Siamese - Elements | |
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Review von Chaosswampchicken vom 08.08.2024 (15772 mal gelesen) | |
Die Metalcore-Band aus Kopenhagen entwickelt sich aktuell zum Aushängeschild der dänischen Musikszene. Inspiriert von Bands wie ARCHITECTS und BAD OMENS, navigieren SIAMESE mit Leichtigkeit durch die moderne Welt der härteren Musik. Mit dem kommenden Album "Elements" begeben sich SIAMESE auf eine Reise der Weiterentwicklung und der Veränderung, ein wichtiges ELEMENT, um als Musiker seinen Platz und seinen Stil zu finden und sich damit identifizieren zu können. Mit ihrem nun fünften Longplayer, der am 09.08.24 über Long Branch Records veröffentlicht wird, feiert die Band auch ihr zehnjähriges Bestehen als SIAMESE. Gegründet wurde die Combo nämlich 2011 unter dem Namen SIAMESE FIGHTING FISH. "Elements" verspricht härteren Sound, als wir ihn gewohnt sind. Nach gemeinsamen Touren mit Größen der Szene wie KORN, COREY TAYLOR, NOTHING MORE und BEARTOOTH, wage ich daran nicht zu zweifeln, also legen wir doch direkt mit der Review für dieses Machwerk los. Harte Arbeit zahlt sich aus Mit dem Opener 'The Shape Of Water' (Feat. Ten56) starten wir effektvoll, dieser Song war auch die erste veröffentlichte Single für das neue Album. Die Band bekommt hier tatkräftige Unterstützung von Aaron Matts, Mitglied der Band TEN56. Die ersten Töne, die an unser Ohr dringen, führen ein wenig weg von den Metalelementen und hin zu elektroniklastigerem Sound. Hier hervorstechend ist auch ein tiefer Bass. Die Message der Jungs ist von Anfang an klar, selbst wenn du mich nach unten ziehst, werde ich einen Weg finden, um mich wieder nach oben zu kämpfen. Harsche Vocals, vor allem im Refrain, transportieren die Lyrics noch besser und geben einen ordentlichen Kick. Das Drumming ist sehr treibend, besonders die Snare gibt hier richtig Atmosphäre und bleibt mit dem kreativen Riff gut im Ohr hängen, was mich dann aber wirklich wegfegt, ist der aggressive Build-Up in einer der besten Bridges in einem Metalcore-Song, den zumindest ich seit langem gehört habe. Mit 'Vertigo' kann ich mich persönlich Identifizieren, denn dieser Song beschreibt die Gefühle während einer Angstattacke, das Umherirren in einem Labyrinth, das niemals enden will, passender hätte ich es nicht beschreiben können. Zu Beginn besteht das Klangkonzept aus tiefgestimmten und verzerrten Gitarren sowie cleanem Gesang und einer generellen Schwere. Im weiteren Verlauf bleibt uns diese gefühlte Schwere erhalten, das unterstützt das Thema des Songs sehr gut. Die Drums empfinde ich hier dann aber etwas zu leise hinter dem breiten Gitarrensound und zu sehr in den Hintergrund gestellt, dafür sind dann aber die Synths zu vorherrschend. Hört es euch an, dann wisst ihr, was ich damit meine. Auch hier ist es wieder die Bridge, die einen trifft, mit, durch den Vocodereffekt, entmenschlichter Stimme, fragt Sänger Mirza Radonjica "How did you find me? I need to know", tolles Stück. 'Predator' ist eine weitere vorveröffentlichte Single, zu der auch ein Video entstanden ist, hier bekommt man ein wenig Einblick in den Alltag bei Liveauftritten und was so alles hinter der Bühne vonstatten geht. Wenn orchestrale Elemente in Metalsongs mit eingearbeitet werden und diese dann toll mit Ambientklängen und passenden warmen Vocals unterlegt sind, macht das schon viel, um Tiefe und Substanz in einen Track zu bekommen, so auch in 'Predator'. Der fast-paced Song deutet sogar vereinzelt Dubstep-Züge an. Man sollte meinen, das passt nicht, aber auf eine weirde Art tut es das doch. Live sicherlich ein Song, zu dem die Leute sich bewegen werden. "Elements", Gruppentherapie durch Musik 'On Fire' erinnert mich ein wenig an BAD OMENS, die verführerischen Vocals, die gut gesetzten elektronischen Elemente, kombiniert mit harten Breakdowns und einer ordentlichen Portion Metal. 'On Fire' fängt diesen modernen Stil des Metalcores wirklich gut ein, tolle Hooks wechseln sich mit kreativen Drums ab, die nicht zu vorherrschend klingen. Besonders der fiese Breakdown war besonders effektiv, ebenso die Riffs, überraschend waren hier auch die EDM-Klänge, die dem Spannungsaufbau eine gewisse Dynamik gegeben haben, ein weiterer gelungener Track. Kommen wir als nächstes zu 'Hurricane', diese Single-Auskoppelung ist die aktuellste, in etwas über einer Woche können wir dann das neue Album "Elements" bereits in unseren Händen halten. Wir starten in den Song mit cleanem Gesang und einem rein elektronischen Part, bevor verzerrte Gitarren und ein paar ordentliche Screams hinzukommen. Besonders der Refrain ist ziemlich catchy und wird sicherlich einigen Menschen im Ohr bleiben. Ohne übertreiben zu wollen, muss ich sagen, die Produktion war hier wirklich on point, der Mix aus schnellen und langsamen, sowie harten und melodischen Parts hat wirklich gepasst, definitiv mein Favorit auf diesem Machwerk. Zum Ende des Ganzen kommen wir nun mit dem kürzesten Stück der Platte, 'This Is Not A Song'. Eine computergenerierte Stimme, die man auch oft bei dem einen oder anderen Voiceover zu hören bekommt, gibt uns zu verstehen, dass sie weiß, dass wir uns Sorgen um unsere Sicherheit machen, wir aber beschützt werden. Erneut wird darauf hingewiesen, dass das hier kein Song ist, sondern ...: ein verdammter Moshpit! Das nächste, was wir hören, sind ordentliche und tiefe Riffs, ein schepperndes Schlagzeug, selbst ich will mit in diesen Pit, das live als letztes Lied - die letzten Energien rausholen? Ja, bitte. Eine weitere Sektion mit eben dieser generierten Stimme folgt. "Take no prisoners because ..." (und hier setzt dann die Band schreiend mit ein) "... this is not a song, It's a motherfucking moshpit", der folgende Drop zieht ordentlich. Zum Ende übermittelt die Stimme uns noch eine Message der Band, bevor wir noch einmal mit Wucht in unseren Moshpit geworfen werden, was ein Ende. Fazit Metalcore läuft nicht allzu oft über meinen Player, aber alleine das tolle Artwork hat mich sehr angesprochen, also habe ich mir "Elements" ausgesucht, um es einer Review zu unterziehen. Und das war eine, wie ich finde, sehr gute Entscheidung. Das Album ist gespickt mit ordentlich Energie, aber auch ruhigen, melodischen Parts, um durchzuatmen. An so mancher Stelle kommt man sich ein wenig wie bei einer Gruppentherapie vor, aber mit guter Musik. Bei 'This Is Not A Song' oder 'Hurricane' habe ich mich selber fröhlich schreiend im Moshpit gesehen, ich lege euch beide Songs wirklich an euer Herz und Ohr ... because this is not a song, it's a motherfucking moshpit. Den musste ich nochmal bringen, das knallt wirklich gut. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
1. The Shape Of Water (Feat. Ten56) 2. Vertigo 3. Predator 4. Chemistry 5. Through My Head (Feat. Resolve) 6. On Fire 7. God Is A Woman 8. Utopia 9. Hurricane 10. This Is Not A Song | Band Website: https://siamese.bandcamp.com/album/home Medium: CD, digital Spieldauer: 35:50 Minuten VÖ: 09.08.2024 |
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