Engel - Absolute Design

Review von TadMekka vom 12.11.2007 (7580 mal gelesen)
Engel - Absolute Design Oh Gott, mit welcher so unendlich willkommenen Urgewalt beginnt dieses Album! Und wie unerträglich banal klingt im direkten Vergleich dann das, was darauf folgt. Eine zwiespältige Scheibe scheint das zu werden, aber wozu hat man die Erfahrung gemacht, dass der erste Eindruck massiv trügen kann?

ENGEL sind mitnichten ein weiteres Sideprojekt eines RAMMSTEIN-Recken sondern das neue Projekt von Niclas Engelin, der bereits bei IN FLAMES, PASSAGE und vor allem bei den grenzgenialen GARDENIAN, die mit "Sindustries" ein bis heute unerreichtes Highlight im (nicht mehr so wirklich) Melo-Death-Bereich geschaffen haben, in die Seiten gegriffen hat. Als ich den Namen GARDENIAN las, war dann auch sofort mein Interesse geweckt.

ENGEL kann man durchaus als eine Weiterentwicklung des GARDENIAN-Stils am Ende deren Karriere betrachten. Hinzu kommen jedoch eine Menge perfekt eingesetzte Elektronik-Spielereien, eine ganze Menge moderner Stakkato-Rythmik, viel (passendes!) Aggro-Geschrei sowie sehr viel mehr Gesangsmelodie als bisher. Das ist ein bisschen ein Problem, denn erstens ist die Stimme etwas gewöhnungsbedürftig (keine Sorge! Die Töne werden getroffen!) und zweitens sind in fast allen Tracks Refrains enthalten, die hart an der Grenze zur Cheesyness kratzen. Das ist zumindest der erste Eindruck, wenn man diese Songs hört. Aber dann kommt etwas dazu, was man so doch eher selten erlebt: man wacht morgens auf und hat eine Melodie im Ohr. Und dann noch eine. Und eine weitere. Und danach eine andere. Und keine davon kommt einem cheesy vor, nein, alles passt doch irgendwie perfekt. Dann hört man sich das Ding nochmals an, konzentrierter, wacher, aufmerksamer. Und es trifft einen.

Fettest produzierter, moderner Metal also mit Atmosphäre, Power und fettem Ohrwurmcharakter und als solches ein gelungenes Debüt. Dennoch würde ich mir ein wenig mehr Schlüssigkeit der Kompositionen wünschen, ein wenig mehr Ausfeilung der Melodien und gesamtheitlichen Soundkonzepte. Um nochmals auf den Anfang der Scheibe zurück zu kommen: warum macht niemand mal ein ganzes Album durchgehend mit einem solchen Level an Durchschlagskraft und Urgewalt, statt immer wieder in irgendwelche simplen Stereotypen abzugleiten? Vielleicht auch Niclas Engelin mit ENGEL auf Album Nummero Zwo?

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. In Splendour
02. Casket Closing
03. Next closed Door
04. The Hurricane Season
05. Propaganda
06. The Paraclete
07. Scythe
08. Descend
09. Trial and Error
10. I am the One
11. Calling out
12. Seven Ends
Band Website: www.engelpropaganda.com
Medium: CD
Spieldauer: 46:40 Minuten
VÖ: 02.11.2007

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