Livebericht Epica (mit Xandria ) |
---|
Ein Livebericht von Lestat aus Langen (Stadthalle) - 28.04.2012 (25443 mal gelesen) |
EPICA gehören zu den fleißigsten Tourern im Metalbusiness und nebenbei veröffentlichen sie in regelmäßigen Abständen auch noch Alben. Das war Anfang dieses Jahres wieder geschehen, und so begab es sich, dass die Niederländer mit neuer Show die Hallen Europas und dieser Welt unsicher machten. Dabei legten sie auch einen Zwischenstopp in Langen in der Stadthalle ein. Mit dabei im Gepäck: XANDRIA und STREAM OF PASSION. Schon vor dem eigentlichen Konzert luden EPICA zum VIP-Treffen: Wer den doppelten Eintrittspreis investierte, konnte zum Meet&Greet mit Epica erscheinen. Der Spaß dauerte dann eine halbe Stunde, danach zog sich die Band in den Backstagebereich zurück. Ob es sich lohnt, dafür extra Geld zu berappen, vermag ich nicht zu beurteilen, genug freiwillige Zahler gab es wohl aber. Den Anfang machten XANDRIA. Den meisten dürfte die Band noch bekannt sein, als sie vor ca. 10 Jahren mit 'Ravenheart' durchaus auch auf Musikfernsehsendern liefen und sich ein wenig im Fahrwasser von NIGHTWISH mitziehen ließen. Wirkliche Achtung erfuhren sie dabei allerdings innerhalb der Szene nicht wirklich. Jetzt melden sie sich vermehrt zurück: Nachdem sie letzten Herbst mit mehreren Bands, unter anderem TRISTANIA, unterwegs waren, sind sie jetzt mit EPICA am Touren. Dabei machten sie keine schlechte Figur, vor allem diversem weiblichen Volk gefielen sie durchaus. Lediglich schien mir die Stimme von Sängerin Manuela etwas aufgesetzt und über der Musik schwebend. Zum Einstimmen auf einen Abend der Trällerelsen haben sich die Deutschen aber gut gemacht. Ganz offensichtlich wollen sie heuer wirklich was Metallisches machen und entfernen sich von den poppigen Wurzeln von vor einer Dekade. Dies alles wurde mit der Zustimmung des Publikums belohnt. Als Zugabe wurde schlussendlich das eingangs schon erwähnte 'Ravenheart' gespielt. STREAM OF PASSION waren ein eher krasser Gegensatz zu XANDRIA: Während vorige Band alles in allem eher fröhlich durch die Gegend trällert, baute die internationale Kombo auf Düsternis. Der Auftritt lullte einen in dunkle Atmosphäre ein. Diese ganze Melange aus Depression und Dunkelheit wurde durch ein gelungenes Cover von RADIOHEAD noch verstärkt. Auch STREAM OF PASSION wurden vom Publikum gut angenommen, auch wenn tendenziell von anderen Teilen des Publikums als zuvor noch XANDRIA. Meiner Meinung nach ein durchaus gelungener Auftritt. Schlussendlich, nach einem zweiminütigen Intro vor dem Intro, kamen EPICA auf die Bühne. Mit ca. 30 Scannern (ich meine die Strahler, nicht das Elektrogerät für das Büro), manche waren auf seltsam gebogenen Ständern montiert, war ordentliche Strahlkraft vorhanden, so dass es immer wieder zu tollen, stilvollen Lichtinszenierungen kam. Überhaupt merkte man der Band um Simone Simons an, dass sie viel Liveerfahrung sammeln durften in den letzten Jahren: Der Auftritt war routiniert, aber dennoch nicht weniger engagiert. Die Konzentration lag natürlich auf der eben erst erschienen "Requiem For The Indifferent", es wurde aber von jeder bedeutenden Scheibe mindestens ein Lied gespielt. Sängerin Simone merkte man vielleicht ab und zu an, auch bzw. gerade ihre stimmliche Leistung betreffend, dass die aktuelle Tour schon wieder einige Wochen andauerte. Auch wirkte sie einfach nicht so herzlich auf der Bühne wie zum Beispiel ihre Kollegin von XANDRIA. Dennoch gab es nicht viel zu meckern: Der Sound war, wie schon den gesamten Abend, erstklassig, die Stimmung im Publikum gigantisch und die Spielzeit von insgesamt 105 Minuten war recht ansehnlich. Auch wenn ein wenig gestreckt wurde: Mit dem oben erwähnten Intro vor dem Intro, einem Schlagzeugsolo in der Zugabe - und natürlich der Pause vor der Zugabe. Setlist: 01. Karma 02. Monopoly On Truth 03. Sensorium 04. Internal Warfare 05. Requiem For The Indifferent 06. Sancta Terra 07. Delirium 08. Blank Infinity 09. The Obsessive Devotion 10. Storm The Sorrow 11. The Phantom Agony Zugabe: 12. Cry For The Moon 13. Unleashed 14. Consign To Oblivion Allgemein fiel am Abend auf, dass sich die Halle nur nach und nach füllte, von "ausverkauft" aber keine Rede sein konnte, was angesichts des mäßigen Ticketpreises sowie des taktisch klugen Samstags eher erstaunte. Vielleicht erlebt man einfach derzeit einen gewissen Live-Overkill. Aber auch die fast volle Halle gerierte sich zunehmend als Ärgernis für mich: Laut Security hat "die Band" (vermutlich war EPICA gemeint) veranlasst, dass es keinen Fotograben gab, sondern mit Gittern lediglich die Subwoofer vor dem Publikum geschützt wurden. Das mag vielleicht auf den ersten Blick publikumsfreundlich sein, da diese dann während der ersten 3 Lieder kein Fotografenheer vor sich haben. Der Effekt ist aber, dass die Fotografen sich durch das Publikum drängeln müssen und Probleme haben, brauchbare Bilder zu bekommen. Hiermit sei also angeregt, auf derlei Maßnahmen in Zukunft zu verzichten. Die Band bekommt dann auch schönere Fotos von uns. Versprochen. |
Alle Artikel