Interview mit Marten von This Ending

Ein Interview von Lestat vom 11.03.2009 (9870 mal gelesen)
Hinter THIS ENDING verbirgt sich die andere Band von AMON AMARTHs Drummer Fredrik Andersson. Sänger Marten gab darüber auskunft, wie das so mit der Koordination klappt und wie der Studioaufenthalt zum aktuellen Album "Dead Harvest" war.

Hallo Marten! Alles OK in Schweden?

Marten: Sicher, alles ist super. Viel Schnee, aber nicht zu kalt!

Ihr hab gerade das großartige Album "Dead Harvest" herausgebracht - Wie waren die Reaktionen bisher? Seid ihr zufrieden?

Marten: Alles in Allem waren die Reaktionen auf "Dead Harvest" sehr positiv. Die meisten Kritiken stimmen wohl darin überein, dass es ein komplexeres Album ist, das sich mit der Zeit entwickelt. Es fühlt sich großartig an, endlich das Album veröffentlicht zu haben. Wir sind sehr zufrieden damit und wir denken, dass es den Sound von THIS ENDING noch mehr definiert hat.

Wie waren die Aufnahmen? Seid ihr auf irgendwelche Probleme gestoßen?

Marten: Die Aufnahmen waren ziemlich hart, wir hatten einige Gitarrenprobleme, die wir nicht unter unserer Kontrolle hatten. Wir haben sie einem Fachbetrieb überlassen, damit es danach für die Aufnahmen hinhaut. Und als die Fachleute weg waren, klang alles wie Mist. Wir haben das Album in Etappen aufgenommen, beginnend mit dem Schlagzeug, dann die Gitarren und den Bass und danach dann den Gesang. Danach ist uns die Zeit langsam ausgegangen für den Mix, weshalb ein Ergebnis dabei heraus kam, mit dem wir nicht ganz zufrieden waren. Deshalb haben wir uns dann entschieden, dass Album neu abzumischen und zu mastern. Jetzt klingt es wesentlich besser als nach dem ersten Mix. Wir haben auch viel mehr mit Sounds und dem Gesang dieses mal experimentiert, um es zu einem dynamischeren Album als "Inside The Machine" zu machen.

Worin liegen die Hauptunterschiede zwischen eurem ersten Album als THIS ENDING, "Inside The Machine", und "Dead Harvest"?

Marten: Ich denke, dass der größte Unterschied ist, dass wir versucht haben Songs zu schreiben, die sich wesentlich definierter und ausgearbeiteter anhören als auf "Inside The Machine". Wie ich schon vorher gesagt habe, haben wir viel versucht um "Dead Harvest" dynamischer zu machen als "Inside The Machine". Meiner Meinung nach ist "Dead Harvest" ein härteres Album, mit einem noch tödlicheren Groove. Die Produktion ist klarer, weswegen es einfach ist für den Zuhörer, all die Details herauszuhören, die wir eingebaut haben, damit ihr sie entdeckt.

Was waren damals die Gründe, um bei A CANEROUS QUINTET getrennte Wege zu gehen?

Marten: Der Hauptgrund bei A CANEROUS QUINTET getrennte Wege zu gehen war, dass wir nicht völlig auf einer Linie waren in Bezug darauf, in welche Richtung wir musikalisch hinwollen. Wir hatten einige tiefgreifendere Rückschläge, was auch einige Energie aus all der harten Arbeit heraus genommen hat, z.B. als wir erfahren haben, dass wir nicht den Toursupport für THE ONLY PURE HATE machen. Es hat sich ein wenig angefühlt, als ob wir bereit gewesen sind, den nächsten Schritt zu machen, es aber nicht durften. Aus diesen beiden Gründen haben wir A CANEROUS QUINTET aufgegeben.

Wie entstand die Idee, euch zu regruppieren?

Marten: Wir hatten keine großen persönlichen Probleme bei ACQ, also sind wir in Kontakt geblieben und einige der Jungs haben zusammen weiter gemacht als GUIDANCE OF SIN. Während der Jahre sind wir weiterhin zusammen abgehangen, und irgendwann kam die Zeit, dass wir darüber sprachen, wieder etwas zusammen zu machen. Nachdem wir diese Diskussion einige Male hatten, haben Linus, Fredrik und ich uns entschlossen, dass wir mit Jesper und Leo sprechen sollten und fühlten, dass die Zeit gekommen war, wieder gemeinsam in einer Band zu spielen.

Denkst du, dass ihr euren Musikstil zwischen den neunzigern und heute geändert habt?

Marten: Ich denke, unsere Art des Songwritings hat sich stark entwickelt seit den neunzigern. Wir waren alle in anderen Bands und haben durch die Arbeit mit anderen Leuten gelernt und sind erfahrener geworden. Ich kann nicht sagen, dass da keine Anlehnungen an ACQ in unserem Sound sind, aber es klingt definitiv nicht mehr so, wie es damals geklungen hat. Die Produktion der Songs hat eine ziemlich unterschiedliche Struktur.

Ihr habt euren Namen zweimal geändert - erst in THE PLAGUE und dann zu THIS ENDING, unter welchem ihr schließlich auch unterschrieben habt. Warum diese Änderungen?

Marten: Zu aller erst wollten wir nicht als ACQ wieder zusammenfinden, da wir keine Erwartungen und Forderungen haben wollten, wie wir zu klingen haben. Wir haben auch daran gedacht, dass es Massen an alten Bands gibt, die sich wieder vereinigen, und wir hatten kein Bedürfnis ein Teil davon zu sein. Wir wollten einfach neu anfangen und haben daher zunächst den Namen THE PLAGUE gewählt, den wir später zu THIS ENDING geändert haben, da wir bei Metal Blade unterschrieben haben. Metal Blade waren aber gerade drauf und dran, einen Deal mit einer Band auszuhandeln, die das Wort "Plague" in ihrem Namen hatte. Letzten Endes denke ich, dass der Wechsel zu THIS ENDING nur gut für uns war, da es einfach besser wiederspiegelt, wie unsere Musik klingt und über was unsere Texte gehen.

Was wurde aus OCTOBER TIDE und SINS OF OMISSION? Warum habt ihr euch getrennt?

Marten: OCTOBER TIDE war die andere Band von Jonas von KATATONIA. Er hat mich kontaktiert und gefragt, ob ich den Gesang auf seinem zweiten Album "Grey Dawn" besteuern will. Da ich um die Fähigkeiten von Jonas und den Jungs im Songwriting wusste, sagte ich ja, ohne je auch nur einen Ton gehört zu haben. OCTOBER TIDE war nie eine aktive Band, die geprobt und live shows gegeben hat, obwohl wir das thematisiert hatten. Mit SINS OF OMISSION war das anders. Wir hatten einige großartige Lieder und fühlten, dass wir bereit waren, den nächsten Schritt zu machen, nachdem wir mit AMON AMARTH getourt hatten. Jedoch bekamen wir einige Schlagzeugerprobleme und konnten keinen neuen finden, der uns das lieferte, was wir brauchten. Am Ende Starb die Band, als Martin DISMEMBER beigetreten ist. Wirklich eine Schande, aber es gab daran nichts zu ändern und am Ende war es nicht so schlecht, denn kurz nach der Auflösung von SINS OF OMISSION haben wir THIS ENDING gestartet.

Wie machen es die anderen mit ihren anderen Bands, vor allem Fredrik mit AMON AMARTH?

Marten: Es ist tatsächlich nur Fredrik mit einer anderen Band beschäftigt. Der Rest von uns konzentriert sich im Moment nur auf THIS ENDING. Wenn Fredrik mit AMON arbeitet, arbeiten wir normalerweise einfach ohne ihn weiter. Momentan sucher wir auch nach Optionen, damit wir auch Shows spielen können, wenn Fredrik beschäftigt sein könnte. Wir hoffen, dass wir dieses Problem bald gelöst haben, damit wir so gut wie alle Shows spielen können, die uns angeboten werden.

Plant ihr diesen Sommer eine Tour? Vielleicht ein paar Festivals?

Marten: Bisher sind nur ein paar Auftritte geplant. Wir hoffen aber so viele Shows wie möglich machen zu können. Wir werden aber ohne Zweifel mehr Shows machen um "Dead Harvest" zu promoten als wir es für "Inside The Machine" gemacht haben. Wenn uns irgendjemand buchen will, soll er sich an uns wenden!

Vielen Dank für das Interview. Irgendwelche letzten Worte?

Marten: Hört mal in THIS ENDING und "Dead Harvest" rein. Macht es laut und hört es euch oft an. Wenn euch das, was ihr hört, gefällt, unterstützt uns, wie auch immer ihr könnt. Wir hoffen euch bald on the road zu sehen. Und denkt daran: mäht die tote Ernte ab! Viele Dank für das Interview und das Interesse an THIS ENDING. Cheerz!

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