Lord Goblin - Lord Goblin | |
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Review von Chaosswampchicken vom 28.11.2024 (29 mal gelesen) | |
In 2007, an der Küste von Sardinien, Italien, haben sich Lord Goblin (Gesang) und Antares (Bass) über ihre gemeinsame Liebe zu klassischem Heavy Metal und der dunkleren Atmosphäre, die einem Oldschool Black Metal oder auch Epic Metal vermittelt, zusammengefunden. Inspiriert wurden sie von Bands wie PRIMORDIAL, DOOMSWORD und IMMORTAL, so haben sie sich auf den Weg gemacht ihren eigenen Sound zu finden. Nach einigen Veränderungen im Line-up und dem Umzug nach UK haben sie 2014 mit Gitarrist Mornar und Drummer Athanor F.D.H. die nötige Stabilität. 2016 nahmen sie dann ihre digitale Single "Path Of Glory" auf, welche die einzigartige Herangehensweise der Band an Musik zeigte, hier konnte man sich auch eine veränderte Version des IRON MAIDEN-Songs "Quest for Fire" zu Gemüte führen. 2021 konnten sie dann nach einigen Schwierigkeiten ihre erste Ep "The Ordeal" auf den Markt bringen. Vor allem die Lyrics von drei der vier Songs wurden von Jason Ray Forbus (Autor von Romanen, unter anderem "The Memory of Odin") verfasst. Einen der bis dato größten Meilensteine konnte die Band dann im März diesen Jahres feiern, der digitale Release ihres selbstbetitelten Debüt Longplayers "Lord Goblin" stand an. Zum 22.11. dieses Jahres wurde das Album nun auch in physischer Form über No Remorse Records veröffentlicht. Nun aber zum Wichtigsten einer jeden Review, der Musik. Die lange Reise, hin zum ersten Release. Das Ganze stilistisch einzuschätzen, könnte ein wenig schwierig werden, denn eines kann ich euch versprechen, es wird ordentlich abwechslungsreich zur Sache gehen. Den ersten Beweis dafür bekommen wir mit dem Opener 'Northern Skyline', hier gehen harte Blastbeats mit Eiseskälte aus dem hohen Norden Hand in Hand, hinzu kommen hier typische Classic Rock-Elemente. Letzteres wird im Verlauf des Albums häufiger vorkommen. Mit Einsetzen der Vocals von Sänger Lord Goblin befinden wir uns in okkulten Gefilden, natürlich auch mit den epischen und großen Melodien. Das nenne ich einen gelungenen Start in die Band und das Album. Was ist das denn? Ich höre ganz klar eine Hammondorgel, 'The Wanderer' klingt schon ein wenig (oder auch mehr) nach einer deutlich härteren Version von einem DEEP PURPLE- oder auch URIAH HEEP-Song. Gesangstechnisch hält man sich hier eher im Hintergrund, was aber den Vorteil hat, dass der wuchtige Bass sowie die Gitarre ordentlich vom Leder reißen können. Neben der Riff-Sequenz am Anfang, die nach 90er Jahre Black Metal klingt, hat es mir wirklich dieses Klangkonzept angetan, das so klingt wie ein alter Horrorfilm und das Ganze so schön im Hintergrund. Das sorgt für sehr viel Tiefe und Atmosphäre, auch Respekt an Lord Goblin selbst, er trifft hier ein paar echt hohe Noten. Mit einem kurzen Spoken Word-Part, und einem im Hintergrund wütenden Sturm kommt 'The Oracle' an mein Ohr geschlichen, spätestens hier frage ich mich doch, wo kann man LORD GOBLIN jetzt einordnen? Definitiv zwischen Doom Metal und traditionellem Heavy Metal, oder eher doch mehr in die schwarzmetallische Ecke? Vielleicht wird das für mich klarer nach ein paar mehr Songs. Mit etwas über acht Minuten ist das hier auch das längste Stück, die Minuten hat die Band auch zur Gänze genutzt, besonders die großartigen Melodien und die generelle Arbeit an der Gitarre haben es mir angetan. Eine Überraschung gibt es mit 'Thunderous Smite', nach einem kurzen Regensturm bekommen wir ein fast dreiminütiges Schlagzeug-Solo, und das hat es wirklich in sich. Schnelle, energiegeladene und marschierende Parts bekommen hier genügend Platz um zu glänzen, ich lege euch dieses Stück besonders an euer Ohr. Zu sehr auf Retro getrimmt, oder genau richtig? Das fragt sich sicherlich der ein oder andere, wenn er die Musik von LORD GOBLIN hört, aber für mich hat das Klangkonzept genau die richtige Menge Retro-Charme, das gefällt mir. Das Drum-Solo aus 'Thunderous Smite' ist die perfekte Einleitung für den nun kommenden Abschluss und das Herz des Albums: die beiden letzten Songs 'Lord Of A Black Sun, Pt. 1' und 'Lord Of A Black Sun, Pt. 2'. Der erste Teil beantwortet die Frage, wie wohl URIAH HEEP oder DEEP PURPLE klingen würden, wenn sowohl der Schlagzeuger als auch der Gitarrist sich dazu entschließen würden, auf einmal Black Metal zu spielen. Der Rest bleibt dem Sound der 70er Jahre treu, und dazu dann noch das schwarzmetallische Tempo, ja bitte. Der Gesang ist hier klarer als er in weiten Teilen des Albums war, das Ganze mündet in einem großartigen Refrain. In Minute fünf gibt es im ersten Teil noch so einen wunderbaren Temposhift, ich komme nicht umhin, mich zu fragen, warum LORD GOBLIN sich dazu entschlossen haben, dieses Stück in zwei Teile zu splitten. Und damit kommen wir zum Closer und 'Lord Of A Black Sun, Pt. 2', da haben wir sie wieder: die Hammondorgel. Die Musik wälzt sich weiter episch voran. Auch hier schlagen sich starke Vocals durch, Wogen aus wummerndem Bass und schneidendem Gitarren-Sound. Und wie endet so ein gewaltige Song? Ihr ratet richtig, als anständige Rock-Band der 70er Jahre (zumindest zu einem großen nostalgischen Teil und im Geiste) endet man mit einem epischen Finale aus starken und kreativen Soli sowie einem letzten energiegeladenen Trommelwirbel. Fazit Was ist nach dieser Review nun über das Debüt und die Band LORD GOBLIN zu sagen? Das Debüt zeigt eine Band, die nicht vor Normen zurückschreckt und den Sound verschiedener Genres vermischt. In vielen Teilen gelingt es dieser kreativen Band auch ziemlich gut, woran allerdings unter anderem gearbeitet werden sollte, wäre die Druckkraft in den Vocals. Wie schon erwähnt, sind diese stark in einem großen Teil, aber es fällt auf, wenn sie abflachen, ein Beispiel hierfür wäre 'Freedom Rider'. Was man aber nicht vergessen darf, es ist das Debüt der Band, ich bin ziemlich sicher, hier wird noch eine Menge melodische und zuweilen mysteriös angehauchte Musik hervorkommen. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Northern Skyline 02. The Wanderer 03. The Oracle 04. Freedom Rider 05. Thunderous Smite 06. Light Of A Black Sun, Pt. 1 07. Light Of A Black Sun, Pt. 2 | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:41 Minuten VÖ: 22.11.2024 |
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