Interview mit Stéphan von Adagio

Ein Interview von Lestat vom 29.01.2009 (6462 mal gelesen)
Es sind ein paar Jahre ins Land gezogen, seit Stéphan die Band ADAGIO ins Leben gerufen hat. Jetzt gibt es vier Jahre nach der alten Scheibe wieder neues aus Frankreich. Grund genug mit dem Frickelkönig ein paar Worte zu wechseln.

Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album “Archangels in Black”. Meiner Meinung nach ist es der Hammer. Sind alle Reaktionen so oder gibt es auch Kritik?

Stéphan: Vielen Dank! Ich muss zugeben, dass ich wirklich überrascht bin. Bis auf ein wirklich schlechtes Review aus Schweden (2 / 20) hatten wir bisher nur großartige Reviews, 8 und 9 / 10, 18 / 20, 19 / 20, das ist der Wahnsinn, wir waren weit davon entfernt, damit zu rechnen.

Das neue Album hat vier Jahre gebraucht, bevor ihr es fertig hattet. Was war der Grund?

Stéphan: Was uns so lang beschäftigt hat war mein Wunsch, die Songs in einer bestimmten Art und Weise zu haben. Ich habe auf ein bestimmmtes Ergebnis abgeziehlt, die richtige Balance zwischen starken Arrangements und Effizienz. Ich habe ungefähr sechs verschiedene Versionen des Albums ausgearbeitet, und so war es nach vier Jahren definitiv an der Zeit, es zu beenden.

Ihr habt mit Chris Palin einen neuen, starken Sänger. Warum hat Gus die Band verlassen?

Stéphan: Wir hatten einfach nicht die selbe Definition von “hart arbeiten”, es war einfach nicht möglich mit ihm das alles so zu machen. Also haben wir das getan, was wir spürten, dass es für ADAGIO das beste ist.

Und wie habt ihr Chris gefunden?

Stéphan: Chris hat uns 2004 ein Demo geschickt als wir nach einem neuen Sänger gesucht haben um die “Dominate”-Scheibe aufzunehmen. Seine Stimme war großartig, aber er hatte einen sehr starken finnsichen Akzent, was ein Problem hätte werden können. Deshalb haben wir damals letzten Endes Gus Monsanto genommen... Als es Zeit war, dass wir uns von Gus trennen, habe ich Chris wieder kontaktiert, und seine Aussprache war tatsächlich ziemlich gut. Er ist ein wahnsinnig guter Künstler, mit einem richtigen musikalischen Hintergrund. Er kennt sich in der Musiktheorie aus, spielt Klavier und teilt einfach unseren Standpunkt die Musik zu sehen, und Kunst überhaupt. Was bedeutet: Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit! Immer im Versuch sich zu verbessern und besser und besser zu werden. Und außerdem ist er ein wunderbarer Frontmann, was genau das ist, was ADAGIO benötigt hat!

Er hat sich also so weit in die Band integriert?

Stéphan: Defintiv, er ist absolut verrückt!

Ich kenne ADAGIO jetzt schon seit dem Anfang, “Sanctus Ignis”, wobei ich bis zu diesem Album die Spur ein wenig verloren hatte. Wenn man jetzt mit damals vergleich, ist euer Sound dunkler, schwerer, böser geworden. Gibt es da einen Grund?

Stéphan: Es spiegelt die Entwicklung unseres Geschmacks und unseres Bedürfnisses etwas heavieres und straighteres, was die Struktur angeht, zu machen. Wenn wir etwas sehr komplexes und progressives von der “Underworld” auf der Bühne spielen, sind wir so darauf fixiert, dass, wenn die Show vorbei ist, wir nicht einmal realisiert haben, dass die Show vorbei ist. Aber wir wollen an der Menge teilhaben, möchten fähig sein zu headbangen, zu singen und einfach das Konzert zu genießen.

Der Albumtitel, insbesondere in Kombination mit den Song-Titeln, lässt den Eindruck entstehen, dass “Archangels in Black” ist eine Art Konzeptalbum. Stimmt das so?

Stéphan: Ja und nein, ADAGIO als solches ist ein Konzept, und sagen wir “Archangels” ist einfach ein neues Kapitel.

In der Presse-info steht etwas über Überzeugungen und eine “Nightside Philisophy” und eine sehr persönliche Herangehensweise an Leben und Tod. Wie geht ihr denn mit Leben und Tod um?

Stéphan: Es ist persönlich. Bestimmte Leute werden sich in dem Wort “Nightside” wieder erkennen.

Gibt es eine Tourplanung für das kommende Jahr?

Stéphan: Ja, wir haben die erste Show der Tour in Paris, mit der großartigen Progressive Band TO-MERA aus England als Support-Act, und dann werden wir auf Festival mit SCAR SIMMETRY, SADIST, und einigen anderen großartigen bands am 11. April spielen, dann kommt das Hellfest am 21. Juni. Eine Tour wird im Moment in England und in Deutschland als Support für eine größere Band gebucht.

Ich danke dir sehr für das Interview und wünsche euch alles Gute. Irgendwelche letzten Worte?

Stéphan: Wir hatten bisher nicht die Möglichkeit in Deutschland eine Show zu spielen, und glaubt uns – wir warten verdammt nochmal ungeduldig darauf, eine Show in einem der größten Metal-Länder überhaupt zu geben! Also, hoffentlich wird es uns möglich sein auf ein paar Festivals diesen Sommer zu spielen, abwarten und Tee trinken...

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