Gladenfold - Nemesis

Gladenfold - Nemesis
Review von Wulfgar vom 15.05.2022 (8979 mal gelesen)
GLADENFOLD ist ein sechsköpfige Truppe aus dem grimmen und frostgebissenen Norden. Genauer gesagt aus Finnland. Jüngst kam bereits der dritte Longplayer aus diesem Hause, genannt "Nemesis", auf den Markt. Darauf liefern die Herren eine gefällige Mixtur aus harschen Melo-Death Riffs, geradezu bombastischer Power-Metal Epik, und Gesang, der mal zur einen, mal zur anderen Seite tendiert. Zu GLADENFOLDS Vorbildern zählen so illustre Spießgesellen wie WINTERSUN, BLIND GUARDIAN, KAMELOT und CHILDREN OF BODOM. Und was soll man sagen, werte Metalheads, genau so hört es sich auch an! Ein Gros der Songs haben etwas an sich, dass mich sofort interessiert zuhören lässt. Ich denke, es sind vor allem die intelligenten und abwechslungsreichen Arrangements der Songs. Die oben erwähnten Zutaten kennt man natürlich alle schon in der einen oder anderen Form. Aber diese sechs Nordlichter verstehen es ganz hervorragend, alle diese Einflüsse in eine einheitliche Form zu gießen. Dabei klingt die Mische nie aufgesetzt, banal oder kitschig, obwohl die Keyboards stellenweise natürlich bis zum Anschlag in die Pflicht genommen werden. Aber genau, wenn man schon denken möchte: Hui! Jetzt langt es aber mit dem elektronischen Bombast, übernehmen Gitarren und Drums wieder die Führung und lassen auf opernhafte Fanfaren und Geigen, ein Riff Gewitter mit ordentlich Blastbeats folgen. Um so unterschiedliche Stile zu verschmelzen, gibt es - handwerklich betrachtet - an der Instrumentenfront aber nicht auch nur die kleinste Schwäche zu vermerken. Rasantes Riffing, druckvolle Drums, stilvolle Synthies, bangender Bass. Aber genug von den Alliterationen. Auch an der Achillesferse so einer Mucke, dem Gesang beziehungsweise den Growls, herrscht beneidenswertes Talent und Können. Was auch immer Frontmann Esko Itälä unternommen hat, um sich das Singen beizubringen, es war außerordentlich erfolgreich. Kurzum, hier sind echte Könner am Werk. Auch die Produktion von "Nemesis" lässt kaum Wünsche offen. Hier und da wirkt die Mucke mal ein bisschen überfrachtet, was aber natürlich schnell passiert, wenn man soundtechnisch jedem Platz schaffen möchte. Das bleibt aber die einzige Schwäche, die ich ausmachen kann. Als Anspieltipps möchte ich 'Chiara's Blessing' und 'Gloria Eternal' herausdeuten. In beiden Songs findet man alles, was GLADENFOLD und ihre Musik ausmacht, in reichlichem Maß. Da hat mir die Zuteilung aber mal wieder so einen richtigen Diamanten ins Postfach gelegt. Ich empfehle jedem Metalhead, sich GLADENFOLD mal auszuchecken. "Nemesis" ist ein beeindruckendes Werk, welches ein volles Maß an wohlwollender Aufmerksamkeit mehr als verdient hat. Ich höre mir die Scheibe jetzt nochmal an. Cheers, euer Wulfgar. Gesamtwertung: 9.0 Punkte
Trackliste	Album-Info
01. Carnival Of The Hunter 02. Chiara's Blessing 03. Stone Of Storms 04. Nemesis 05. Saraste 06. Solitude's Bane 07. Revelations 08. Tapestry Of Creation 09. Broken 10. Gloria Eternal 11. Where Mountains Mourn	Band Website: www.facebook.com/gladenfold Medium: CD Spieldauer: 49:21 Minuten VÖ: 29.04.2022