DevilDriver - Clouds Over California

Review von Rockmaster vom 22.08.2022 (5464 mal gelesen)
DevilDriver - Clouds Over California Die Kalifornier DEVILDRIVER lassen ihre erste Dekade Bandgeschichte Revue passieren. 2002 als DEATHRIDE gegründet, nachdem Sänger Dez Fafaras vorherige Band aufgelöst hatte, hatten sie schon ein Jahr später ihr selbstbetiteltes Debüt am Start. Das zeigte bereits einen starken Einschlag in die Groove Metal-Kerbe, aber auch Einflüsse von Nu Metal und Death Metal lassen sich nicht verleugnen. Und auch eine der auffälligsten Eigenschaften der Band zeigt sich hier in Rohform: Die Jungs schalten die Verstärker ein und geben Gas. Schwerpunktmäßig wird hier gegroovt im Wechsel mit den deathlastigen Passagen. Was DEVILDRIVER auf ihrer ersten Scheibe noch nicht richtig auf die Kette kriegen ist, dass die beiden stilistischen Ansätze nicht so recht zusammenpassen wollen. Sie verfangen beim Hörer wenig, und auch der Groove will nicht so richtig in die Extremitäten gehen. 'I Dreamed I Died' und 'Cry For Me Sky' stehen hier Pate - beide passen am ehesten in die Groove Metal-Schublade, allein der Drive fehlt, und dazu sind die Rhythmen beider Titel noch sehr ähnlich. So zeigt die Band auf "Devildriver" gute Ansätze, kann aber noch nicht so recht überzeugen.

Bereits auf ihrer zweiten Scheibe "The Fury Of Our Maker's Hand" zeigt sich die Band deutlich gereift - der Fokus wurde klarer definiert, und so gelingen der Band mitunter anständig treibende Songs. Die Rhythmen sind ausgefeilter und kommen nicht mehr so klappernd daher. Durch mehr Variabilität und ruhige Passagen werden die Titel abwechslungsreicher, und DEVILDRIVER gelingen mehr Hooks als zuvor. Es wird schärfer gerifft, und Dezs Gesang ist prächtig aggressiv. In der Gesamtschau bleiben die einzelnen Titel aber dann dennoch etwas blass. Die eine Hammernummer ist nicht drauf, und mit dem nächsten Titel ist der vorherige schon wieder belanglos. Für Groove Metal-Fans dennoch eine Hörprobe wert, und für ausgiebiges Austoben im Moshpit passt das durchschnittliche Tempo perfekt. Die gleiche Besetzung hat dann 2007 wieder die Messer gewetzt und "The Last Kind Words" in Vinyl geritzt. Dabei wurden die Gitarrenmelodien zwischen brechenden Riffs weitaus feiner ausgearbeitet. Auch Drummer John Boecklin ist es von Album zu Album besser gelungen, den Riffs einen gescheiten Wumms aus dem Kellergeschoss zu verpassen. Spätestens mit dieser Scheibe Nummer drei hatte sich DEVILDRIVER in der breiteren Metal Community einen Namen gemacht. Die für diese Box titelgebene Nummer 'Clouds Over California' ist ein guter Anspieltipp.

Auf Album Nummer vier haben DEVILDRIVER ihre über die Jahre entwickelten Stärken beibehalten. Der Titeltrack 'Pray For Villains' ist ein Brett und 'Forgiveness Is A Six Gun' fängt wuchtig an. Letzterer Titel und auch 'Teach Me To Whisper' stehen aber auch beispielhaft für eine Änderung des Musikstils, die die Band vollzogen hat. Hier wird immer mal wieder die Handbremse angezogen. Dez integriert zumindest ansatzweise melodiöse Parts in seinen Gesang, während die Band versucht, die Songs noch ausgefeilter zu strukturieren - wodurch sie den Groove der vorherigen Alben weitestgehend verlieren. Die Jungs haben gute Ideen eingebracht, aber ohne den Dampf der vergangenen Jahre verlieren sich zu viele Titel kurz nach dem Hören wieder in Belanglosigkeit. 'Dead To Rights', der Opener der fünften Scheibe "Beast", unterstreicht, dass auch die Band das Vorgängeralbum für eine stilistische Fehlentwicklung gehalten haben muss. Dez und Co. greifen die Qualitäten alter Tage wieder auf und packen nun noch eine ganze Portion Härte drauf - der allerdings im Sound ein eindrucksvoller Punch in die Magengrube fehlt. Ruhigere Passagen wie der Anfang von 'Shitlist' werden hier nicht um ihrer selbst willen, sondern songdienlich eingesetzt.

Ob man DEVILDRIVER als Groove Metal-Monster bezeichnen darf, sei dahingestellt. Auf jeden Fall aber haben sie über inzwischen zwanzig Jahre ihren Fußabdruck im modernen Metal hinterlassen und waren durchaus erfolgreich. Die vorliegende Box gibt allen Fans und denen, die es werden wollen, die Gelegenheit sich die erste Schaffensperiode des (damaligen) Quintetts ins CD-Regal zu stellen.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
Album 1 - Devildriver
01. Nothings Wrong (2:38)
02. I Could Care Less (3:37)
03. Die And Die Now (3:00)
04. I Dreamed I Died (3:30)
05. Cry For Me Sky (Eulogy Of The Scorned) (4:02)
06. The Mountain (4:06)
07. Knee Deep (3:11)
08. What Does It Take (To Be A Man) (3:14)
09. Swinging The Dead (3:38)
10. Revelation Machine (3:31)
11. Meet The Wretched (4:08)
12. Devil's Son (2:49)
Album 2 - The Fury Of Our Maker's Hand
13. End Of The Line (5:04)
14. Driving Down The Darkness (3:53)
15. Grinfucked (3:33)
16. Hold Back The Day (4:15)
17. Sin & Sacrifice (5:04)
18. Ripped Apart (4:12)
19. Pale Horse Apocalypse (4:14)
20. Just Run (4:16)
21. Impending Disaster (4:10)
22. Bear Witness Unto (4:05)
23. Before The Hangman's Noose (3:52)
24. The Fury Of Our Maker's Hand (4:55)
25. Unlucky 13 (4:08)
26. Guilty As Sin (3:04)
27. Digging Up The Corpses (3:53)
28. I Could Care Less (Live) (3:43)
29. Hold Back The Day (Live) (4:25)
30. Ripped Apart (Live) (4:30)
Album 3 - The Last Kind Words
31. Not All Who Wonder Are Lost (3:33)
32. Clouds Over California (4:10)
33. Bound By The Moon (4:01)
34. Horn Of Betrayal (4:25)
35. These Fighting Words (3:58)
36. Head On To Heartache (4:22)
37. Burning Sermon (3:39)
38. Monsters Of The Deep (4:03)
39. Tirades Of Truth (5:12)
40. When Summoned (3:05)
41. The Axe Shall Fall (5:18)
Album 4 - Pray For Villains
42. Pray For Villains (4:04)
43. Pure Sincerity (4:39)
44. Fate Stepped In (5:11)
45. Back With A Vengeance (3:41)
46. I've Been Sober (5:16)
47. Resurrection Blvd. (4:00)
48. Forgiveness Is A Six Gun (4:35)
49. Waiting For Novemeber (5:07)
50. It's In The Cards (4:25)
51. Another Night In London (3:07)
52. Bitter Pill (4:25)
53. Teach Me To Whisper (4:01)
54. I See Belief (3:56)
55. Self-Affliction (4:49)
56. Don't Be The Destiny (3:10)
57. Damming The Heavens (2:19)
58. Wasted Years (5:03)
Album 5 - Beast
59. Dead To Rights (4:54)
60. Bring The Fight (To The Floor) (3:34)
61. Hardened (5:46)
62. Shitlist (4:04)
63. Talons Out (Teeth Sharpened) (4:22)
64. You Make Me Sick (5:18)
65. Coldblooded (4:06)
66. Blur (4:58)
67. The Blame Game (4:00)
68. Black Soul Choir (5:09)
69. Crowns Of Creation (4:55)
70. Lend Myself To The Night (4:02)
71. Lost (3:37)
72. Fortune Favors The Brave (5:33)
73. Grinfucked (Live) (4:09)
Band Website: www.devildriver.com
Medium: 5CD-Box
Spieldauer: 302:43 Minuten
VÖ: 29.07.2022

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