The Poodles - No Quarter

Review von Elvis vom 17.11.2010 (6772 mal gelesen)
The Poodles - No Quarter Wenn es nach einem allgemein bekannten (un)geschriebenen Gesetz der Musikszene geht, dann ist es das dritte Album, das über das Schicksal einer Band entscheidet. Wenn es danach geht, haben THE POODLES es nach dem starken Drittwerk "Clash Of The Elements" schon mal grundsätzlich geschafft und die jüngst verlautbarte Partnerschaft mit Frontiers Records spricht auch dafür. Wie bei vielen Bands ist das dann ein guter Zeitpunkt, um entweder gleich die Eier zu haben, sich mit einem "Best Of" als Rückblick auf die bisherige Karriere zu schmücken oder die Light-Variante zu wählen und ein Live-Album zu veröffentlichen. Nicht, dass die Jungs um Fronter Jakob Samuel nicht zweifellos dicke Eier hätten, doch hat man sich lieber für die Live-Platte entschieden. Immerhin hat das Ergebnis "No Quarter" dann als visuellen Begleiter die passend betitelte DVD "In The Flesh" spendiert bekommen und wer möchte, kann sogar beides zusammen als Special Edition in einem luxuriös aufgemachten, limitierten Digipack bekommen.

Da die DVD zum Review nicht vorlag, muss ich mich an dieser Stelle auf die CD beschränken - und die ist mit ihrer knappen Stunde Spielzeit absolut gelungen. Könnte man bei den ersten beiden Songs 'Too Much Of Everything' und 'Caroline' noch denken, dass hier ein recht steriles Produkt die Heimat von ABBA, HAMMERFALL, Smörebröd und hübschen blonden Frauen verlassen hat, so steigert sich "No Quarter" vom Live-Feeling danach doch gewaltig (inkl. der obligatorischen Mitsingspielchen). Klanglich ist das Album durchgehend sehr knackig und fast schon auf Studioniveau unterwegs, wobei Sänger Jakob stark in den Vordergrund gemischt ist. Das ist allerdings auch konsequent, da er schon nicht nur visuell das Zentrum der Band ist, sondern ebenso mit seinem prägnanten Gesang den Klang von THE POODLES ausmacht. Musikalisch wird's im übrigen immer mal wieder bisschen rauer, trotzdem wäre es verwunderlich wenn nicht zumindest ein bisschen Overdubbing geholfen hätte. Im Livealbum-Sektor ist das jedoch nur üblich, weswegen es im Zweifel verziehen sei. Die Set List stellt einen guten Querschnitt durch die drei Alben dar und dürfte alle Fans locker zufriedenstellen. Insofern ist's dann eben doch eine Art kleines "Greatest Hits"-Album geworden, denn die Qualität des Songmaterials ist durchgehend hoch. Trotz aller klanglichen Perfektion möchte ich übrigens positiv hervorheben, dass man offenbar darauf verzichtet hat, künstlich das Publikum immer wieder nach vorne zu mischen. Deswegen bleibt zwar die Live-Atmospähre erhalten, es wird jedoch nicht übertrieben künstlich - Respekt, das könnten manch große Bands auch mal beachten!

Wer einmal in die Musik der Schweden reinschnuppern möchte, erhält mit "No Quarter" eine gute Gelegenheit dazu. Fans bekommen immerhin neben der Live-Atmosphäre doch teils klanglich deutlich abweichende Songs geboten (der Übersong 'Metal Will Stand Tall' z.B.), um auch neben Sammlungsgründen zugreifen zu dürfen. "No Quarter" ist damit im Ergebnis (was allerdings als Ziel auch vermessen wäre) vielleicht kein Live-Klassiker geworden, aber immerhin ein sehr ordentliches Live-Album. Freuen wir uns also auf das nächste Studioalbum - THE POODLES werden sicherlich ebensowenig enttäuschen wie der Metal sterben wird!

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Too Much Of Everything
02. Caroline
03. Seven Seas
04. Metal Will Stand Tall
05. Like No Tomorrow
06. One Out Of Ten
07. Lullaby For Jimmy
08. Drum Solo
09. Echoes From The Past
10. Thunderball
11. I Rule The Night
12. Night Of Passion
13. Flesh & Blood
14. Line Of Fire
Band Website: www.poodles.se
Medium: CD
Spieldauer: 59:55 Minuten
VÖ: 05.11.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten