Qaalm - Resilience & Despair

Review von Zephir vom 04.05.2022 (5904 mal gelesen)
Qaalm - Resilience & Despair Wenn vier Tracks über eine Stunde Spielzeit füllen, dann handelt es sich sicher um ein Werk aus den Grüften des Doom. Um es im Falle von QAALM zu präzisieren: Die Amerikaner aus L. A. spielen atmosphärischen Funeral Doom, und der wartet mit allerlei Besonderheiten auf, welche die erste Full-Length namens "Resilience & Despair" zu einer Ausnahmeplatte erheben.

Da QAALM erst seit 2017 in dieser Besetzung aktiv sind, seien zunächst einmal die Personalien geklärt: Bei QAALM handelt es sich teilweise um frühere Mitglieder der Formationen SEVEN SISTERS OF SLEEP und ACT OF DEFIANCE, namentlich hören wir Pete Majors mit beeindruckenden Lead Vocals, Henry Derek Elis und Brock Elmore mit begleitenden Vocals sowie an Lead- beziehungsweise Rhythmusgitarre, David Huet am Bass und Dave Ferrara an den Drums. Auch Gastmusiker sind auf "Resilience & Despair" vertreten: Steve White hören wir ebenfalls hinter Drums und am Keyboard sowie einen Musiker mit dem klangvollen Pseudonym Kakophonix am Cello.

"Resilience & Despair" wälzt sich in seinen vier überlangen Tracks bleiern und zäh aus den Boxen, wagt sich dabei immer wieder in postmetallische Gefilde, die bis ins doomig Psychedelische streben und entbehrt dabei nicht einer wohldosierten Brutalität, die sich vor allem in den zwischen düsteren Growls und aggressiven Screams wechselnden Vocals offenbart. Auch cleane Passagen kommen vor, die mitsamt dem immer wieder atmosphärisch abdriftenden Instrumentarium für eine gewisse Transluzenz sorgen. Jedes der vier Monumente beinhaltet eine überdimensionale Spannweite an Doom, atmosphärischen und auch progressiven Elementen, die jeden dieser Brocken zu einer eigenen titanischen Götterskulptur überformt. Beispielhaft möchte ich an dieser Stelle 'Existence Asunder' hervorheben: Der Fast-Zwanzigminüter beginnt beklemmend soundtrackähnlich mit Drone-Elementen, kriecht dann langsam über fast schwarzmetallische Screameinlagen in ein oder zwei ganz dezente, transparente Instrumental-Intermezzi, um gegen Ende mit einem nachgerade groovigen Gitarrensolo zu frappieren.

QAALM mit dem für deutsche Ohren fast noisigen Namen sind also ein echter Geheimtipp, wenn es um Doom mit einem Minimum an Post-Metal und Experiment geht - Prädikat intensiv, depressiv, ästhetisch.

Eine editierte, nicht ganz so ausführliche Version des Tracks 'Existence Asunder' gibt es mit passender visueller Ergänzung auf Youtube:



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Reflections Doubt
02. Existence Asunder
03. Cosmic Descent
04. Lurking Death
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 1:09:49 Minuten
VÖ: 15.04.2022

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