Soulline - Reflections

Review von Metal Marcus vom 10.07.2024 (11176 mal gelesen)
Soulline - Reflections SOULLINE kommen aus unserem Nachbarland, der Schweiz, und haben sich dem melodischen Death Metal verschrieben. Seit dem Jahre 2000 ist man unter diesem Namen unterwegs und im Jahre 2024 stellt man mit "Reflections" das siebte Album vor, welches abermals bei Massacre Records erschienen ist. Seit dem direkten Vorgänger "Screaming Eyes" sind gerade mal zwei Jahre vergangen und so bleiben sich SOULLINE selbst treu und lassen nicht wieder ganze vier Jahre ins Land streichen wie zwischen "Screaming Eyes" und "The Deep" (2018). Wenn man nun an melodischen Death Metal denkt, fallen einem unweigerlich natürlich große Vorbilder ein, wie etwa IN FLAMES und das ist sicherlich nicht die schlechteste Referenz, um eine Vorstellung vom Sound der Band zu bekommen.

Das Album bringt es auf 37:13 Spielzeit, was alles andere als opulent ist, aber gleichzeitig auch als klassische Lauflänge einer LP angesehen werden kann. Nach dem kurzen Intro 'Last Moon' startet mit 'Despise Your Gods' das Death Metal-Gewitter. Wenn man bei den Vergleichen zu IN FLAMES bleibt, dann erinnert mich das Songwriting an die Ära rund um "Whoracle" und "Colony", also die Zeit bevor der Groove bei IN FLAMES den Vorzug vor den Melodien hatte. An die Klasse der Göteborger Band kommen SOULLINE in meinen Ohren leider nicht ganz heran, aber mit 'Clochard' hat man einen zukünftigen Klassiker in petto, der mir einfach nicht mehr aus dem Gehörgang will. Hier stimmt die Balance zwischen Aggressivität und Melodie und von diesem Kaliber hätte ich gern noch mehr gehört.

Leider macht die Band in meinen Ohren einen kleinen oder sehr entscheidenden Fehler: Mit zunehmender Laufzeit, schleichen sich immer mehr ruhige Momente ein. Versteht mich nicht falsch, man haut uns hier keineswegs lupenreine Balladen um die Ohren (bis auf den Abschlusssong 'I'm So Sorry'), doch der Druck und die Aggressivität weichen getragenen Momenten. Ich persönlich hätte mir noch den ein oder anderen etwas derberen Moment gewünscht, wie man ihn etwa bei 'Human Corruption' präsentiert bekommt. Ein Wechsel zwischen etwas härteren und melodischeren Songs hätte in Summe mehr Abwechslung geboten, während sich nun hintenraus die Songs schon irgendwie bekannt anfühlen. Schade eigentlich, denn hier wäre sicherlich mehr drin gewesen.

SOULLINE liefern mit ihrem siebten Werk "Reflections" sicherlich kein schlechtes Album ab, doch die vollkommene Begeisterung hat sich bei mir leider nicht eingestellt. Die verwendeten Zutaten sind gut und mit 'Clochard' und 'Human Corruption' überzeugt man mich auf der ganzen Linie. Leider fehlt mir in Summe dann wirklich die Abwechslung und für das Etikett "melodischer Death Metal" ist mir das hier ein paarmal doch zu wenig Death Metal. Man verstehe mich nicht falsch: Wer IN FLAMES aus der Ära "Whoracle" und "Colony" liebt, der wird sich bei den Schweizern sicherlich auch wohl fühlen und kann hier mal ein Ohr riskieren. In Summe gilt: Tut nicht weh, haut mich aber nicht nachhaltig vom Hocker.

Anspielempfehlungen: 'Clochard' und 'Human Corruption'

Wertung: 6,5 gemischte Reflektionen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Last Moon 1:07
02. Despise Your God 4:11
03. Clochard 4:57
04. Say Goodbye 4:57
05. Look At The Stars 4:59
06. Human Corruption 4:06
07. Fragile Dreams 4:44
08. Before The Dawn 4:29
09. I'm So Sorry 3:47
Band Website: www.soulline.ch
Medium: CD
Spieldauer: 37:13 Minuten
VÖ: 17.05.2024

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