Cadaver Coils - Offerings Of Rapture And Decay | |
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Review von Metal Guru vom 27.05.2022 (4450 mal gelesen) | |
CADAVER COILS ist keine Band im "traditionellen" Sinne (= einmal Bass, ein bis dreimal Gitarre, ein bis zweimal Keyboard, ein bis zehnmal Stimme), sondern EIN Mann, genauer: ein Grieche, noch genauer: ein Athener. DER kam im viralen Winter 2021 auf die mutierte Idee, ein coronales Album im Alleingang aufzunehmen. Ob der Gute tatsächlich sämtliche Instrumente (= dicke/tieffrequente und dünne/hochfrequente Saiten, geschmiedete Bleche und gegerbte Felle, schwarze und weiße Tasten) und auch alle Stimmen allein und selbst gespielt beziehungsweise programmiert beziehungsweise vokalisiert hat, bleibt bei DEM (= seeehr sparsamen) Beipackzettel mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit ewiges Geheimnis. Egal - solange das Ergebnis "funktioniert", gefällt und gut klingt, kann ich mit jedem Alleingänger jeder Nationalität, jeder Gruppe jedes Universums, jedem Projekt jeder Welt leben - FAST (nicht nennenswerte Ausnahmen bestätigen die nicht genannte Regel)! "Offerings Of Rapture And Decay" schimpft sich das Audio-Debüt des Ego-Trippers und rotiert 36 athenisch-metallische Minuten und 53 griechisch-tote Sekunden. Inhaltlich geht's - beim Blick auf die Song-Titel - um Biesterzungen, Flügelklingen, Sandgräber, Vergewaltigungsangebote und Zerfall. Worum's musikalisch geht, ist weit weniger eindeutig: Da wird gebraten/gebrettert/gebritzelt, gegrunzt/gekrächzt/geschrien, geknüppelt/geprügelt/geschlagen, was die Hoch-/Mittel-/Tieftöner, die Lauscher/Muscheln/Ohren, die Nachbarn/Nerven/Nierensteine aushalten. Genauer: immer alle und überall alles (= kaum Breaks/keine Stopps), noch genauer: breitbandiges Dauergedresche (= der 0db-Balken lässt grüßen), eingestreute Effekt-Soli (= mehr Stimmung/minder Virtuosität), rumpelnde Riffs und massiv verhallte/monströs verzerrte Vocals. Ist DAS reinrassiger "Death Metal" oder "Doom"? Hm, ich nenn's der Einfachheit halber mal dichten/düsteren/dystopischen Medium-Tempo-Metal mit viel Zerre und wenig Zukunft. Warum "wenig Zukunft"? Na, wie will EIN Mann - noch dazu aus dem musikalisch vergleichsweise "unhippen" Griechenland - die Metal-Welt erreichen geschweige denn dauerhaft erschüttern (= live auftreten)? Wer Bands wie frühe BELIAL oder gaaanz frühe OBSECRATION mag, sollte sich CADAVER COILS reinziehen - empfiehlt der Beipackzettel. DER beschreibt den Sound von "Offerings Of Rapture And Decay" auch als (Zitat) "... pure'n'proud old-school DEATH METAL, suffused with the stench of doom and blackened with an atmosphere most sinister". DEM hab' ich nichts hinzuzufügen und verabschiede sowohl Album als auch Band(?) mit sechs Todestropfen. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Wings As Blades (6:26) 02. Fruits Of Avarice (6:15) 03. Splenetic Voices (6:23) 04. Tongue Of The Beast (2:47) 05. Arid Sand Tomb (7:30) 06. A Sovereign, A Monarch (7:32) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 36:53 Minuten VÖ: 27.05.2022 |
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