeit echt, roh und brutal klingt.

Diese Scheibe dürfte also all jene begeistern, die auf heftigen Death Metal der alten Schule stehen. Und somit wächst auch die Vorfreude auf die ebenfalls in diesem Jahr erscheinende Split-LP zusammen mit DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT, auf welcher uns dann weitere Leckerbissen dieses Kalibers serviert werden (siehe Interview hier auf B4M).

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1. Arrival Of The Undivine 1:04
2. Reaping The Diseased 3:44
3. Where Darkness Reigns 3:19
4. Glorification Of The Lightbeater 3:22
5. Downwards Into Unlight 4:08
6. Scourging Blasphemies 3:17
7. Calling The Grand Destroyers 3:45
8. Necromantaeon 4:19
9. The Collapse Of Tides 5:33
Band Website: www.purgatory666.de
Medium: CD
Spieldauer: 32:31 Minuten
VÖ: 04.02.2011

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten