Ministry - Hopiumforthemasses

Review von Damage Case vom 04.03.2024 (7337 mal gelesen)
Ministry - Hopiumforthemasses Ja! Paul Barker ist zurück im Schoß der MINISTRY-Familie. Aber noch nicht auf dem neuen Album "Hopiumforthemasses". Das 16. Werk von Al Jourgensen und Begleitband muss an Bass, Tonregler und Songwriting diesmal noch ohne Paul auskommen. Die infernalische Kooperation der beiden wahnsinnigen Genies, die alle Jahrhundertalben zwischen "The Land Of Rape And Honey" (1988) und "The Dark Side Of The Spoon" (1999) verbrochen hat, wird sich erst wieder für das kommende, finale Werk von MINISTRY zusammenfinden. Die Vorfreude darf groß sein. Nun ist "Hopiumforthemasses" nicht als Übergangsalbum bis 2025/26 zu betrachten, denn dafür ist die Scheibe viel zu stark geraten. Es greift nämlich mal wieder das Jourgensensche Gesetz: Starke Republikaner, starke MINISTRY. War das 2013er Album "From Beer To Eternity" zu Zeiten der Obama-Administration noch ein lauer Abklatsch der vergangenen Großtaten, so hatte schon das formidable "AmeriKKKant" (2018) im Schatten der Trumpschen Präsidentschaft wieder richtig Zähne. Der Nachfolger "Moral Hygiene" (2021) hatte unter dem Eindruck des Sturms auf das US Kapitol nochmals ein paar PS mehr zwischen den Rillen. Und jetzt, 2024, während im US-Wahlkampf und Klageerhebungen gegen Trump alle Schranken der Vernunft zu fallen scheinen, kommt Onkel Al mit einer Wucht an Kraft, Wut und Zynismus zurück, dass man sich fast schon darüber freuen könnte, wenn der Preis hierfür nicht ein katastrophaler politischer, ökonomischer und ökologischer Weltzustand wäre. Unterstützend darf einmal mehr Jello Biafra (Ex-DEAD KENNEDIES, Ex-LARD, aka der beste Ass Clown der Welt) sich in Kooperation mit dem so fit wie lange nicht mehr wirkenden, piercinglosen Al austoben und in 'Aryan Embarrassment' mit heftigen Worten ordentlich gegen weiße US-Republikaner austeilen.

Fazit: "Hopiumforthemasses" ist das dritte starke Spätwerk von Al Jourgensen in a row. MINISTY-Fans wissen, was zu tun ist. Und wenn, Gott bewahre uns davor, der orangefarbene Clown wieder ins Oval Office einziehen sollte, würde uns das als nächstes das wahrscheinlich krasseste MINISTRY-Album von Al und Paul bescheren, das wir uns nur vorstellen können. Wobei er bereits angedroht hat, für diesen Fall Los Angeles zu verlassen und nach Portugal oder Spanien auszuwandern.

Anspieltipps: Das rasende 'Just Stop Oil' sagt alles und wäre auf "Psalm 69" ein Highlight gewesen. 'Aryan Embarrassment' ist ein Hit. Ein wahnsinniger Hit! 'Cult Of Suffering' hat einen leichten Einschlag von 'Da Ya Think I'm Sexy?' der REVOLTING COCKS - passt sehr gut zu MINISTRY 2024.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. B.D.E.
02. Goddamn White Trash (Featuring Pepper Keenan)
03. Just Stop Oil
04. Aryan Embarrassment (Featuring Jello Biafra)
05. TV Song 1/6 Edition
06. New Religion
07. It’s Not Pretty
08. Cult of Suffering (Featuring Eugene Hütz)
09. Ricky’s Hand
Band Website: www.ministrymusic.org
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 42:28 Minuten
VÖ: 01.03.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten