SIG:AR:TYR - Citadel Of Stars

Review von ReviewRalle vom 31.05.2024 (10566 mal gelesen)
SIG:AR:TYR - Citadel Of Stars Die aus dem kanadischen London stammende Einmannband SIG:AR:TYR treibt schon seit 2003 ihr Unwesen und hat seitdem ein Demo und vier Alben veröffentlicht. Das letzte Album “Northen” liegt jedoch schon acht Jahre zurück. Musikalisch ist Daemonskald, der Musiker hinter SIG:AR:TYR, sich treu geblieben, es wird also im Midtempo gehaltener Viking Metal im Pagan / Black Metal-Gewand serviert. Gelegentlich gibt es aber auch einen hörbaren Rock-Touch, der sich vor allem in den Gitarrensoli abzeichnet.

Das neue Album mit dem klangvollen Namen "Citadel Of Stars" kommt mit einem bärenstarken Artwork daher und ist zweifellos ein richtiger Hingucker. "Citadel Of Stars" erstreckt sich auf eine Spielzeit von einer knappen Stunde, welche auf neun Songs verteilt wird. Der allein agierende Daemonskald spielt alle Instrumente selbst und steuert auch den Gesang bei, es sind keine Gastmusiker auf diesem Album involviert. Das verdient schon einmal Respekt, da das Album musikalisch wirklich auf einem hohen Niveau agiert.

In diesen neun Songs sind mit dem Titelsong 'Citadel Of Stars' und 'Who Will Guide Me Now' zwei rein instrumentale Stücke enthalten, die wirklich hervorragend platziert sind und die Wirkung der vorherigen Songs sowie die darauffolgenden verstärken. 'The Blood That Came Before You' ist eine harte Nummer, die mit wilden Gitarrensoli überzeugt und zum Ende hin seine ganze Intensität in wiederholten Screams von Blood! Blood! Blood! entlädt. Die Wikinger unter euch werden sich hierzu in einen Berserkerzorn schreien können und am liebsten in die Schlacht ziehen wollen! Das abrupte Ende des Songs und der sanfte Klang von Akustikgitarren und sphärischen Keyboards im anschließenden Titeltrack holen den Hörer gekonnt zurück und lassen Luft zum Verschnaufen. Die elektronische Leadgitarre steuert mit ihren zauberhaften Melodien eine stimmige Atmosphäre bei und während man gerade dabei ist, von seinen Tagträumen davon getragen zu werden, setzt mit 'Ascending The Stellar Throne' auch schon die nächste schwarzmetallische Nummer ein. Wobei auch hier das immer wiederkehrende Haupt-Riff eine hypnotische Wirkung hat und den Hörer in den Bann zieht und auch dieser Song glänzt wieder mit wunderbaren Gitarrensoli.

Das nächste Stück 'I Sail On Eternal' beginnt mit atmosphärischen Geräuschen von Wellengang, welche von einem aus weiter Ferne immer lauter werdenden Schrei aufgebrochen werden. Dieser Schrei ist der Startschuss für eine düstere und epische Reise. Hier überzeugt vor allem die Rhythmusgitarre, welche wieder eine hypnotisierende Sogwirkung ausstrahlt. Mit dieser Sogwirkung geht es dann auch in den eingangs erwähnten Song 'Who Will Guide Me Now' über. Hier verbindet Daemonskald wieder spielend leicht akustische und elektrische Gitarrenklänge miteinander und lädt einmal mehr zum Träumen ein.

Der Übergang zu 'From The Land Of The North' ist nicht ganz fließend, aber wieder gekonnt. Der Song hat definitiv eine Rock 'n' Roll-Attitüde und kommt mit seinem Haupt-Riff entsprechend cool daher. Das ist ein schöner Kontrast zu dem sonst eher straight gehaltenen Pagan Black Metal, passt aber erstaunlich gut zusammen und auch der Refrain weiß zu überzeugen. Das Highlight des Songs ist aber mal wieder das lange Gitarrensolo in der zweiten Hälfte des Songs, das wieder diesen Rock-Charme versprüht.

Die beiden besten Songs des generell sehr hochwertigen Albums sind jedoch der Opener 'Awaiting The Last Dawn' und der Closer 'Where The Sun Never Sets'. 'Awaiting The Last Dawn' ist ein recht gediegener Song, steigert jedoch regelmäßig und gekonnt die Härte und das durch gut platzierte Drum-Fills oder Doublebass-Einschübe und hat wieder, es zieht sich einfach durch das ganze Album, zwei exzellente Gitarrensoli zu bieten. 'Where The Sun Never Sets' vereint zum Abschluss noch einmal alle Elemente der vorherigen Songs. Hypnotisches Riffing, akustische Gitarren, sphärische Keyboards und großartige Soli.

Extra Anerkennung verdient auch der Sound, welcher zwar modern, aber schön erdig und authentisch daherkommt und das Artwork und die Musik gut miteinander verbindet.

Ein sehr gelungenes Album, das mit ein wenig mehr Varianz im Gesang perfekt wäre. Das ist aber wirklich Nörgeln auf hohem Niveau, denn "Citadel Of Stars" ist eine epische Pagan Black Metal-Reise zu den Sternen und zurück und ein Album, welches mit unglaublicher Spielfreude präsentiert wird und zum Träumen einlädt.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Awaiting The Last Dawn
02. Beyond The Stars Unkown
03. The Blood That Came Before You
04. Citadel Of Stars
05. Ascending The Stellar Throne
06. I Sail On, Eternal
07. Who Will Guide Me Now
08. From The Land Of The North
09. Where The Sun Never Sets
Band Website:
Medium: DoCD, DoLP, Dig
Spieldauer: 60 Min. 2 Minuten
VÖ: 31.05.2024

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