Onheil - Razor | |
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Review von Elvis vom 26.05.2009 (6585 mal gelesen) | |
Oftmals handelt es sich bei neueren Black Metal Bands um Klone oder Epigonen der allseits bekannten Genreheroen - irgendwie weiß man häufig schon, was einen musikalisch neben einem tunlichst unleserlich gestalteten, möglichst bösartig wirkendem Logo erwartet. Manchmal sticht eine Band jedoch aus der Masse dieser Bands hervor. Mitunter wirkt eine Band sogar zusätzlich beeindruckend. Den Holländern von ONHEIL gelingt beides. Offiziell beschreibt der Fünfer den eigenen Stil als Blackened Metal und trifft mit "Black Metal Version von IRON MAIDEN" den Kern. Nach mehreren Demos innerhalb der 10jährigen, wechselvollen Bandgeschichte gibt es nun mit "Razor" die erste Vollbedienung der hoffnungsvollen Niederländer. Wie klingt sie nun, die Band, die einen der coolsten, unheilverschwangersten Namen überhaupt für sich verbuchen kann? Der Titel "Razor" ist gut gewählt, denn ONHEIL klingen in der Tat schneidig wie eine Rasierklinge - nach dem kurzen Intro 'Out Of The Darkness It Comes' bricht der Sturm, den die Niederländer entfachen, nämlich mit 'Nemesis´ Light Fading' gewaltig los. 'As Hope Dies' - das Promo-Video bei YouTube beleuchtet u.a. visuell die Bandgeschichte und sei zur Anschauung dringend empfohlen - kann das Niveau locker halten. Damit befindet er sich in guter Gesellschaft der übrigen Tracks, da Ausfälle auf "Razor" Mangelware sind. Geboten wird stattdessen ein hochklassiges Stück Finsternis. Nachdem 'Final Redemption' sich nahtlos an die die beiden ersten Tracks angeschlossen hat, bringen ONHEIL mit 'Day Of Departure' etwas ungewohnt, aber nicht minder gut, ein wenig echte Coolness in die schwarzmetallische Kälte und bieten phasenweise die dunkle Variante eines relaxten Grooves dar - ein echtes Highlight des Albums. Nach dieser kleinen "Verschnaufpause" schneidet der Titeltrack sich wiederum eindrucksvoll durch die Gehörgänge und macht dabei keine Gefangenen. Der mit fast sieben Minuten längste Track des Albums überrascht sogar mit einem ruhigen Mittelteil mit cleanen Vocals - spätestens dieser Song lässt die Beschreibung von ONHEIL als Black Metal IRON MAIDEN wohl am leichstesten verstehen und bietet im Hintergrund sogar dezente Chöre dar. 'The Fallen Kingdom' beginnt mit einem sinisteren Marsch vieler Stiefel und leitet mit nunmehr deutlichen Chören eine echte Hymne des Albums ein. Nach diesem eingängigen Ausflug in fast schon lichte Gefilde ist mit dem niederländischen Titel 'Pad der Verdoemenis' wiederum der Name Programm - es wird wieder schön finster, wobei ONHEIL jedoch den durchgehend vorhandenen Sinn für Melodie nicht verlieren. Der Intro-Dialog zum nunmehr folgenden 'Penetration Of Innocence' gibt neben dem Songtitel unmißverständlich vor, worum es hierbei inhaltlich geht - die Kombination der ausgesprochen relaxten Teile, die noch cooler als bei 'Day Of Departure' kommen, mit den übrigen schnellen Passagen ergibt jedenfalls eine überaus reizvolle Kombination. Nachdem im Intro des Songs noch Zweifel weiblicherseits aufkamen, werden diese im ebenfalls gesprochenen Schluß über Bord geworfen und sich schlußendlich der Dunkelheit ergeben - man mag von dieser Message adoleszenter Dominanz- und Allmachtsphantasie halten, was man will, unzweifellos ist er jedoch eines der vielen Highlights auf "Razor". Der vorletzte Song 'Rain Of Fire' klingt exakt wie ein Feuerregen sein muß - schnell, unheilvoll, vernichtend und kompromißlos. Mit 'From Above' beschließen ONHEIL mit deutlichen Anleihen an die allmächtigen IRON MAIDEN auf exzellente Weise ein hochkarätiges Debüt und entlassen den Hörer mit einer abschließenden Explosion wieder grinsend aus der Hölle. Insgesamt pflegen ONHEIL einen eigenen Stil, der unmittelbar beim Hörer einschlägt. Um diesen eigenen Sound zu erreichen, greifen die Niederländer auf nicht weniger als drei Gitarristen und zwei Lead-Sänger zurück. Das Ergebnis wird von einer sauberen Produktion veredelt, die den eigenen Stil der fünf Unheilsbringer Amok, Haat, Sadist, Nomils und Terger sehr schön unterstreicht. Mit "Razor" ist ONHEIL ein großartiges Debütalbum gelungen, welches Black Metal Fans sowie Anhängern anderer Stilrichtungen gleichermaßen nahegelegt sei. Die holländischen Visionäre der Apokalypse legen ein durchgehend überzeugendes Werk vor, welches selbst Hieronymus Bosch als Inspiration hätte dienen können, ohne dabei irgendwo an Unterhaltungswert zu verlieren - der Weltuntergang hat selten so viel Spaß gemacht wie ONHEIL! Anspieltipp: alles Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. Out Of The Darkness It Comes 2. Nemesis' Light Fading 3. As Hope Dies 4. Final Redemption 5. Day Of Departure 6. Razor 7. The Fallen Kingdom 8. Pad Der Verdoemenis 9. Penetration Of Innocence 10. Rain Of Fire 11. From Above | Band Website: www.onheil.nl Medium: CD Spieldauer: 47:01 Minuten VÖ: 15.05.2009 |
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