Tieflader - Schneller als du denkst

Review von Odin vom 12.05.2003 (8643 mal gelesen)
Tieflader - Schneller als du denkst Das rockt! Was soll man bei den Songtitel anderes erwarten?

"Lauter" rifft los und die Stimmung steigt, roh, pur, dann etwas ruhiger um die bedrohlichen Vocals einzubringen - huch! Das klingt ja wie Oomph! mit "I.N.R.I. vs. Jahwe". 'Nie mehr die ganze Macht für diiiiiiich' heißt es dort, hier 'Es ist noch nicht laut genug!', also lauter drehen! Gute Idee, die Platte gewinnt mit der Lautstärke, da entfaltet sich das fette Riff erst so richtig.

Wenig später ist es dann auch schon vorbei und mit "Schneller" geht es - oh Wunder! - etwas flotter weiter. Wieder zackig riffende Gitarre, inbrünstige Vocals. Schnörkellos bis auf das kurze Solo, einfach in die Fresse. Hier geht es nicht um Arrangements oder Fingerfertigkeit, hier geht es um wabbernde Bassmembrane und kratzende Kehlentöne.

"Härter" steigt dann ganz soft mit einzelner Gitarre ein, um von hinten im Eiltempo von einer donnernden Wand überrollt zu werden. Dabei hat der Text hier deutlich mehr verschiedene Wörter als die beiden ersten zusammen (was keine Kunst ist, aber darum geht es wie gesagt auch nicht). Schöne Fuck-Off-Hymne an alles, was einem gerade nicht so passen könnte; Hardcore, Pop... An der Belastungsgrenze schreit Patrick Schneider das arme Mikro an "HÄÄÄÄÄRTÄÄÄÄÄÄÄR!".

Nächster Song, selbes Spiel. Etwas flockigerer Rhythmus und eine verzerrte Hintergrundstimme, aber ansonsten setzt "Stahl" quasi nahtlos fort. "Kalt wie Stahl" bleibt man dabei allerdings nicht, vielmehr sind diese Gewitter schweißtreibend.

Einen kompletten Longplayer mit diesem Stoff müsste man wohl als zu gleichtönig abtun, wenn nicht noch ein paar Facetten eingestreut werden, aber hier ist mit "Zuletzt" bereits - immer diese überraschend sinnvollen Songtitel - der Rausschmeißer erreicht. Die Neuerung hier: Langer Instrumentalteil zu Beginn und erst nach einem Mini-Solo kommen die Vocals ins Spiel. Manchmal muss man auch Feinheiten als Abwechslung erkennen...

Ergo: Zu kurz. Eigenständig, roh und tierisch rockend. Für ein volles Album wünsche ich mir noch ein paar Abwechslungen, die ich aber noch nichtmal genau bestimmen könnte, wo und wie sie stattfinden müssten - da bin ich einfach mal gespannt. Die Wertung hebe ich eben nochmal um eine Punkt an, weil die Viertelstunde doch einfach Laune macht.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01) Lauter
02) Schneller
03) Härter
04) Stahl
05) Zuletzt
Band Website: www.tieflader.com
Medium: EP
Spieldauer: 16:07 Minuten
VÖ: 02.04.2003

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