Marduk - Memento Mori

Review von Damage Case vom 02.09.2023 (8548 mal gelesen)
Marduk - Memento Mori So lange wie nie, nämlich fünf Jahre, lässt Morgan, der quasi MARDUK ist, seine ungeduldige Fangemeinde auf ein neues Album warten. Und um es vorwegzunehmen: Es hat sich gelohnt. Von einer Band, die in ihrer Karriere schon mehrfach Tod, Pestilenz, Krieg und andere Abscheulichkeiten besungen hat, waren die Jahre seit 2020 wahrscheinlich so inspirierend wir nur irgendwas - deshalb auch vielleicht der Albumtitel, der die Erinnerung an die eigentliche Sterblichkeit hervorruft. So kam es wohl auch, dass die Schweden nach den beiden musikalisch reduzierteren und inhaltlich auf Weltkriegsthemen fokussierten Alben "Frontschwein" und "Viktoria" wieder ein Werk herausfeuern, das alle versöhnen wird, die die Phase der ersten drei Alben mit Mortuus, also "Plague Angel" (2004) bis "Wormwood" (2009), lieben - nur mit 100 zusätzlichen PS unter der Panzerhaubitze. "Memento Mori" ist demzufolge nicht weniger als eine Kriegserklärung an alle, die unken, MARDUK hätten ihr Pulver verschossen. Und immer noch beherrscht keine Band im Black Metal den Spagat zwischen Raserei und Midtempo so gnadenlos - wie dereinst SLAYER gibt es hier keinen Klamauk, keine Schminke, sondern einfach nur komplett humorloses musikalisches Gewitter. So steigert sich beispielsweise 'Blood Of The Funeral' im Verlauf seiner fünf Minuten Spielzeit immer weiter in Raserei hinein, die selbst von einsetzenden Hörnern nicht aufgehalten werden kann - unfassbar intensiv.

Fazit: Machtdemonstration. Eine Band, die sich ihrer Sterblichkeit sprichwörtlich bewusst ist, scheint ab diesem Moment erst richtig loszulegen. Mehr muss man zu "Memento Mori" nicht sagen.

Anspieltipps: 'Heart Of The Funeral' ist eines von mehreren auf dem Alben platzierten, bandtypischen High-Speed-Geschützen, die zielsicher einschlagen. 'Shovel Beats Sceptre' wirkt zunächst gedrosselt, schwingt sich jedoch mit jedem Durchlauf zur Hymne auf. 'As We Are' klingt wie vertontes Mittelalter: schleichender Tod, allgegenwärtiges Verderben, unvermeidlicher Untergang.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Memento Mori
02. Heart Of The Funeral
03. Blood Of The Funeral
04. Shovel Beats Sceptre
05. Charlatan
06. Coffin Carol
07. Marching Bones
08. Year Of The Maggot
09. Red Tree Of Blood
10. As We Are
Band Website: www.marduk.nu
Medium: CD
Spieldauer: 41:57 Minuten
VÖ: 01.09.2023

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