Eisbrecher - Eiszeit

Review von Wulfgar vom 08.04.2010 (7602 mal gelesen)
Eisbrecher - Eiszeit Wer kürzlich zur richtigen Sendezeit den selbstbetitelten Männersender Dmax konsumiert hat, der weiß das Alexx Wesselsky in letzter Zeit hauptsächlich als Gebrauchtwagen-handelnder Checker unterwegs war. Trotzdem hat er irgendwo die Zeit gefunden mit seinem MEGAHERZ-Nachfolgeprojekt EISBRECHER das neue Album "Eiszeit" einzuspielen. Fachlich unterstützt wird er dabei seit jeher von Leadgitarrero/DJ Noel Pix.
Das neue Album strotzt nur so vor gothic-elektronischen Klängen, die, kalt-präzise abgemischt, eine regelrechte Gänsehaut hervorrufen. Gepaart ist das Ganze mit harten, industriell hämmernden Gitarrenwänden. Abgerundet wird dieses eiskalte Gemisch von der herben Stakkato-Stimme von Herrn Wesselsky. Hier und da klingen aber auch eher ungewohnte Akzente durch, so dass man eine vorsichtige Weiterentwicklung des EISBRECHER-Repertoires wohlwollend verzeichnen kann. Da wären zum Beispiel erstaunlich heavy orientierte Riffs in 'Böse Mädchen' oder dass der Checker auch mal auf englische Lyrik zurückgreift, so geschehen im Liedgut 'Gothkiller'. Zur Natur der Lyrics lässt sich sagen, dass diese sich wiederum zum einem Teil im leicht sado-lastigen Gothicdunstkreis befinden und sich zum anderen mit Gewalt beschäftigen. So ist 'Amok' wohl als die Aufarbeitung der diversen innerdeutschen Amokläufe aufzufassen. Sogar für ein wenig Gesellschaftskritik ist noch Platz wie man in 'Supermodel' mehr als zaunpfahlschwenkend hören kann. Das alles unterstreicht die gewollt kalt-klirrenden Sounds in der Gesamtheit ganz hervorragend. Es sind allerdings auch einige melodischere Momente à la 'Vergissmeinicht' vorhanden.
Zusammenfassend kann man also sagen dass EISBRECHER die Grätsche zwischen Neuerungen im Sound und altbewährten Qualitäten durchaus hinbekommen haben. Die Fans werden davon begeistert sein und vielleicht kann man hier und da auch ein paar Neuhörer hinzugewinnen. es wäre auf jeden Fall gerechtfertigt. Der einzige große Kritikpunkt sind die seltsam anmutenden Fade-outs als Songenden.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Böse Mädchen
2. Eiszeit
3. Bombe
4. Gothkiller
5. Die Engel
6. Segne deinen Schmerz
7. Amok
8. Dein Weg
9. Supermodel
10. Der Hauch des Lebens
Band Website: www.eis-brecher.com
Medium: CD
Spieldauer: 35:04 Minuten
VÖ: 16.04.2010

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