A Day To Remember - What Separates Me From You

Review von Slevin vom 10.01.2011 (6984 mal gelesen)
A Day To Remember - What Separates Me From You "What Separates Me from You" nennt sich vielversprechend das fünfte Album der Jungs aus Florida. Okay, geht man davon aus, dass "Old Record" eine Wiederveröffentlichung des Debütalbums "And Their Name Was Treason" aus dem Jahr 2005 ist, dann sind es nur vier. Aber auch das ist eine ganz ordentliche Quote. Ob das jetzt positiv zu sehen ist sei dahingestellt.

Der Opener 'Sticks & Bricks' überzeugt auf ganzer Linie mit wütenden Shouts, variablem Rhythmus und fett brutzelnden Gitarrenriffs, welche sich in einem clean gesungenen Refrain mit optimaler Melodieführung auflösen. Das gefällt mir sogar besser als ein Grossteil der Sachen von dem für die Band bahnbrechenden letzten Album "Homesick".
Auch Song Nummer zwei 'All I Want' beginnt stark mit einem catchy Gitarrenriff, schöner Lead-Melodie und cool gesungenem "I'm always screaming my lungs out till my head starts spinning", aber dann fällt das Stück doch etwas ab und der Refrain geht gerade noch so durch. 'It's Complicated' beginnt mit einem Ska-Punk-Strumming, welches noch auf Überraschungen hoffen lässt, und der schön gesungenen Strophe "Here we go again, another night of being bumped", aber spätestens mit dem Refrain ist hier der Spaß vorbei. Das wird auch nach mehrmaligem Hören nicht besser. Im Gegenteil. Mit Lied Nummer drei driftet die Platte in einem mittelmäßigen, uninspirierten College-Radio-Einheitsbrei ab. Das ist umso ärgerlicher, wenn man um das Potential weiß, welches in der Band steckt. Das schimmert in manchen Lyrics und hier und da auch noch mal durch, wird aber durch ausgetretene Melodien, nicht zünden wollende Hooks und absolut deplatzierte Whoa hohohos z.B. in 'Better Off This Way' im Keim erstickt. Da hilft auch ein ultrafies eingestreutes Stück wie '2nd Sucks' nichts. Im Gegenteil das verschlimmert alles nur noch. Das wirkt im Ganzen betrachtet so, als ob man auch die Zielgruppe noch mal bedienen wollte, welche das härtere Genre bevorzugt.

Nicht dass wir uns falsch verstehen, mir fehlen hier nicht etwa die Breakdowns und die harten Passagen, welche frühere A DAY TO REMEMBER Sachen auszeichnen. Ganz im Gegenteil, wenn man mehr in Richtung Pop-Punk und Radiotauglichkeit gehen will, ist das prima. Aber ein klein wenig Raffinesse darf es dann schon haben. In diesem Sinne ist der vorletzte Track 'Out Of Time' dann auch noch mal eine ganz nette Pop-Punk-Nummer, mehr aber auch nicht.
Anstatt das fünfte Album in sechs Jahren raus zuballern, hätte man sich lieber etwas mehr Zeit nehmen sollen. Hätte weiter auf die bandeigenen Stärken anstatt auf eine Marketing-Strategie vertrauen sollen. Für '2nd Sucks', die ersten beiden Nummern und das an manchen Stellen gute Songwriting gibt es fünf Punkte. Mehr ist leider nicht drin.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Sticks & Bricks
2. All I Want
3. It's All Complicated
4. This Is The House That Doubt Built
5. 2nd Sucks
6. Better Off This Way
7. All Sings Point To Lauderdale
8. You Be Tails, I'll Be Sonic
9. Out Of Time
10. If I Leave
Band Website: www.adtr.com/
Medium: CD
Spieldauer: 32:55 Minuten
VÖ: 16.11.2010

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