Home Reared Meat - Truckstop Terror | |
---|---|
Review von Froosti vom 02.04.2024 (7200 mal gelesen) | |
Das Cover von "Truckstop Terror" lässt schon erahnen, dass es sich bei HOME REARED MEAT nicht um progressiven Metal mit tiefgründigen Texten handelt, sondern um eine geballte Ladung "Auf die Fresse bitte!" Die Band aus Niedersachsen startet den Versuch, mich von ihrem Death Metal mit starken Grind-Einflüssen zu überzeugen. Also nicht lang drumrum geredet, Platte auf den Teller und Kopfhörer auf. Ein kurzes Intro-Sample und schon geht die wilde Fahrt los. HOME REARED MEAT fackeln nicht lange und knallen uns ihren Death Metal um die Ohren. Die Songs treten ordentlich aufs Gaspedal, aber ohne dabei ihren Groove zu verlieren und die Nackenmuskulatur wird bereits beim ersten Durchlauf beansprucht. Immer wieder lässt die Band auch ihre Grindcore-Einflüsse durchblicken und verfällt in das typische "Geholze". Seien es nun die einzelnen Einspieler, vereinzelte Pig Squeals oder das Gaspedal durchgedrückt, Grindcore spielt hier eine große Rolle und gibt dem Death Metal mehr Abwechslung. Leider muss man den Humor, welchen die Samples oder die Texte versprühen, auch mögen. Bei mir funktioniert das gar nicht und ich erwische mich dabei, dass sich bei einigen Stellen ein Fremdschamgefühl einstellt. Ein Beispiel dafür ist der Titel 'Dirty Butthole'. Auch wenn die Nutzung eines Banjos eine interessante Abwechslung auf dem Album darstellt, kann ich hier nur den Kopf schütteln und ich würde mir wünschen, dass mein Englisch nicht ausreichend gut genug wäre, um den Text zu verstehen. Ähnlich geht es mir auch bei 'Booze & Titties'. Ein weiterer Unterschied zu vielen anderen Bands ist, dass bei HOME REARED MEAT zwei Sänger am Werk sind und sich abwechseln. Von tiefen Growls über heisere Screams hin zu Grindcore-Vocals ist hier alles geboten, was ein Death Metal-Fan sucht. An einigen Stellen, wie bei 'Home Reared Meat', schaut auch der Thrash Metal mit hinein. Am meisten gefallen mir allerdings die tiefen Growls, während die Gitarren und das Schlagzeug schön ballern. Mit den Screams und insbesondere den Grindcore-Anteilen tue ich mich etwas schwer, aber ich bin auch nicht der größte Liebhaber von Grindcore-Geballer. Beim Sound der Platte muss ich allerdings auch einen Punkt abziehen. Mir fehlt etwas mehr Druck und Wucht. Die Arbeit an den Gitarren und am Schlagzeug wird dadurch nicht optimal unterstützt. Vor Kurzem habe ich die neue Platte "Hooked" von IRON FRONT reviewt. Dieser Sound, mal abgesehen von der Snare, hätte "Truckstop Terror" noch mehr Schlagkraft verliehen und die Nackenmuskulatur richtig zerstört. Fasse ich das Ganze mal zusammen, fallen mir zu viele Dinge an "Truckstop Terror" negativ auf, um eine bessere Bewertung ziehen zu können. Auf der einen Seite bieten HOME REARED MEAT soliden Death Metal mit viel Abwechslung. Auf der anderen Seite ziehen mich der anstrengende Humor, die Texte, der suboptimale Sound und teilweise die Vocals von der Platte weg. Bands wie die oben genannten IRON FRONT konnten mich eher überzeugen. Da der Humor und die Texte allerdings immer sehr subjektiv sind, bin ich mir sicher, dass Liebhaber von Grindcore und brutalerem Death Metal hier durchaus ein wahres Fest finden können. Ebenso bin ich zuversichtlich, dass das Ganze live auch noch etwas besser wegkommen wird als auf Platte. Als Anspieltipp gebe ich euch noch den Titelrack 'Truckstop Terror' mit auf dem Weg. Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Start Your Day Right 02. Jizzmemberment 03. Rim Decapitation 04. Speak Italian Or Die! 05. The Man With The Iron Pitchfork 06. Home Reared Meat 07. Truckstop Terror 08. Grindhouse 09. Dirty Butthole 10. Sprayed By Teethless Goat 11. Downfall 12. Crop Circles 13. Booze & Titties 14. Rearing Farmers Survival Training | Band Website: www.homerearedmeat.com Medium: CD, LP Spieldauer: 44:04 Minuten VÖ: 29.03.2023 |
Alle Artikel