Ihsahn - Ihsahn (Metal Version) | |
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Review von Wulfgar vom 13.03.2024 (8669 mal gelesen) | |
IHSAHN braucht man ja nicht mehr großartig vorzustellen. Der Norweger gilt als Ausnahmemusiker und ausgeklügelter Songschreiber. Ob das auch am aktuellen Material auszumachen ist, finden wir nun gemeinsam heraus. Gut Ding will offensichtlich Weile haben, denn das aktuelle, schlicht "Ihsahn" betitelte, Werk ist die erste Langrille, die seit der 2018er Scheibe "Ámr" das Zwielicht der Welt erblickt. Zwischenzeitlich kam allerdings auch direkt eine Vielzahl EPs, Singles und Remixes heraus. Alleine der Fakt, dass das aktuelle Album in zwei verschiedenen Versionen (Metal und Orchestral) rauskommt, sollte einem Zeugnis genug davon sein, dass hier ein wahrlich begnadeter Künstler am Werk war und ist. Wir beschränken uns hier auf das Besprechen der Metal-Version und überlassen die andere unseren Kollegen von bleeding4orchestra.de. Muhaha. Wie soll man die Musik von IHSAHN beschreiben? Großartig? Ja, selbstredend! Aber das beschreibt ja nichts. Versuchen wir es mal mit: Anders! Das ist nicht wertend zu verstehen. Die Mucke hebt sich vom ersten Akkord an von allem ab, dass ich in letzter Zeit, vielleicht sogar jemals, gehört habe. Es ist eine eigene Welt, in die man eintaucht. Das soll auch gar nicht allzu blumig klingen. Die Marschrichtung ist dank der größtenteils gutturalen Growls und der Dominanz der E-Gitarrenparts, die gern und oft mit eisiger Distortion gereicht werden, klipp und klar. Dann gibt es wiederum auch eine Vielzahl an ruhigen Passagen, cleanem Gesang und einen riesigen Haufen an vollkommen abgefahrenen Ideen, die mal wie Jazz, mal wie Filmmusik anmuten. Ich denke in dem schieren Spektrum an verschiedenen Stilen, Ideen und Einflüssen ist auch einiges der Faszination begründet, die den Musiker IHSAHN umweht. Oft genug ist die wilde Mischung aus quasi allem überwältigend, in dem Sinne, dass man als Zuhörer komplett den Faden zu verlieren droht. Doch dann findet die Komposition plötzlich doch wieder in das übergreifende Thema des Songs zurück. Es ist unfassbar schwer, das Staunen, das ich über diese Musik empfinde und das Genie, dass es brauchen muss, um sich so was auszudenken, in Worte zu fassen. Ich habe beständig das Gefühl, der Aufgabe irgendwie nicht völlig gerecht zu werden. Sogar nur einen Favoriten unter den Songs auszuwählen ist schon eine Herausforderung, aber wenn es denn sein muss, würde ich 'At The Heart Of All Things Broken' und 'Pilgrimage To Oblivion' heraus deuten. Warum? Tja, nun. Ehhm, ich muss weg! Hört es euch selber an. Was ich jedoch sicher sagen kann, ist, dass man, Metalhead hin oder her, IHSAHN auf jeden Fall mal gehört haben sollte. Und wenn es nur dafür gut ist, mal aus den eigenen Hörgewohnheiten auszubrechen. Darüber hinaus ist es eine der ganz wenigen Gelegenheiten mal einen unverfälschten eigenen Stil zu hören. Das ist wahrlich etwas ganz und gar Eigenes und das ist so selten, so wertvoll, dass man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen sollte. Ich denke, es ist vergleichbar mit dem Gefühl, das erste Mal die Decke der Sixtinischen Kapelle, den Grand Canyon oder die verbotene Stadt zu betrachten. Man weiß, dass man Zeuge von etwas Beeindruckendem ist, auch wenn man im ersten Moment gar nicht genau ausmachen kann, worin das begründet liegt. Mich hat IHSAHN vollkommen abgeholt und ich trage nur allzu gern dazu bei, dass mehr Menschen davon erfahren, dass es solche Musik und einen solchen Musiker gibt. Cheers, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Cervus Venator 02. The Promethean Spark 03. Pilgrimage To Oblivion 04. Twice Born 05. A Taste Of The Ambrosia 06. Anima Extraneae 07. Blood Trails To Love 08. Hubris And Blue Devils 09. The Distance Between Us 10. At The Heart Of All Things Broken 11 .Sonata Profana | Band Website: www.ihsahn.com Medium: CD, LP Spieldauer: 48:41 Minuten VÖ: 16.02.2024 |
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