The Mist Of Avalon - Dinya

Review von Stradivari vom 09.11.2010 (5510 mal gelesen)
The Mist Of Avalon - Dinya Wie hat sich diese Scheibe denn zu mir verirrt? Statt Riff-Attacken und knackigen Keyboard-Kaskaden zur Abwechslung mal depressiver, rockiger Elektro-Pop. THE MIST OF AVALON sind eine schwedische Indie-Wave-Combo, die sich seit ihrem letzten Output 2001 eine kleine Pause gegönnt hat... Hören wir doch mal rein. Klingt im ersten Moment nach einer DEPECHE MODE-Coverband, wobei der Sänger dem Original recht nahe kommt. Wie heißt der Knabe? Aram Yildiz. Aha. So recht zu begeistern vermag der Song nicht, ist irgendwie zu beliebig und ohne rechten Wiedererkennungswert. 'Helpless' heißt er, na dann... Das zweite Stück nennt sich 'Said It All', ist etwas schmissiger und vor allem deutlich eingängiger. Kann man durchaus gut hören und weckt positive Erwartungen. Weiter geht´s mit 'Sacrifice', was ziemlich Gothic angehaucht ebenfalls eine ganz gute Figur macht. Zu Beginn vom vierten Stück 'Tell Me' fragt man sich langsam, ob der Drumcomputer eigentlich nur ein Tempo kennt... ...was man bei Titel Nummer fünf definitiv unterschreiben würde. Zwar ist 'I Wish' von der Instrumentierung her etwas abwechslungsreicher gestaltet, aber man hat irgendwie das Gefühl, als wenn man hunderte Kilometer mit Tempomat auf der Autobahn unterwegs ist. Es passiert einfach nichts, sondern rollt monoton vor sich hin. 'The Lies' erfreut wenigstens mit halbwegs dominanten Gitarrenklängen und charmanten, weiblichen Background Vocals. Zumindest ein kleiner Farbtupfer.

Puh, das halbe Album habe ich geschafft. Nicht, dass es so richtig schlecht wäre, aber bis hierhin einfach grotten langweilig. Der siebte Track 'Stay With Me' beginnt erstaunlich peppig und mausert sich tatsächlich zu einem kleinen Ohrwurm. Bisheriges Highlight des Albums. 'Waiting Still' kommt als Ballade daher, vermag aber nicht gänzlich zu überzeugen, obwohl der Refrain sehr imposant aus den Boxen quillt.
Aber hallo, was ist das denn? 'Devils den' gibt richtig Gas und erinnert fatal an die guten alten Zeiten, in denen man morgens um vier mit zwei Atü unkoordiniert im Schwarzlicht auf der Tanzfläche rumzuckte. Hat was. Und nun fängt es sogar fast an, richtig Spaß zu machen. Aber nur fast, denn 'Negri' steigt mit fetten Stromgitarren ein, fällt dann allerdings leider in sich zusammen und passt sich dem mauen Einheitsbrei aus der ersten Hälfte von "Dinya" nahtlos an. Zumal der schwedische Gesang extrem exotisch und fremd wirkt. Track elf 'Loosing Yourself' rotzt los, vermittelt dezentes Punk-Flair, wirkt wie drei Dosen Energy Drink und lässt den Hörer aus seinem latenten Wachkoma aufschrecken. Jungs, ihr könnt es doch, warum erst beim vorletzten Stück?! Der Rausschmeißer 'Soul Eater' entspricht leider wieder dem alten, öden Trott und lässt mich mit einem lähmenden Meinungsvakuum alleine.

Was war das nun? DEPECHE MODE meets THE SISTERS OF MERCY meets A-HA meets Prinz Valium? Diese Scheibe einem bekennenden Metalhead zu empfehlen, wäre reiner Selbstmord. Sooo übel ist sie andererseits wiederum auch nicht, insbesondere die zweite Hälfte ist für tolerante Zeitgenossen streckenweise durchaus mal eine sinnvolle Alternative. Ach was solls, neutrale fünf Punkte und einfach aussitzen...

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01.) Helpless 5:21
02.) Said It All 5:10
03.) Sacrifice 4:21
04.) Tell Me 3:50
05.) I Wish 4:52
06.) The Lies 4:23
07.) Stay With Me 4:50
08.) Waiting Still 5:58
09.) Devils Den 4:48
10.) Negri 4:28
11.) Loosing Yourself 4:18
12.) Soul Eater 4:31
Band Website: www.mist-of-avalon.com
Medium: CD
Spieldauer: 56:50 Minuten
VÖ: 15.10.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten