Azketem - Azketem | |
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Review von ReviewRalle vom 12.07.2024 (13229 mal gelesen) | |
Das deutsche Black Metal-Ein-Mann-Projekt AZKETEM wurde 2018 von dem Künstler Azken ins Leben gerufen. 2022 erschien mit "Azetik" das Debütalbum des Künstlers, knapp zwei Jahre später folgt mit "Azketem" das selbstbetitelte zweite Album. Ein weiteres Ein-Mann-Projekt in einem Black Metal-Gewand also. Braucht die Welt das? Gibt es davon nicht schon mehr als genug? Beide Fragen könnte man wohl mit einem einfachen "Ja!" beantworten und damit wäre das Thema dann auch erledigt. Doch so einfach ist das in diesem Fall nicht, denn AZKETEM sticht aus der Masse der Belanglosigkeit doch gekonnt heraus. Der hier präsentierte Black Metal hat seinen ganz eigenen Charme, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist, doch wer sich darauf einlassen kann, wird auf eine hypnotisierende und beruhigende, knapp 42-minütige Reise mitgenommen. Die acht Songs werden im eher gemäßigten Tempo vorgetragen und verzichten fast komplett auf Screams und überzeugen eher mit einer melancholischen Atmosphäre. Ist das dann also überhaupt noch Black Metal? Ja, ist es, wenn auch fernab vom gängigen Einheitsbrei, den man schon zu oft in dem Genre serviert bekommen hat. Aber anders sein alleine reicht noch nicht aus, um gute Musik zu kreieren. AKZETEM schafft es immer wieder, ein Gefühl voller eskapistischer Sehnsucht zu erzeugen, sei es durch den wehleidigen und klagenden Gesang, der die Instrumente ansprechend begleitet, oder durch die meditativen, sich immer wieder wiederholenden Riffs, die es vermögen den Hörer einzulullen. Ab und an wird dann aber auch dem klassischen Black Metal Platz eingeräumt, wenn frostige Screams sowie ein angezogenes Tempo die Zügel in den Songs übernehmen, wie beispielsweise im Mittelteil des Songs 'Azetik'. Das sorgt für eine angenehme Dynamik, von der man sich letztendlich doch ein wenig mehr gewünscht hätte. Dennoch, so einnehmend, wie die grundsätzliche Atmosphäre des Albums ist, gänzlich überspringen mag der Funke der Begeisterung nicht. Kein Song ist per se schwach, aber die Lieder sind auch nicht zwingend genug. Es gibt viele gute Ideen, die den Hörer aufhorchen und in Sehnsucht eintauchen lassen, aber eben auch nicht mehr. Um sich in Gänze in dieser Sehnsucht zu suhlen und den Schmerz von der Seele zu waschen, reicht es noch nicht ganz. Zugegeben, das schaffen auch nur die allerwenigsten Musiker auf Albumlänge. Mit 'Schwarze Schwäne' befindet sich aber zumindest ein wirklich starkes Lied auf dem Album, dieser Song empfiehlt sich auch als gute Hörprobe. Trotz der Kritik befindet sich AZKETEM auf einem ordentlichen Weg und kann stolz auf sein selbstbetiteltes Album sein, denn generell ist die Musik eine bittersüße Ode an die Trostlosigkeit. An tristen Sommertagen, oder um sein Gemüt abzukühlen, kann das hier die durchaus passende Musik sein. 6/10 Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Schwarze Schwäne 03. Nordtor 04. A10 05. Azetik 06. Maere 07. Totval 08. Fallen Crescent | Band Website: www.azketem.bandcamp.com Medium: CD, LP, MC Spieldauer: 42 Min. 37 Minuten VÖ: 04.07.2024 |
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