Andrew Lee - Heavy Metal Shrapnel | |
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Review von Onkel Fellfresse vom 19.01.2022 (8117 mal gelesen) | |
Mit "Heavy Metal Shrapnel" reicht der namensgebende junge Amerikaner Andrew Lee eine muntere Instrumentalscheibe herein. Auf dem vorliegenden Dreher wird nicht nur äußerst kompetent geschnippelt, sondern auch amtlich gebraten und anschließend heiß serviert. Das bedeutet: Neben rasanten Flitzefingerabfahrten ('Blasting The Ozone Layer' oder meinem Favoriten 'Deliverator') werden kernige Riffs, schmissige Melodien und auch ruhige Töne nicht vergessen ('In The Valley Of The Time Tombs') und machen das Album auch für Nichtmusiker zu einem interessanten Hörvergnügen. Darüber hinaus darf auch mal der Synthesizer die Führung übernehmen wie in 'Maybe'. Die kurzweilige Darbietung auf ANDREW LEE'S HEAVY METAL SHRAPNEL wandelt gekonnt zwischen flottem Speed Metal und 80er Hair-Metal-Riff-Großtaten, quasi in der Schnittmenge aus Tony MacAlpine, CACOPHONY und einer Instrumentalversion von DOKKEN. Und so viel dürfte aus dem einleitenden Text klar sein: Ich liebe diese Scheibe. Die Hochphase des Shreddings und neoklassischen Metals, als dessen Brandstifter wohl unweigerlich der großartige Eddie Van Halen angesehen ist, liegt bereits einige Zeit zurück. Circa Mitte bis Ende der 80er ging es auf dem Sektor ordentlich rund, besonders das kalifornische Label Shrapnel Records um Gründer Mike Varney hat sich ausgesprochen verdient gemacht. Junge Talente bekamen die Chance, Alben veröffentlichen und ihr Können einer breiteren Masse zu präsentieren. Es wurden - nicht nur unter Musikern so gesehen - einige legendäre Scheiben herausgebracht, und viele junge Shredder und neoklassisch geprägte Gitarrenhelden fanden bei Shrapnel ihre musikalische Heimat, darunter solch illustre Namen wie Yngwie Malmsteen, Tony MacAlpine, Marty Friedman oder Vinnie Moore. Somit liegt es recht nahe, wo Andrew Lee den Namen für sein vorliegendes Projekt entliehen hat, denn genau an den klassischen Werken der oben genannten Helden wird auf ANDREW LEE'S HEAVY METAL SHRAPNEL geschickt angeknüpft. Das Hauptbetätigungsfeld des umtriebigen und spielfreudigen Lee, der laut Metal Archives aktuell in zehn verschiedenen Bands und Projekten aktiv ist, ist die Death Metal Band RIPPED TO SHREDS, deren derbes Vollgasmaterial der Flitzefinger mit seinen Shreddingkünsten ansprechend veredelt. Und jetzt war es für ihn einfach an der Zeit, sich den Wurzeln des Shreddings und neoklassischen Gitarrenspiels zuzuwenden und den Meistern dieser Zunft zu huldigen. Laut Promozettel wurden die Hot Pink Guitars ausgepackt, Kumpel Alex Zalatan für die Drums rekrutiert und ein paar befreundete Meistershredder für Gastsoli dazu geholt. Um ANDREW LEE'S HEAVY METAL SHRAPNEL den passenden Schliff zu verpassen, übernahm Lee Bass, Synthesizer und Recording selbst, fürs Mastering und die passende Covergestaltung holte er sich Unterstützung ins Boot und ließ dann den Hund von der Kette. Nun sind Instrumentalalben nicht jedermanns Sache und Hörer, die damit schon in der Vergangenheit ihre Schwierigkeiten hatten, werden auch an diesem Werk kaum Freude finden. Einen Versuch wäre es dennoch wert, denn nicht nur wer - wie ich - Hörvergnügen an den Werken der oben genannten Gitarrenmeister hat, findet bei ANDREW LEE'S HEAVY METAL SHRAPNEL heißes neues Futter für die Gehörgänge. Mit jedem Durchgang, egal bei welcher Gelegenheit, ob beim Sport, Autofahren oder einfach vom Sofa aus, entdecke ich immer wieder neue Kniffe, läuft mir die Scheibe noch besser rein und - das Wichtigste - zaubert sie mir dazu ein stetiges, fröhliches Grinsen ins Gesicht. Das Ding ist so 1988 wie es nur geht und das im positivsten Sinne, eingepasst in eine differenzierte und druckvolle Produktion und hat bei mir persönlich ein Highlight im noch jungen Jahr gesetzt. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blasting The Ozone Layer 02. Faster Than A Laser Bullet 03. Heavy Metal Shrapnel 04. In The Valley Of The Time Tombs 05. Teela's Luck 06. Spandex Rebel 07. Deliverator 08. Maybe 09. A Better Tomorrow | Band Website: heavymetalshrapnel.bandcamp.com Medium: CD, Tape, Digit Spieldauer: 33:42 Minuten VÖ: 12.12.2021 |
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