Balance Of Power - Fresh From The Abyss

Review von Stormrider vom 16.05.2024 (11484 mal gelesen)
Balance Of Power - Fresh From The Abyss Man muss schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, um das letzte reguläre Album, "Heathen Machine", der Briten BALANCE OF POWER zur Veröffentlichung 2003 mitbekommen zu haben. Daher ist die Spannung groß, was man rund zwanzig Jahre später so zu bieten hat. Vor allem erstmal ein neues Line Up, denn von der damaligen Besetzung sind nur noch Bassist Tony Ritchie und Drummer Lionel Hicks am Start. Hinter dem Mikro hat mit Hazel Jade nun eine Frau Stellung bezogen, die mit ihrer rotzigen Powerröhre wohl das stärkste Pfund der Band auf "Fresh From The Abyss" darstellt. Dass die das Album einspielenden Gitarristen mittlerweile schon wieder durch ein neues Saitenduo ersetzt wurden, hilft nicht gerade dabei, die Konstanz der neuen Besetzung zu untermauern, aber das spielt am Ende natürlich eher eine untergeordnete Rolle, denn vorrangig geht es ja darum, was auf "Fresh From The Abyss" geboten wird. Und der Auftakt geling mit 'Last Man Down' auch vielversprechend. Druckvoller Hard Rock, der ordentlich groovt und durch die Vocals von Hazel jede Menge Potenzial zeigt. Das folgende 'Never Be Here Again' kommt sogar noch einen Tick stärker daher und kann mit seinem einprägsamen Refrain punkten, der sich schnell im Gehirn festsetzt und durchaus Mainstreampotenzial mitbringt. Einziges Manko: Der Song hätte auch kürzer sein können und dabei nicht an Strahlkraft verloren, wird er doch hintenraus etwas langatmig. Und das begleitet fast alle der acht Songs, dass sie mit ein oder zwei Minuten weniger einfach knackiger und mehr auf den Punkt komponiert wären. 'Monster' und 'Rage Of Ages' sind solide Rocksongs, welche in die gleiche Kerbe schlagen, ohne mit einem besonderen Höhepunkt oder einer allzu mitreissenden Hook aufzufallen und etwas gleichförmig daherkommen. Erst 'Abyss' zieht anschließend ein wenig das Tempo an, krankt aber an einem schwächelnden Chorus. 'Velocity' bringt eine düstere Note auf das Album, ehe das balladesk startende und zum Glück im Laufe seiner sieben Minuten noch etwas Fahrt aufnehmende 'One More Time Around The Sun' ein Album beschließt, welches einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Auf der Habenseite stehen ein paar schnittige Riffs, solide Rhythmusarbeit, eine Frontfrau, die trotz angenehmen Rotz in der Stimme weiß, wie man mit ein paar einprägsamen Melodylines kraftvoll singt, nicht nur schreit. Dem gegenüber steht das oft einfach nicht in Gänze zwingende Songwriting, was sich zu oft in Allerweltsthemen verliert und ohne wirkliche Klimax durch die Songs führt, die dann auch noch mit einer Länge glänzen, die am Ende eher ermüdend wirkt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier mehr drin gewesen wäre.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Last Man Down
02. Never Be Here Again
03. Monster
04. Rage Of Ages
05. Abyss
06. Velocity
07. Deadlands
08. One More Time Around The Sun
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:26 Minuten
VÖ: 19.04.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten