Voivod - Synchro Anarchy | |
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Review von Opa Steve vom 13.02.2022 (9489 mal gelesen) | |
Gänsehaut. VOIVOD (oder Century Media) hatten ja schon Anfang des Jahres die clevere Idee, einzelne Songs als Video-Auskopplung zur Verfügung zu stellen. Und schon bei 'Planet Eaters' wusste man, dass da was Großes kommen würde. Als VOIVOD-Fan der ersten Stunde, der die Band vor 15 Jahren auch schon mal aufgrund sehr ungünstiger Entwicklungen eher abgeschrieben hätte, habe ich Höhen und Tiefen sowie diverse stilistische Entwicklungen miterlebt. Was mich bei vielen anderen Bands ankotzt, trat bei VOIVOD nie ein: nämlich, dass alle stilistischen Änderungen schlüssig und vor allem aus einem Guss erfolgten. Ja, nach Piggys Tod war nicht alles perfekt, was VOIVOD gemacht haben. Aber auch hier spürte man mit jedem neuen Album wieder einen Aufwind. Und der Aufwind hat sich auf "Synchro Anarchy" zu einem regelrechten Sturm entwickelt. Schon beim Opener 'Paranormalium' hab ich aufgrund des Bass-Sounds Freudenpipi in den Augen, weil mich der Sound von jüngstem Zugang "Rocky" Laroche so dermaßen an die "Nothingface"-Scheibe erinnert, dass ich in Déjà-vus nur so versinke. Es ist wunderbar mitzuerleben, wie nach dem monstermäßigen und längst etablierten Chewy an den sechs Saiten nun auch der Basser komplett ins Schwarze trifft. Allein dafür, wie dieses Erbe weitergetragen wird und wie diese Band ihre Trademarks pflegt, ist schon eine Heiligsprechung fällig. Und nicht nur der Sound und die Stilmittel sind VOIVOD "in ganz groß", sondern die Titel sind fantastisch. "Nothingface" ist mit Sicherheit eine Messlatte, die man hier ganz unverblümt mal in den Raum werfen darf. Wie sich Gitarre und Bass progressiv umtänzeln, dezent die Disharmonien einstreuen, die grellen Piggy-Chords gegen mäanderndes Wabern Kontraste setzen, sich Taktarten und Riffs einander die Klinke geben ... da fehlen mir fast die Worte. Hut ab! 'Planet Eaters' vereint in weniger als sechs Minuten Trademarks aus der gesamten VOIVOD-Geschichte von "Dimension Hatröss" bis "The Wake". Da sind die kurzen Stakkatos, die schwebend sanften Prog-Elemente, die Technikverliebtheit. Auch Snake ist fantastisch in Form, glänzt mit sehr ausgefeilten Gesangslinien, die aufgrund des komplexen Materials sicherlich nicht einfach waren. Dennoch geht alles runter wie Öl und passt zusammen, als hätte dieses Quartett seit 35 Jahren nichts anderes gemacht. Auch die aggressiveren Parts wie in 'Mind Clock' oder 'Quest For Nothing' meistert er souverän. Dass VOIVOD mal wieder so moshpitmäßig unterwegs sein würden, hätte man der Band vor fünf Jahren auch nicht gegeben. Inklusive wunderbarer Space Sounds. Genauso wenig hätte man ihnen noch mal so eine lässige Uptempo-Nummer wie 'Sleeves Off' zugetraut, die prima ausgewogen Komplexität mit eingängigem Highway-Rock'n'Roll verbindet. Chewys Jazz-Leads bei 'The World Today' zeugen zudem von der spielerischen und musikalischen Klasse, die der bürgerliche Daniel Mongrain durch vielfältige Erfahrungen neben VOIVOD schon aufbauen konnte. Eigentlich müsste jeder dieses Scheibchen beim Händler seines Vertrauens längst geordert haben. Oder doch wenigstens reinhören. Für mich markiert "Synchro Anarchy" einen neuen Höhepunkt in den Dekaden VOIVODs. Wieder anders, wieder ganz großartig. Ich würde spontan emotionale 11 Blutstropfen vergeben, da diese Scheibe nicht nur keine Sekunde Ausfälle hat, sondern auch noch keine Sekunde geringer als "höchstwertig" einzuordnen ist. Das gibt unser Punktesystem leider nicht her. Aber weniger als die Höchstnote würde diesem Album nicht gerecht werden. Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Paranormalium 02. Synchro Anarchy 03. Planet Eaters 04. Mind Clock 05. Sleeves Off 06. Holographic Thinking 07. The World Today 08. Quest For Nothing 09. Memory Failure | Band Website: www.voivod.com Medium: CD Spieldauer: 48:00 Minuten VÖ: 11.02.2022 |
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