Raunchy - Wasteland Discotheque

Review von TadMekka vom 30.07.2008 (7142 mal gelesen)
Raunchy - Wasteland Discotheque Ach, RAUNCHY...! Ich begreife nicht, wieso dieser grossartigen Band bisher der Durchbruch verwehrt geblieben ist. Ich gebe zu, auch ich bin auf diese Band eher durch Zufall aufmerksam geworden. Ich hatte unter dem Namen 'RAUNCHY' letztlich ein Glam-Rock-Revival befürchtet. Dieser etwas irreführende Name stellt wohl doch ein größeres Problem dar in unserer zunehmend oberflächlichen Szene...

Aber RAUNCHY sind anders. Klar, es gibt die vielleicht etwas voreiligen Vergleiche mit Namen wie SOILWORK, SCAR SYMMETRY oder den Newcomern SONIC SYNDICATE zu lesen. Das kann man durchaus auch so stehen lassen, Metaller, die sich trotz Sezenepolizeidiktats trauen, Fans oben genannter Bands zu sein, werden mit RAUNCHY sicherlich schneller warm werden.

Aber RAUNCHY ist etwas zu eigen, was es so in der Szene kein zweites Mal gibt. Diese Band schafft es, eine sehr, sehr seltsame Atmosphäre aufzubauen. Einerseits fröhlich, andererseits sehr aggressiv, ein bischen so kurz vorm Abdrehen und irgenwie durchaus auch bedrohlich, zornig, angriffslustig, dennoch innerlich gebrochen und verzweifelt. Die extrem aggressiven Strophen werden durchaus mit den für die oben genannten Bands üblichen melodiösen Refrains abgerundet, diese klingen aber eher manisch und ganz leise psychopathisch als traurig oder erhaben. Weiterhin würzen RAUNCHY ihre Mucke mit perfekt eingesetzten Effekten, die die Atmosphäre massiv verstärken, aber beim Nebenbeihören völlig untergehen. Erst wenn man sich richtig reingehört hat, offenbaren sich all diese Facetten in ihrer ganzen Pracht und Durchschlagskraft.

Kurz: bei 'Wasteland Discoteque' ist der Name Programm. Diese Scheibe funktioniert als Partyuntermalung genauso gut wie als Antriebshymne für den nächsten Feldzug wider die Unvernunft. Erstaunlich und, ich muß es wiederholen, so in der Szene nicht ein zweites Mal anzutreffen.

Für sich betrachtet war 'Wasteland Discoteque' dennoch zunächst eine Enttäuschung, denn mit dem nicht minder passend betitelten 'Death Pop Romance' ist RAUNCHY meiner Meinung nach ein 10-Punktealbum geglückt, das bis heute seines Gleichen sucht. Aber ich kenne diese Jungs seit Album Nummero Uno. Und habe sehr schnell gelernt, daß man hier NIEMALS den ersten Eindruck ernst nehmen darf. RAUNCHY helfen dem geneigten Hörer allerdings gerne mit der einen oder anderen wirklich catchy Hymne, in das Album zu finden. Diese hat zwar meist eher eine kurze Halbwertszeit, aber bis dahin hat man dann schon die ganzen anderen Meisterwerke entdeckt und kommt für Monate nicht mehr von der Scheibe los. Etwas, was heute zu Tage eher selten geworden ist. Besonderen Spass macht es dabei, daß man tatsächlich grade die Songs geil findet, die man am Anfang scheisse fand und umgekehrt. Ganz am Ende dann will man das Album dann nur noch auf volle Distanz geniessen. Alles das paßt auch auf 'Wasteland Discoteque' und so kommt es, daß der erste Eindruck grade so für ne 8 reichte, ich jetzt aber nur noch ganz knapp unter der 10 herumfuhrwerke.

Klasse Scheibe also, für RAUNCHY-Fans essentiell, alle anderen sollten dringenst mal reinhören. Und dann gleich noch ein paar Male, zur Sicherheit. Irgendwann wacht ihr morgens mit einer Melodie im Ohr auf. Dann gleich 'Wasteland Discoteque' einlegen und ihr werdet RAUNCHY lieben. Trotz des bescheuerten Namens...

Versprochen!

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. This blackout is your apocalypse (Intro)
02. Somewhere along the road
03. The bash
04. Warriors
05. Straight to hell
06. Welcome the storm
07. Wasteland discotheque
08. Somebody's watching me
09. A heavy burden
10. To the lighthouse
11. Showdown recovery
12. The comfort in leaving
Band Website: www.raunchy.dk
Medium: CD
Spieldauer: 45:00 Minuten
VÖ: 27.06.2008

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