Parity Boot - Into Nothing

Review von Opa Steve vom 10.06.2009 (6917 mal gelesen)
Parity Boot - Into Nothing PARITY BOOT konnten mich mit ihrem Demo in 2005 ziemlich überzeugen. Da ich ja Devin Townsends stetigen Rückzug vom metallischen Musikgeschäft persönlich sehr bedauere, hatten PARITY BOOT in meinen Augen die besten Chancen, zum offiziellen Nachfolger aufzusteigen. Und um es vorwegzunehmen: ja, auch der vorliegende Longplayer bietet wieder unüberhörbare Einflüsse der STRAPPING YOUNG LAD'schen Klang-Kaskaden. Brutale Klampfen werden von kalten Keyboards unterstützt, die dem ganzen einen Industrial-Touch verleihen, ohne aber wirklich Industrial zu werden. Denn dazu stehen die Melodien zu sehr im Weg. Ja, genau das bietet die vorliegende Scheibe. Und sogar ganz kleine Ausflüge in die surreale Welt der DEVIN TOWNSEND BAND ('Fail').

Eigentlich wäre damit alles gesagt. Wäre. Wenn ich da nicht noch eine gute und eine schlechte Nachricht für euch hätte. Fangen wir - wie üblich - mit der schlechten an: PARITY BOOT leiden unter demselben Syndrom, welches auch STRAPPING YOUNG LAD in der Schlussphase packte: der Stoff ist längst nicht mehr so packend, denn furiose Ausbrüche, in die man wirklich alle Energie reinstecken kann, lassen sich nun mal nicht über Jahre in gleichbleibender Qualität aus dem Ärmel schütteln. Downbreaks und andere Hardcore-Elemente suchen sich zunehmend ihren Weg in den Stil. Leider versuchte man auch, die Brutalität im Sound überzogen wiederzuspiegeln, welches in leider in einem schmutzigen und totkomprimierten Sound endete, der sehr leblos und limitiert wirkt. Ach ja, da fehlt ja noch die gute Nachricht: PARITY BOOT haben somit natürlich genügend Eigenständigkeit bewiesen, dass sie in Zukunft vielleicht von den ewigen Vergleichen mit der Messlatte "Devin Townsend" (an der sich die meisten Musiker sowieso die Zähne ausbeißen würden) verschont bleiben.

Die Zeichen standen seinerzeit auf Sturm, aber mit dem aktuellen Longplayer muss ich die Orkanwarnung leider zurücknehmen und prognostiziere nur noch starke Windböen ohne Gefahr für Leib und Leben. Dürfte ich aus diesem Album meine Top-EP selbst zusammenstellen, wären darauf die Anspieltipps 'Until we're strong' (ein atmosphärischer Slo-Mo im Stil späterer HYPOCRISY-Hymnen), das furiose 'Pride' (so muss ein Refrain gelingen!), 'Dying Here' (mit herrlichen Vocals und Chören), und das durchgeknallte 'Stare And Burn'. Damit wären die 9 Punkte sicher gewesen. Auf die gesamte Spieldauer gibt's leider aber doch zu viel verschossenes Pulver.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Into Nothing
02 Sickness
03 Until We're Strong
04 Pride
05 The Void
06 Dying Here
07 No More Lies
08 Fail
09 All Is Gray
10 Stare And Burn
Band Website: www.parity-boot.de
Medium: CD
Spieldauer: 46:57 Minuten
VÖ: 22.05.2009

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