The Unterschicht - Millionaire

Review von Kex vom 14.11.2008 (6909 mal gelesen)
The Unterschicht - Millionaire Andy Susemihl ist kein unbeschriebenes Blatt. Mitgewirkt hat er unter anderem bei OZZY OSBOURNE, U.D.O., GUNS'N ROSES; DEEP PURPLE und ACCEPT - aber Bekanntheit und Erfahrung im Musikgeschäft sind kein automatischer Garant für erfolgreiche Bandprojekte. Ein solches hat Susemihl mit Hilfe von Chris Marr aus dem Boden gestampft und es sich offensichtlich zum Ziel gesetzt mit THE UNTERSCHICHT auf die Kluft zwischen Arm und Reich hinzuweisen - und diese Botschaft möglichst Massenkompatibel zu verbreiten.

Zwar wird auf "Millionaire" viel experimentiert mit Rock, Pop und wilden Elektronik-Mixen, aber einen eigenen Charakter entwickelt THE UNTERSCHICHT nicht. Zu poplastig kommen die Melodien daher, die Rhythmen altbekannt und hängen bleibt auch kaum etwas an Musik. Auch elektrifizierte Neue Deutsche Welle Cover wie 'Eiszeit' bleiben lediglich deshalb im Ohr hängen, weil IDEAL sie vor Jahren veröffentlicht haben.
Der Inhalt der Songs reißt auch nicht vom Hocker, 'Free world' kommt für den etwas düsteren Text doch ein wenig zu beschwingt daher und bei 'Gordon Brown' möchte sich mir nicht erschließen, welche Botschaft an den Briten mit der leichtverdaulichen Musik gerichtet werden soll.
Der Mix von Gitarren, Bass, Keyboard und Schlagzeug ist nahezu perfekt, man merkt den Musikern die routinierte Erfahrung an und so wirkt dann auch das gesamte Klangbild - routiniert, aber eben nichts Spezielles. Störend kommt dann noch der Klang von Susemihls Stimme hinzu, die sich eher nach einem flachen Abklatsch von Phil Collins anhört und den Eigencharakter nur in den Tonlagen zeigt, in denen sie all zu dünn klingt.

Fazit: THE UNTERSCHICHT ist ein Projekt ohne jeden Charakter. Für Elektroliebhaber ist der Klang zu poppig, für Pophörer wiederum zu elektronisch. Das musikalische Handwerk wird zwar beherrscht, aber nur fad umgesetzt. Generell fragt man sich, ob es in Zeiten, in denen MAMA AFRIKA gegen Ausbeutung und Unterdrückung singt angebracht ist, eine Scheibe gegen Ungerechtigkeit herauszubringen, die ohne jeden Zorn und ohne jede Wut und emotionsfrei produziert wurde. Da Genrefremd, keine Wertung.


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01.Get me to the World on Time
02.The free World
03.Helpless
04.Eiszeit
05.Soul
06.Numbers
07.Gordon Brown
08.Spirits
09.Into the Void
10.Bastard
11.Dinero
12.Shout
Band Website: www.theunterschicht.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:05 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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