Razor - Cycle Of Contempt

Review von Damage Case vom 30.09.2022 (5267 mal gelesen)
Razor - Cycle Of Contempt 25 Jahre sind seit dem letzten Album "Decibels" ins Land gezogen. Wo sind sie nur hin? RAZOR, das war in den 1980ern mal richtig aggressiver und mächtig assi-gefährlich klingender Stahl. Diese Lackierung ist längst ab. Die beinahe geschlossen auf die 60 zugehenden Herren zelebrieren heuer Thrash Metal auf Fernsehgarten-Niveau, sprich für die Zielgruppe verdaulich. Geboten wird munterer Hackbraten im sturen Takt, egal ob von der Konserve oder einem echten Trommler begleitet. Dazu lässt sich locker zu schunkeln, das Bier gerade halten und ist auch nicht zu schnell für die verbrauchte Pumpe. Die Refrains sind mitgröltauglich gehalten ('Off My Meds') - also auch auf Festivals wird man RAZOR nicht als Stimmungskiller wahrnehmen. Das alles klingt nun auf den ersten Blick nach Meckerei. Ist so aber gar nicht gemeint. Die vier Kanadier versuchen gar nicht, etwas anderes zu sein, als sie mal waren, wissen aber auch, dass sie ihre ollen Heldentaten nie wieder erreichen können und umschiffen so auch die viel zu überzogene Erwartung ihrer Anhänger an "Cycle Of Contempt". Fanservice nennt man das, und mir gefällt das sogar. Die Nummern haben 'nen punkigen Einschlag, riffen ordentlich durch die Pampa und machen Laune. Was hat man denn bitteschön sonst erwartet? Ein zweites "Evil Invaders" oder "Violent Restitution" etwa? Eben. Okay, die billige Anti-Kapitalismus-Coverzeichnung ist für den Allerwertesten. Ed Repka hatte schon wieder keine Zeit. Oder keine Lust mehr?

Fazit: Fanservice für den harten Kern - wenngleich die Frage aufkommt, warum ein Dutzend Allwetterriffs getrieben vom immergleichen, monotonen Drumming geschlagene 25 Jahre gebraucht hat. Neue Fans ziehen sämtliche Kapellen von der Altvorderenfront der Thrash-Rumpelei mit ihren Comebacks ohnehin nicht mehr. Aber für den vergilbten RAZOR-Patch auf der Kutte muss sich 2022 auch keiner schämen.

Drei Anspieltipps: Der Opener 'Flames Of Hatred' wird mit Fan-Gebrüll eingeleitet und hoppelt wunderbar ins Album hinein. 'A Bitter Pill' rifft herrlich nach "Show No Mercy". 'Setup' ist so stumpf und Trumpf zugleich - es ist eine helle Freude.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Flames Of Hatred
02. Jabroni
03. Off My Meds
04. A Bitter Pill
05. Crossed
06. First Rate Hate
07. Cycle of Contempt
08. Setup
09. Punch Your Face In
10. All Fist Fighting
11. Darkness Falls
12. King Shit
Band Website: www.facebook.com/razorofficialthrash/
Medium: CD + digital
Spieldauer: 43:02 Minuten
VÖ: 23.09.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten