Circle II Circle - Consequence Of Power

Review von Stradivari vom 05.10.2010 (7254 mal gelesen)
Circle II Circle - Consequence Of Power Wenn ich den Namen Zak Stevens höre, steigt grundsätzlich eine ordentliche Portion Wut und Frustration in mir hoch. Während jeder noch so mittelmäßige Sanges-Dödel abgefeiert wird, fristet eine der besten Stimmen des Heavy Metal seit seinem Ausstieg bei SAVATAGE anno 2000 eher ein Schattendasein. Von Insidern zwar verehrt, von der breiten Masse jedoch erfolgreich ignoriert. Nein, statt sich Perlen wie das fünfte CIRCLE II CIRCLE-Album "Consequence Of Power" zu gönnen, wird die Kohle lieber blind in öde Scheiben ehemaliger Größen investiert, damit die Herren Harris, Young und Ulrich auch ja ihr stilvolles Landhaus in Schuss halten können...

Eines vorweg, natürlich kann und will Zachary Stevens seine SAVATAGE-Wurzeln nicht verleugnen. Aber CIRCLE II CIRCLE klingen inzwischen so modern und eigenständig, dass die obligatorische Phrase, von wegen "man führe das Erbe der Schwermetall-Götter aus Florida fort", der Sache nicht gerecht wird. Die Band hat eigene Visionen und setzt diese konsequent und nahe am Rande der Perfektion um. So - und zwar genau so - muss Power Metal heute klingen. Eine absolut amtliche, rauhe Produktion, fetter, rasiermesserscharfer Sound, haushohe Gitarrenwände, ein böse knorriger Bass, der sich nicht nur auf den Grundtönen ausruht, straightes, aber dennoch extrem filigranes Drumming und über allem thront das glasklare, druckvolle Organ eines absoluten Ausnahmesängers.
Das Spektrum der zehn Songs auf "Consequence Of Power" reicht von klassischen Bangern (der Titeltrack, 'Episodes Of Mania'), bombastischen, dezent progressiven Midtempo-Riffern (der Opener 'Whispers In Vain', 'Remember', 'Redemption', 'Take Back Yesterday'), groovigen, intelligenten Stampfern ('Out Of Nowhere','Mirage','Anathema') bis zum großen Finale, der grandiosen Powerballade 'Blood Of An Angel'.

Wie so häufig bei CIRCLE II CIRCLE handelt es sich bei "Consequence Of Power" erneut um ein Konzeptalbum. Wobei Artwork und Thema (die böse Regierung, Drogenkartelle und Liebe, gähn...) der von Haus aus theatralischen Musik der Band irgendwie nicht ansatzweise gerecht werden. So mangelt es blöderweise unterm Strich gefühlt an wirklich emotionalen Momenten und unsterblichen Hymnen auf dem Album, welche eine noch höhere Bewertung gerechtfertigt hätten. Bei einer durchgehend üppigeren Instrumentierung (mehr Gänsehaut-Piano und Orchester), einer höheren Dosis Dramatik sowie überdurchschnittlichen Gitarrensoli hätte ich ernsthaft über 10 Punkte nachgedacht. So ist es unterem Strich leider "nur" ein absolut unschlagbar arschgeiles Power Metal-Album, allerdings nicht der vom mir sehnlichst erhoffte Meilenstein. Aber was nicht ist, kann beim nächsten Mal ja noch werden und ein "must have" ist "Consequence Of Power" nichtsdestotrotz allemal.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Whispers In Vain 5:24
02. Consequence Of Power 4:25
03. Out Of Nowhere 4:10
04. Remember 5:30
05. Mirage 5:05
06. Episodes Of Mania 5:09
07. Redemption 5:31
08. Take Back Yesterday 5:03
09. Anathema 5:16
10. Blood Of An Angel 5:07
Band Website: www.circle2circle.net
Medium: CD
Spieldauer: 50:40 Minuten
VÖ: 10.09.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten