Vended - Vended

Review von Schwarzfraggle vom 24.09.2024 (17079 mal gelesen)
Vended - Vended VENDED sind mir vor circa zwei Jahren das erste Mal aufgefallen, im Zuge einer Berichterstattung über Corey Taylor. Dort hieß es, sein Sohn Griffin Taylor (Vocals) hat mit Simon Crahan (Drums), Sohn des SLIPKNOT-Mitglieds Shawn "Clown" Crahan eine Band, zudem sind noch Jeremiah Pugh (Bass), Cole Espeland (Gitarre) und Connor Grodzicki (Rhythmusgitarre) mit am Start. Das Quintett gründete sich 2018 und macht aktiv Musik. Seitdem veröffentlichten die Jungs einige Singles und EPs. Das machte mich neugierig, und ich wollte wissen, ob Griffin und Simon in die Fußstapfen ihrer Väter treten, oder ob sie ganz anders klingen als SLIPKNOT. Ich wusste, dass Griffin schon öfter in Amerika mit seinem Vater bei einigen STONE SOUR-Konzerten auf der Bühne gestanden hat und finde es extrem spannend, ihren Werdegang zu verfolgen. Die erste Single war 2020 'Asylum', und diese hörte sich doch sehr nach früheren SLIPKNOT-Songs an. Für ihr erstes Album "Vended" holten sie sich KORN-Produzent Chris Collier und Ton-Ingenieur James "Fluff" Harley mit ins Boot, sozusagen also ein guter Schuß Erfahrung im Nu Metal-Bereich. Der Bandname wird mit Betonung auf der zweiten Silbe ausgesprochen: "ven-DEAD" und basiert auf dem Wort Vendetta.

Doch nun zum Album. 'VENDED' ist im Grunde kein Album, das den Nu Metal neu erfindet, aber Griffin hat wie sein Vater Corey eine sehr interessante Stimmfarbe, und es macht richtig Freude ihm zuzuhören. Er klingt natürlich ähnlich wie sein Vater, in den Shouts und auch in den Clear Vocals. Das Intro ist noch sehr geheimnisvoll, und man weiß nicht, was einen erwartet. Beim ersten Song 'Paint The Skin' geht's aber mit richtig Druck nach vorne, und der Hörer bekommt ordentlich was auf die Ohren. Simon Crahan drischt ordentlich auf die Felle und man merkt, hier ist ein Vollblutdrummer am Werk. Die Gitarrenriffs geben dem Song die nötige Tiefe und der Song macht Bock auf mehr. Beim zweiten Song 'The Far Side' kommt dann auch Griffins Gesangsstimme richtig gut zur Geltung und man hat das Gefühl, KORN haben für den Song Pate gestanden. Da ist so viel Melodie und Groove drin, also back to the 90's. 'Am I The Only One' ist dann wiederum deutlich druckvoller und klingt wie ein SLIPKNOT-Song, auch durch den Sprechgesang von Griffin und den Aufbau des Songs, trotzdem hat er eine Art Eigenständigkeit und ist kein kompletter Abklatsch. Der vierte Song 'Going Up' hat einen spannenden Anfang durch das sehr interessante Gitarrenspiel, geht aber dann mit den Drums direkt wieder in die Richtung voll auf die Zwölf. Hatte ich anders erwartet. Im Großen und Ganzen sind die kompletten Songs durchgehend laut und immer mit Druck nach vorne. Ich könnte die ganze Zeit bangen und komme nicht wirklich zum Durchatmen. Simon gibt mir nicht viel Gelegenheit zum Ruhen. Die Felle werden ordentlich verdroschen und der Bass tut sein übriges. Eine moderne, ausdrucksstarke Version, irgendwo zwischen KORN und SLIPKNOT, aber trotzdem mit der nötigen Prise VENDED. Für mich persönlich steht und fällt viel mit der Stimme des Künstlers, und die hier mag ich einfach. Ich möchte noch die neueste Auskopplung aus dem Album nennen, den Song 'Serenity', dieser hat mich komplett abgeholt und ist zurecht eine Auskopplung wert. Melodisch und kraftvoll, sehr energiegeladen und gespickt mit allem, was ein guter Nu Metal/Metalcore-Song braucht. Klarheit und Konzept stimmen hier für mich zu 100%. 'Where The Honesty Lies' ist dann wirklich ein Song, der klingt wie SLIPKNOT in ihren früheren Zeiten, Einfluss und Gene lassen sich dann doch nicht verleugnen, mir gefällt's, und die Gitarrenriffs lassen den ganzen Song noch ein bisschen fliegen und verleihen ihm eine besondere Note, auch die Stimme von Griffin passt optimal und gibt den besonderen "Cringe"-Effekt. Ich könnte jetzt wirklich über jeden Song schreiben, aber das würde ausufern. Hört einfach selber rein und gebt den Jungs 'ne echte Chance. Verdient haben sie es allemal.

Fazit: Klar ist "Vended" ein Debütalbum, geprägt durch die Musik der Väter der beiden Masterminds Griffin Taylor und Simon Crahan. SLIPKNOT lässt sich nicht verleugnen, damit sind die Jungs ja auch aufgewachsen. Aber dieses Album als Abklatsch zu deklarieren, finde ich vorschnell geurteilt. Das Quintett bringt für mich genug Eigenständigkeit mit und es macht Freude, den Jungs zuzuhören. Gerade in den letzten Songs auf dem Album wird es richtig laut, Growls kommen zum Einsatz und man merkt, da ist viel Potenzial, den eigenen Stil zu verfeinern. Leider klingen auch einige Songs sehr gleich, da ist jedenfalls noch Luft nach oben. Das ist beim mehrmaligen Hören leider ein Problem, da muss mehr Vielseitigkeit kommen, vielleicht auch mal ein bisschen "Open Minded" in andere Richtungen zu blicken. Ansonsten finde ich das Debüt gut und denke, die Fünf machen ihren Weg. Ich freue mich sehr, VENDED dann demnächst mal live zu erleben, was ich so gelesen und teilweise gesehen habe, macht definitiv Lust auf einen Live-Gig.

Von mir gibt es 7 Punkte.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Paint The Skin
03. The Far Side
04. Am I The Only One
05. Going Up
06. Nihilsm
07. Pitiful
08. Serenity
09. Disparager
10. Wehre The Honesty Lies
11. Ones
12. Downfall
13. As We Know It
Band Website: https://www.officialvended.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:02 Minuten
VÖ: 20.09.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten