Livebericht Fear Factory (mit Neaera ) |
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Ein Livebericht von Devin-Addict aus Köln (Essigfabrik) - 07.03.2010 (23683 mal gelesen) |
"Zwei Viertel des Original-Lineups + zwei Viertel STRAPPING YOUNG LAD / ZIMMERS HOLE - das sollte überzeugen können...oder nicht? Nach all dem letztjährigen Hickhack?" Dies war die zentrale Frage, die ich mir schon Tage vor dem FEAR FACTORY Gig am 07.03.2010 in der Kölner Essigfabrik gestellt habe. Um völlig unvoreingenommen an die Sache heranzugehen, habe ich mir auch ganz bewusst vorher keine Wertungen von vorangegangenen FEAR FACTORY-Konzerten angesehen. Aber alles der Reihe nach. Der Abend startete mit NEAERA, die ich jedoch wg. Interviewtermin mit Dino und Byron diesmal nur zum letzten Song ansehen konnte. NEAERA lärmten jedenfalls durch Ihr Set, dass selbst in den Backstage-Katakomben der Essigfabrik Oropax eine gute Empfehlung waren. Dem Applaus der Meute nach zu urteilen, wussten die Münsteraner jedoch in ihren 45 Minuten gut zu überzeugen. FEAR FACTORY enterten gegen 21 Uhr die Bühne und starteten mit 'Mechanize' ihr Set durch den bunten Gemüsegarten der meisten Schaffensphasen (Songs von 'Archetype' und 'Transgression' suchte man allerdings vergebens. Ich schätze mal, dass Dino nicht wirklich Lust verspürte, Songs zu spielen, die er nicht zu "vertreten" hat). Mit 'Shock' und 'Edgecrusher' folgten zwei Klassiker des letzten Jahrtausends. Die Stimmung war echt grandios. Die Jungs hatten von Anfang an einen ordentlichen Sound und lieferten ein Brett nach dem anderen ab. Großer Spaß, die Bühnenabstinenz hat FEAR FACTORY nicht geschadet - im Gegenteil. War in 2006 live schon halb die Luft raus, so krachten sie 2010 extrem ins Gebälk. Dass Gene Hoglan an den Drums eine eigene Liga ist, trug das Übrige dazu bei. Die Nackenmuskeln zuckten von alleine und die Meute ging enorm mit. Bereits am Anfang konnte man die ersten Crowdsurfer ausmachen, die von der Security freundlich rausgefischt wurden. Mit 'Linchpin' und 'Fear Campaign' wurden sensationelle Nummern auch sensationell dargeboten, bevor mit 'Martyr' ein Uraltknaller ausgegraben wurde. Songs der unterschiedlichsten Schaffensjahre fügten sich toll in einander. Spricht auch dafür, dass FEAR FACTORY in ihren Schaffensphasen immer ein Stück weit der Linie treu blieben und eher Trends setzten anstatt sie mitzugehen. Mit einem bombastischen Zugabenset in Form von 'Demanufacture', 'Zero Signal', 'Hunter Killer' und dem obligatorischen 'Replica' verabschiedeten sich FEAR FACTORY mit bleibenden Erinnerungen. Als Fazit lässt sich auf jeden Fall festhalten, dass FEAR FACTORY nichts verlernt haben, Händchen für die Songauswahl zeigten und auch die Tiefton-Saitenschlacht mitmachen. Dino ist stolz auf seine 8-Saiter und Byron ist inzwischen auch von 5 auf 6 Saiten am Bass gewandert (was bitte hat man vor 20 Jahren gemacht???!? Da ging es doch auch ohne). Mit 90 Minuten haben sie auch eine gute Viertelstunde länger gerockt, als noch vor einigen Jahren. Sehr schöne Entwicklung, die auch aufgrund der rechtlichen Querelen zwischen Burton/Dino und Raymond/Christian nicht unbedingt so vorhersehbar waren. Spaß am Spiel, großes Kino - wenn auch in kleinerem Saal. Kommt bitte sehr bald mit dieser Form wieder! Setlist Europe 2010 Mechanize Shock Edgecrusher Smasher/Devourer Indstrial Disc Acres of Skin Linchpin Powershifter Fear Campaign Martyr Christploitation Resurrection Final Exit Demanufacture Zero Signal Hunter Killer Replica |
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