Metal Church - The Final Sermon | |
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Review von Chaosswampchicken vom 25.07.2024 (16249 mal gelesen) | |
Denkt man an METAL CHURCH, denkt man unweigerlich an die kraftvolle und einnehmende Stimme von Mike Howe, der Sänger war von 1988 bis 1994 Sänger der Band. Große Alben wie "Blessing in Disguise" aus 1989 sowie "Hanging In The Balance" aus 1993 sind unter anderem durch ihn im Gedächtnis geblieben. 2015 stieß Howe zurück zu METAL CHURCH und hat der Band noch einmal einen ordentlichen Energieschub gegeben, in dieser Formation sind dann auch noch ein paar Studioalben entstanden, die nahtlos an den Erfolg der früheren Werke anschließen konnten. Am 26. Juli 2021 dann, mit nur 55 Jahren, schockierte die Nachricht über seinen Tod die Musikwelt, sein Vermächtnis aber lebt weiter. Zum dritten Jahrestag seines Todes bringt die Band am 26. Juli 2024 das Live-Album "The Final Sermon" auf den Markt. Diese Hommage an Mike wurde während zweier Konzerte aufgenommen, die METAL CHURCH im August 2019 im Club Citta in Kawasaki, Japan, gespielt haben. Diese beiden Shows bilden das Fundament von "The Final Sermon", entstanden sind 14 Songs, die sowohl Klassiker als auch neueres Material bieten. Lassen wir uns auf die sicher emotionale Reise ein und starten in das Album. Live in Japan 2019 'Damned If You Do' eröffnet das Album, der Song repräsentiert den moderneren Sound der Band in den letzten Jahren, energiegeladene Stakkato-Riffs treiben den Track mit Kraft nach vorne. Eine ordentliche Doublebass und der eingängige Refrain, der von der Menge laut mitgesungen wird, machen das Ganze zu einem großartigen Start in die Show. Mike Howe besticht von Anfang an mit einer guten Form, wenn er sich so richtig reinhängt, seine Stimme schön rostig wird, komme ich nicht umhin, mich ein wenig an Bobby Blitz von OVERKILL erinnert zu fühlen. Kommen wir zur ersten Auskopplung der Platte, 'Fake Healer'. Schwere und treibende Gitarrenleads bestimmen das Klangkonzept, das sonst eher zurückhaltende, japanische Publikum wird von der Band mit kreativen Melodien, spannenden Soli und den heulenden Vocals von Mike ordentlich angespornt. METAL CHURCH wirken gut eingespielt, was sicherlich auch an der Erfahrung aus über 43 Jahren auf der Bühne liegt. 'Human Factor' stammt vom vierten Album der Band aus 2008, auf Platte, muss ich zugeben, hat der Song nicht den großen Effekt auf mich gehabt, live aber muss ich sagen, sieht es anders aus. Ich denke, das dürfte zu einem guten Teil natürlich am Publikum liegen, zum Anderen am Charisma der Band. Besonders gefallen haben mir hier das krachende Schlagzeug und der fordernde Bass, natürlich über allem Mike mit seiner mitreißenden Stimme, das dürfte aber so oder so klar sein. Mit 'The Black Things' sind wir nun bei der Hälfte angelangt, der Track fährt die generell herrschende Energie nur minimal herunter, dies war auch ein Song, der mich erst in der Live-Version so richtig gekickt hat, dafür aber umso mehr. Die klassischen METAL CHURCH-Riffs scheinen auch dem feiernden Publikum zu gefallen, bei dem, was man hören kann, Stimmung und Atmosphäre super sind. METAL CHURCH in bestechender Form Bevor wir uns den weiteren Stücken auf "The Final Sermon" widmen, möchte ich kurz über das Artwork des Albums sprechen. Wie eingefleischte Fans der Band aus Seattle sicherlich schon bemerkt haben, repräsentiert es das Abbild des selbstbetitelten Debütalbums der Band, "Metal Church" aus dem Jahre 1984. Werden wir kurz ein wenig philosophisch, so wie die Gitarre auf dem Artwork wie in Stein gemeißelt steht, bleibt auch das Vermächtnis von Mike Howe für die Musikwelt erhalten. Schon die ersten groovigen Töne von 'Start The Fire' lösen auch in mir den Wunsch aus, meine Nackenmuskulatur ein wenig zu trainieren, eingängige Drums von Stet Howland und die gewohnt scharfen Gitarrenleads von Kurdt Vanderhoof lassen einem auch keine andere Wahl. Dieser Song ist es für mich, der zeigt, mit wie viel Passion und Leidenschaft diese Männer auf der Bühne agieren, Mike gibt hier eine seiner besten gesanglichen Leistungen. 'Beyond The Black' ist einer der absoluten Kultsongs der Truppe, er stammt ebenfalls von ihrem selbstbetitelten Release, er hat alles was es braucht, um im Gedächtnis zu bleiben, zumindest für mich: ein rigoroses Riffinferno und tiefdunkel gefärbte Akustikparts, dazu böse und dunkle Vocals und eine Bassline, die man schneiden kann. Bei meiner Recherche habe ich auch ein paarmal lesen können, dass dies wohl auch einer der Tracks war, der Journalisten dazu veranlasst hat, METAL CHURCH nicht nur als Heavy Metal-Band zu sehen, sondern sie gar als Power Metal-Act zu titulieren, zumindest hier kann ich es verstehen. Das Ende des Albums ist in greifbarer Nähe, das Publikum aber verbreitet immer noch ungebremst Energie, es skandiert immer wieder den Namen der Band und klatscht laut, die Atmosphäre muss klasse gewesen sein bei diesem Auftritt. Der Vorhang fällt mit 'Badlands' von der gefeierten "Blessing In Disguise"-Platte, eine hervorstechende Hi-Hat und cleaner Gitarrensound eröffnen das Ganze, alles unter dem konstanten Jubel der Menge. Der melancholische Gesang von Mike harmonisiert ganz wunderbar mit den cleanen Gitarrenparts, der Chorus hingegen ist aggressiv und emotional mit einem thrashigen Bass, ich glaube, das wird mein Favorit. Unter lautem Getose beenden METAL CHURCH ihr Set. Junge, was eine Fahrt. Fazit Was kann man nun abschließend über METAL CHURCH und "The Final Sermon" sagen? Es ist eine emotionale und großartige Ehrerbietung an einen Musiker, der viel zu früh sein Leben verloren hat. Sowohl die Songauswahl als auch der Sound des Ganzen sind wirklich gut gelungen. Beenden wir das Ganze mit den Worten der Band: "Das Album wird an seinem dritten Todestag veröffentlicht, unsere Hoffnung ist es, dass Mike für seine Liebe und seine Musik, die er in die Welt gebracht hat, in Erinnerung bleibt". Ich bin sicher, das wird er. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Damned If You Do 02. Needle And Suture 03. Fake Healer 04. In Mourning 05. Human Factor 06. Date With Poverty 07. The Black Things 08. Gods Of A Second Chance 09. Start The Fire 10. Watch The Children Pray 11. Beyond The Black 12. By The Numbers 13. No Friend Of Mine 14. Badlands | Band Website: www.metalchurchmusic.com Medium: CD Spieldauer: VÖ: 26.07.2024 |
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