Gallhammer - Ill Innocence | |
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Review von Opa Steve vom 28.09.2007 (5968 mal gelesen) | |
Woah, in Zeiten der Überproduktion und ProTools kann es nur eine wirklich spektakuläre Änderung geben: die Wiederentdeckung des LoFi, des Drecks, des Gegenteil allen Schönen, der Freude am Untergang. Bei 3 japanischen Mädels Ende 20, die true mit Chains'n'Leather'n'Spikes posen und sich Black Metal auf die Fahnen geschrieben haben, denkt man erst: ei jo, da springt jemand auf den Zug auf und lässt sich als asiatischer Exot verkaufen. Dass diese Mädels kein gehyptes Industrieprodukt sind, fällt dem kundigen Fan aber schon beim Betrachten der bisher recht wenigen Pressefotos auf. Steht da doch eine Göre im CELTIC FROST Shirt (OK, sowas bekommt man hin), aber die andere wirbt doch tatsächlich für AMEBIX! Neee, hier steckt kein Management dahinter. AMEBIX kannte damals vor 20 Jahren keine Sau, und heute erst recht keine. Und GALLHAMMER haben AMEBIX tatsächlich verinnerlicht, und die frühen depressiven Crust-Einflüsse mit aktuellem Black Metal gemischt. Herausgekommen ist ein Bastard voller Krankheit, Primitivität und einer Riesenportion akustischen Schmutzes und geschickt als Stilmittel eingesetzten Dilettantismus. Melodie sucht man vergeblich, die Mädels röcheln unmenschlich, und die Stimmung ist durchweg auf dem Nullpunkt. Nihilismus in seiner befreiendsten Form. Der kriechende Opener ist purer morbider Horror, 'Speed Of Blood' eifert dem 80er-Extrem-Undergroundmetal nach, 'Delirious Daydreamer' erinnert von seiner Disharmonie an die genialen DAISY CHAINSAW. Akustikgitarren gibt es überraschenderweise bei 'Ripper The Gloom' zu hören, welches (genau wie 'Slog') nichts anderes als ein völlig depressives Intermezzo darstellt. 'Killed By The Queen' rotzt in bester britischer HC-Manier der 80er und dürfte live zu teuflischen Moshpits führen. Mit knarzigem Black Thrash wird der Endspurt eingeläutet, der mit 'Long Scary Dream' den Schulterschluss zum horrormäßigen Opener sucht. Als Bonus gibt es noch die Demo-Versionen von 'Speed Of Blood' und 'At The Onset...', welche sich bis auf's Arrangement eigentlich überhaupt nicht von den fertig "produzierten" Versionen unterscheiden. Selten klang Primitivität so eindrucksvoll, auch wenn man eine Weile braucht, um die heutigen Hörgewohnheiten zu durchbrechen.
Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01 At The Onset Of The Age Of Despair 02 Speed Of Blood 03 Blind My Eyes 04 Delirious Daydreamer 05 Ripper The Gloom 06 Killed By The Queen 07 Song Of Fall 08 Ashes World 09 Slog 10 Last Scary Dream | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 50:25 Minuten VÖ: 24.09.2007 |
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