Savage Grace - Master Of Disguise | |
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Review von baarikärpänen vom 22.02.2022 (6080 mal gelesen) | |
Die 80er-Jahre waren nun wirklich alles andere als arm an Alben, die heutzutage als Classic gehandelt werden. Mag auch der Grund sein, warum in den letzten Jahren ein Re-Release nach dem anderen auf den Markt kommt. Und die sind in gefühlten 95% der Fälle ein echter Gewinn, weil nicht nur jede dieser Wiederveröffentlichungen mit jeder Menge Bonus-Material um die Ecke kommt, sondern den Originalaufnahmen eine soundtechnische Überarbeitung gegönnt wird. Hammerheart reichen nun nach dem Re-Release von HEIR APPARENT, der schon sehr gelungen war, ebenfalls das Debut-Album "Master Of Disguise" von SAVAGE GRACE rein. Ich behaupte jetzt mal frech, dass man keinem, der von sich behauptet ein Freund der harten Klänge zu sein, noch erklären muss, welche Punktlandung in der Szene SAVAGE GRACE damals mit "Master Of Disguise" hingelegt haben. Der Schreiber dieser Zeilen hat sich im Jahre 1985 sogar extra wegen der Kalifornier auf den Weg zum Metal Hammer Open Air auf der Loreley gemacht. Aber das nur am Rande. Was "Master Of Disguise" zu einem Referenzwerk in Sachen Speed Metal macht ist die Art und Weise, wie SAVAGE GRACE ihre Abfahrten arrangiert haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Genres versprühen die Songs auf "Master Of Disguise" so was wie einen positiven Vibe (was natürlich nicht auf die Texte zutrifft!). Weiterer Pluspunkt dieses Albums, neben der tollen Leistung der Gitarristen, ist Mike Smith am Mikro, der sowohl kraftvoll shoutet als auch die hohen Screams perfekt draufhat. Da verwundert es dann auch nicht, dass der Auftritt von SAVAGE GRACE auf erwähntem Open Air einen faden Beigeschmack hatte, da Mike Smith kurz vorher aus der Band geflogen war und Gitarrist und Mastermind Chris Logue seinem Vorgänger zu keiner Sekunde das Wasser reichen konnte. Aber genug der ollen Kamellen, denn hier geht es ja um den Re-Release dieses Klassikers. Hammerheart Records darf man diesbezüglich gleich mal ein Kompliment machen, weil sie mit dieser Doppel-CD wirklich value for money liefern. Es gab ja vor einigen Jahren schon mal einen Re-Release von Limb Records, der als gutes Beispiel dafür dient, wie man es nicht machen sollte. Die dachten sich nämlich wie toll es doch wäre, wenn sie dem Material einen "zeitgemäßen" Sound verpassen würden, womit sie sich sowas von in die Nesseln gesetzt haben. Ich sag nur die ursprünglichen Drums löschen und durch programmierte ersetzen ... Hammerheart dagegen haben dem Material eine ganz feine Neubearbeitung gegönnt, die den ursprünglichen Spirit nicht killt, sondern "Master Of Disguise" endlich mal so klingen lässt, wie man es sich nur wünschen kann: sauber, differenziert. Ich jedenfalls hatte das ein oder andere Aha-Erlebnis beim lauschen. So wird's gemacht! Bevor jetzt jemand behauptet, ich würde hier einen vom Pferd erzählen, sei darauf hingewiesen, dass jeder, der diese Doppel-CD in die Sammlung packt, sich selbst davon überzeugen kann. Denn auf der zweiten CD dieses Rundum-Sorglos-Pakets gibt es "Master Of Disguise" in der Originalversion. Ein weiteres Kaufargument für alle, die schon das Original im Schrank stehen haben, sind die Bonus-Songs, die Hammerheart auf den ersten Silberling gepackt haben. So gibt es neben der "The Dominatress"-EP noch Songs von den Demos, die SAVAGE GRACE 1982 und 1984 eingespielt haben. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Hammerheart sich einen Ruck geben und die remasterte Version von "Master Of Disguise" plus aller Bonus-Songs auch als geschmackvolles Doppel-Vinyl im Gatefold veröffentlichen. Man wird sich ja noch was wünschen dürfen. Bis dahin gibt es hier eine absolute Kaufempfehlung - und die unter dem Review stehenden zehn Punkte setzen sich zusammen aus neun Punkten für die Scheibe selbst und einem weiteren zusätzlichen Punkt für die tolle Neubearbeitung und die Bonus-Songs. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
"Master of Disguise" 01. Lions Roar (Instrumental) 02. Bound to be Free 03. Fear my Way 04. Sins of the Damned 05. Into the Fire 06. Master of Disguise 07. Betrayer 08. Sons of Iniquity 09. No One Left to Blame "The Dominatress" 10. Fight for your Life 11. Curse the Night 12. The Dominatress 13. Live to Burn 14. Too Young to Die "1982 Demo" 15. Scepters of Deceit 16. Curse the Night 17. Genghis Khan "1984 Demo" 18. No One Left to Blame | Band Website: www.savagegracemetal.com Medium: CD Spieldauer: 75:20 Minuten VÖ: 18.02.2022 |
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