Graupel - Am Pranger

Review von Slevin vom 18.01.2011 (5780 mal gelesen)
Graupel - Am Pranger Na da haben sich die Aachener GRAUPEL für traditionsbewusste Liebhaber schwarzen Schwermetall-Geballers zum Fest etwas ganz Besonderes ausgedacht. Direkt am Heiligen Abend erschien via Ván Records das neue Album "Am Pranger". Und das enthält alles, was es für ordentliche Weihnachten braucht. Es ist eisig und rau, chaotisch und brutal. Okay, brutal passt vielleicht nicht so ganz zu Weihnachten, dafür aber umso besser zu Zingultus' Gesang, denn der lässt einen nicht nur durch den dick aufgetragenen Hall erschaudern. Teilweise jammert und kreischt der Gute so dermaßen, dass man annehmen muss, er wurde bei minus 30 Grad vor die Tür gesperrt. Dem steht auch die Rhythmusfraktion in nichts nach. Hier geht es ähnlich wüst und chaotisch zu und auch die Geschwindigkeit bewegt sich durchgehend im oberen Drittel.

Innovationspunkte kann man zwar keine vergeben, aber das kann diese gegen den Zeitgeist gebürstete Produktion locker aushalten, ohne Schaden zu nehmen. Nach sieben Songs und gut 45 Minuten ist die Bescherung auch schon vorbei. Noch ein Wort zum Outro 'Entgeistert'. Ich dachte erst, mein Untermieter Jan-Olaf hat seine Eierfeile aus der winterfesten Garage geholt um damit die von Dachlawinen und Schnee bedeckten Gehwege zu räumen. Bis ich dann nach drei Minuten mitbekommen habe, dass hier gar niemand am Gasgriff spielt. Dieses donnerhafte Rauschen geht dann noch vier Minuten so weiter. Das kommt in Anbetracht der vorangegangenen sechs Songs und den damit verbundenen Trommelfellattacken aber auch ganz gut.

Fazit: Sollte Harald Schmidt mal wieder eine Lehrstunde in Sachen Metal-Genres geben, er kann GRAUPEL getrost als Referenz für deutschen Black Metal alter Schule darbieten. "Am Pranger" führen sozusagen nur wenige Wege vorbei. Fünf Jahre nach "Auf alten Wegen…" und nun mit dieser Scheibe ist es für Fans dieser Spielart wahrlich schwierig, dem GRAUPEL trocken und unverletzt zu entrinnen.
Anspieltipps: 'Herkünfte Schatten', 'Daemonicum' und 'Schwarze Feder'.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
1.Daemonicum
2.Das blutende Mal
3.Schwarze Feder
4.Herkünfte Schatten
5.Kalte Fessel
6.Ekel
7.Entgeistert (Outro)
Band Website: www.myspace.com/graupel666
Medium: CD
Spieldauer: 44:45 Minuten
VÖ: 24.12.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten