Livebericht Helloween (mit Gamma Ray und Shadowside) |
---|
Ein Livebericht von Eddieson aus Bochum (Ruhrcongress) - 13.04.2013 (39186 mal gelesen) |
HELLOWEEN zusammen mit GAMMA RAY auf Tour, das kann ja eigentlich nur gut werden. Hat man ja schon beim ersten Teil der Hellish-Rock-Tour 2007/2008 gesehen. Die beiden Bands passen einfach zusammen, schließlich haben sie ja auch mit Kai Hansen etwas, was sie verbindet, und man kann davon ausgehen, das auf dieser Tour bestimmt was Besonderes gemacht wird. Wird es auch, dazu aber später mehr. Es ist Samstag, 13.04.2013 und ich und mein Kumpel Boddy stehen im Bochum vor dem Ruhrcongress. Es ist noch viel zu früh, ca. 30 Minuten vor Einlass, also beschließen wir, noch was essen zu gehen, was sich später als Gewaltmarsch rausstellt. Das aber nur nebenbei. Wegen der Suche nach Nahrung kommen wir leider etwas zu spät, ca. 15 Minuten und SHADOWSIDE haben schon mit ihrem Set begonnen. Als wir in die Halle kommen, begrüßt uns die Band mit einer Coverversion von MOTÖRHEADs 'Ace Of Spades'. Nicht schlecht. Insgesamt macht die Band einen guten und spielfreudigen Eindruck. Guter Power Metal aus Brasilien. Frontröhre Dani Nolden ist gut bei Stimme und weiß das Publikum zu unterhalten. Wir beschließen aber dennoch, erst mal die Merchpalette und Bierpreise zu begutachten. T-Shirt Preise von 20 Euro gehen in Ordnung. Irgendwann gesellt sich Markus G. von HELLOWEEN zum Merchstand, lässt sich fotografieren, verteilt Autogramme und ist gerne bereit für einen kleinen Schnack mit den Fans. Nachdem SHADOWSIDE mit ihrem 30 Minuten Set durch sind gibt es natürlich die übliche Umbaupause und kurze Zeit später betreten GAMMA RAY die Bühne. Ich oute mich hier und jetzt als Nicht-GAMMA RAY-Fan. Die Alben wecken bei mir kein großes Interesse, und so ist es natürlich nicht verwunderlich, dass mich die Band auch live nicht besonders reizt. Dennoch schlendere ich mal in die Halle, um zu schauen, was die Band um Kai Hansen so zu bieten hat. Mit der EP "Masters Of Confusion" im Gepäck betreten sie also die Bühne. Deren Songs natürlich auch gespielt werden. Ansonsten ist die Setlist eine bunte Mischung aus den Alben "To The Metal", "Powerplant" und einigen anderen. Ich hatte mich im Vorfeld etwas gewundert, dass in der Setlist von HELLOWEEN nicht 'Future World' stand. Ich wurde dann von GAMMA RAY aufgeklärt, indem die den HELLOWEEN-Song gegen Ende ihres Sets gespielt haben. Insgesamt war es ein solider Auftritt der Band und mit einer Spielzeit von 60 Minuten völlig okay und im Rahmen. Setlist GAMMA RAY: 01. Anywhere In The Galaxy 02. Men, Martians And Machines 03. The Spirit 04. Dethrone Tyranny 05. Master Of Confusion 06. Empire Of The Undead 07. Empathy 08. Rise 09. Future World 10. To The Metal Encore 11. Send Me A Sign Was bei MAIDEN der Song 'Doctor Doctor' von UFO ist, der ankündigt, dass die Show gleich losgeht, ist heute bei HELLOWEEN 'For Those About To Rock' von AC/DC. Die Bühne ist mit einem Netz verhangen und gleich nach AC/DC startet die Show mit 'I Wanna Be God' vom aktuellen Album "Straight Out Of Hell", das Netz fällt und nahtlos geht es in 'Nabataea' über. Gleich zu Beginn werden 2 Sachen deutlich. Andi Deris ist gut bei Stimme und HELLOWEEN sind absolute Rampensäue. Allem voran Bassist Markus und Sänger Andi. Die beiden liefern eine tolle Show für die Fans. Schneiden Grimassen, heizen dem Publikum ein und verbreiten eine Menge Spaß auf der Bühne. Es wirkt stellenweise auch etwas aufgesetzt, was aber der Stimmung keinen Abbruch tut. HELLOWEEN wissen, wie sie ihr Publikum unterhalten müssen und können. Andi Deris verzichtet diesmal auf große Ansagen und konzentriert sich auf das Wesentliche. Stimmlich passt an diesem Abend alles. Er ist gut drauf und das ewige Gemecker an seinen Sangeskünsten ist für mich, für heute zumindest, völlig übertrieben. Zu einem ordentlichen Metal-Konzert darf natürlich ein Solo nicht fehlen. Zur Mitte des Sets darf Schlagzeuger Daniel, der mit 4 Bass-Drums auf der Bühne steht, sein Können der Meute vorführen, später darf im Medley von 'Helloween/How Many Tears/Heavy Metal (Is The Law)' dann noch mal der Markus Grosskopf an seinem Bass ein Solo spielen. Auch eine Ballade darf nicht fehlen, und diese Lücke wird mit der aktuellen 'Hold Me In Your Arms' gefüllt. 'Are You Metal?' und 'Dr. Stein' glänzen dann als erste Zugabe. Bevor dann zum eben genannten Medley Kai Hansen zu den Kürbisköppen dazustößt und erst an der Gitarre spielt und später dann zu 'I Want Out', wo dann auch der Rest von GAMMA RAY auf die Bühne kommt, um den Song zu spielen, zum Mikro greift. Alles in allem war es ein gelungener Abend und für jeden HELLOWEEN-Fan eine Vollbedienung. Allerdings gibt es auch einen Kritikpunkt. Deris fing irgendwann an das Publikum in der Mitte zu teilen, und dann sollte die eine Hälfte ein Teil eines Songs singen und die andere Hälfte einen anderen Teil. Natürlich war die eine Hälfte lauter als die andere und so musste es immer wieder gesungen werden. Das ist jetzt auch nicht unbedingt eine Kritik an HELLOWEEN, Deris kündigte es zum Glück mit den Worten: "Ich möchte jetzt mit euch ein Scheiß-Spiel spielen." an, sondern eher eine Kritik an diesem Spiel. Es ist langweilig und kostet Zeit. Aufeglockert wurde es allerdings im Hintergrund, wo sich Markus und Sascha die Plektren zuwerfen und versuchen diese mit dem Mund zu fangen. Ansonsten sind solche Spiele stinklangweilig und sollten verboten werden. So, das musste mal gesagt werden. Am Ende des Konzertes konnte ich aber keine enttäuschten Gesichter im Publikum erkennen, was wohl das größte Kompliment für eine Band ist. Setlist HELLOWEEN: 01. Wanna Be God 02. Nabataea 03. Eagly Fly Free 04. Straight Out Of Hell 05. Where The Sinners Go 06. Waiting For The Thunder 07. Burning Sun 08. Drum Solo 09. I'm Alive 10. Live Now! 11. Hold Me In Your Arms 12. If I Could Fly 13. Hell Was Made In Heaven 14. Power Encore 15. Are You Metal 16. Dr. Stein Encore 2 17. Halloween/How Many Tears/Heavy Metal (Is The Law) 18. I Want Out Weitere Fotos gibt es hier |
Alle Artikel